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Wes - Wächter der Nacht

Wes - Wächter der Nacht

Titel: Wes - Wächter der Nacht
Autoren: Suzanne Brockmann
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Weißt du, er hat schon vor unserer Hochzeit geraucht. So gesehen war es ziemlich unfair von mir, derartige Forderungen zu stellen. Letztlich läuft es darauf hinaus: Du kannst nur aufhören zu rauchen, wenn du selbst aufhören willst. Wenn es dein eigener Wunsch ist.“
    „Oder auch, wenn ich möchte, dass Julia Roberts mir ein Nikotinpflaster auf meinen …“
    „Ja“, lachte sie, „das könnte auch funktionieren.“
    „Er war ein Dummkopf“, sagte Wes, beugte sich über den Tisch und nahm ihre Hand. „Dein Ex.“
    Das Lächeln, mit dem sie ihn bedachte, als sie seine Finger drückte, war umwerfend. „Danke. So habe ich das auch immer gesehen.“
    Brittany nippte an ihrem Kaffee. „Melody sagte mir, du hättest eine Woche frei …“
    „Zwei“, korrigierte Wes.
    „Und du wolltest diese Zeit in L.A. verbringen, um einem Freund einen Gefallen zu tun?“
    „Ja.“ Es gab ein verräterisches Zeichen, das verriet, wenn Wes Skelly nervös wurde. Selbst hier am Tisch war er ständig in Bewegung, wie eine lebendige Flipperkugel. Permanent spielte er mit irgendetwas auf dem Tisch. Mit seinem Löffel. Mit dem Salzstreuer. Mit der Tischdecke. Mit seinemStrohhalm. Aber wenn er nervös wurde – zumindest glaubte Brittany, dass ihn Nervosität befiel –, dann wurde er ruhig. Bewegte sich nicht mehr. Spielte nicht mehr mit Gegenständen. Er wurde sehr, sehr ruhig.
    Genau das geschah jetzt, aber als er begann zu reden, fing er an, die Eiswürfel in seiner Cola hin und her zu schieben. „Tatsächlich bin ich hier, um der Frau eines guten Freundes einen Gefallen zu tun. Wizard.“ Er schaute sie kurz an, und sie wusste, dass er sich verstellte. Er gab sich allergrößte Mühe, gelassen und gleichgültig zu wirken.
    „Ich weiß nicht, ob deine Schwester dir von ihm erzählt hat“, fuhr er fort. „Vielleicht kennt sie ihn gar nicht, keine Ahnung. Er gehört zu SEAL Team Six und ist ständig außer Landes, also … schwer zu finden. Im Moment ist er wieder mal fort, und seine Frau Lana … Sie ist, weißt du, sehr nett, sehr … Wir sind seit Jahren befreundet und … Na ja, sie macht sich Sorgen um ihre Schwester, genau genommen ihre Halbschwester aus der zweiten Ehe ihres Vaters, und … Egal, Lanas Halbschwester ist Amber Tierney, und …“
    „Stopp!“ Brittany hob die Hand. „Warte eine Sekunde. Informationsüberflutung. Die Halbschwester der Frau deines Freundes Wizard, Lana …“ Lana, die sehr nett war, „… ist Amber Tierney aus High Tide ?“
    „Ja.“
    „Ist ja ’n Ding!“ Schule und Schichtdienst im Krankenhaus ließen ihr praktisch keine Zeit zum Fernsehen, und daher wusste sie auch so gut wie nichts über die vielen Fernseh- und Filmstars, die in L.A. Schlagzeilen machten. Aber Amber Tierney war ihr ein Begriff. Seitdem im September des Vorjahres die Sitcom High Tide lief, war sie der Fernsehstar schlechthin. „Ihre Schwester macht sich Sorgen… weil sie zu viel Geld verdient? Weil Tom Cruise mit ihr ausgehen möchte? Weil …?“
    „… ein Stalker hinter ihr her ist“, brachte Wes den Satz für sie zu Ende.
    Brittany zuckte zusammen. „Oh. Tut mir leid. Das ist ein Problem, über das man keine Witze machen sollte.“
    „Ich bin mir nicht sicher, ob er eine echte Bedrohung darstellt“, sagte Wes. „Lana meint, Amber nehme das nicht so ernst. Sie halte den Kerl für harmlos und sei sicher, dass er ihr nie wehtun würde. Aber, weißt du, Lana ist Psychologin, und ein paar Verhaltensmuster dieses Typen machen ihr Angst. Sie sind ein bisschen zu zwanghaft, als dass sie das als harmlos abtun könnte. Also rief sie mich an, und … hier bin ich.“
    Lana, die, weißt du, sehr nett ist, ruft an, und Wes fährt mal eben schnell rüber nach L.A.? Oh Wes, bitte nicht! Bitte kein Verhältnis mit der Frau eines Freundes! Das wäre einfach zu schäbig, zu sehr unterste Schublade, einfach unverzeihlich. Du bist doch viel zu gut für so was!
    Brittany wählte ihre Worte sehr sorgfältig. „Ich weiß, dass Navy-SEALs sehr gut sind in dem, was sie tun, aber … wäre das nicht eher ein Job für die Polizei von L.A.?“
    Wes aß die letzten Krümel von seinem Käsekuchen und wischte sich den Mund mit der Serviette ab, bevor er antwortete. „Amber will keine Polizei. Die Sache würde sofort in den Medien breitgetreten, vor allem in der Boulevardpresse. Wie schon gesagt, sie hält den Kerl für harmlos. Deshalb hat Lana mich gebeten, nach L.A. zu kommen, Ambers Alarmanlage unauffällig zu überprüfen,
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