Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Westmoreland 4 Das Wunder der Liebe

Titel: Westmoreland 4 Das Wunder der Liebe
Autoren: Judith McNaught
Vom Netzwerk:
ausgerechnet für meine entschieden. Weil sie gehört hat, daß du hier sein würdest, vermutlich. «
    Sie hielt inne, als wäre ihr ein ganz neuer Gedanke durch den Kopf geschossen. »Jedermann würde zu gern wissen, wie es Julianna und ihre unmögliche Mutter eigentlich geschafft haben, die Bekanntschaft der Countess und der Duchess zu machen. Ich würde wetten, daß du die Antwort kennst! Schließlich heißt es, du hättest beide Damen vor ihrer Hochzeit ausnehmend gut gekannt. «
    Zu Valerie Überraschung wurde seine Miene verschlossen, ja eisig. »Erläutere mir doch bitte, was du mit >ausnehmend gut< meinst, Valerie. «
    Zu spät erkannte sie, daß sie unbeabsichtigt gefährliches Terrain betreten hatte. »Damit meine ich lediglich, daß du ein guter Freund der beiden Damen gewesen sein sollst. «
    Nicki akzeptierte ihr Friedensangebot großmütig, ließ das Thema aber nicht gänzlich fallen. Auch mit ihren Männern stand er auf freundschaftlichem Fuß, aber keiner von ihnen  war über die Freundschaft seiner Frau mit Nicki besonders begeistert. Eine Situation, an der sich wohl kaum etwas ändern würde, wie beide Ladies ihm lachend versicherten, »bis du heiratest, Nicki, und so vernarrt in deine Frau bist wie unsere Männer in uns. «
    »Da du mit Miss Skeffington noch nicht verlobt bist«, scherzte Valerie leise und lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf sich, indem sie mit den Fingern zärtlich über seinen Nacken glitt, »kann uns eigentlich nichts daran hindern, den Irrgarten durch einen Seitenausgang zu verlassen und dein Zimmer aufzusuchen. «
    Von dem Augenblick an, in dem sie ihn in ihrem Haus begrüßt hatte, wußte Nicki, daß es irgendwann dazu kommen würde. Jetzt reagierte er auf ihren Vorschlag mit nichtssagendem Schweigen. Es hielt ihn tatsächlich nichts davon ab. Nichts  - bis auf ein unerklärliches Desinteresse an einer Wiederholung der Schäferstündchen mit Valerie. Diese sexuellen Begegnungen mit einer hochtalentierten und eifrigen Partnerin pflegten stets fast exakt anderthalb Stunden zu dauern. Stets ging ihnen anderthalb Glas vorzüglichen Champagners voraus, und abgeschlossen wurden sie mit einem halben Glas fast noch besseren Brandys. Danach gab er stets vor, tief enttäuscht zu sein, weil sie sich verpflichtet fühlte, in ihr eigenes Bett zurückzukehren, »um dem Geklatsch der Dienerschaft vorzubeugen«. Sehr zivilisiert, sehr umsichtig, sehr vorhersehbar.
    Aber in letzter Zeit begann ihn die Vorhersehbarkeit seines Lebens - und aller daran Beteiligten inklusive ihm selbst - zu nerven. Ganz gleich, ob im Bett mit einer Frau oder am Spieltisch mit Freunden: Stets sagte er ganz automatisch die passenden - und unpassenden - Dinge zum rechten Zeitpunkt. Er verkehrte mit Männern und Frauen seiner Gesellschaftsschicht, die alle genauso leer und gesellschaftlich erfahren waren wie er selbst.
    Er gewann langsam den Eindruck, eine verdammte Marionette zu sein, die mit anderen Marionetten zu Melodien tanzte, die alle vom selben Komponisten geschrieben worden waren.
    Selbst wenn es zu einem verstohlenen Stelldichein kam wie dem, das Valerie gerade vorgeschlagen hatte, folgte man einem Ritual, das entsprechend der Frage variierte, ob die Lady verheiratet war oder nicht, ob er die Rolle des Verführers oder des Verführten spielte. Da Valerie Witwe war und heute als Verführerin agierte, wußte er jetzt schon ganz genau, wie sie reagieren würde, falls er ihr Angebot ablehnte. Erst würde sie schmollen, übrigens ganz entzückend, dann schmeicheln und schließlich reizvolle Versprechungen machen. Er als »Verführter« würde zögern, Ausflüchte Vorbringen und um Zeit spielen, bis sie aufgab - aber nie rundheraus ablehnen. Das wäre unverzeihlich grob und ein entscheidender Fehltritt in dem raffinierten Gesellschaftstanz, den sie alle perfekt beherrschten.
    Jetzt ließ sich Nicki Zeit mit der Antwort und rechnete fast damit, daß sein Körper im Gegensatz zu seinem Gefühl positiv auf ihren Vorschlag reagierte. Als das nicht geschah, schüttelte er den Kopf und machte den ersten Schritt des Tanzes: Zögern. »Ich sollte vermutlich zunächst einmal schlafen, cherie. Hinter mir liegt eine sehr anstrengende Woche, und in den letzten beiden Tagen bin ich kaum eine Minute zum Schlafen gekommen. «
    »Du weist mich doch nicht etwa ab, Darling? « wollte sie wissen und schmollte ganz reizend.
    Geschmeidig ging Nicki zu Ausflüchten über. »Aber was würde aus deinem Ball? «
    »Ich würde viel
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher