Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wes - Wächter der Nacht

Wes - Wächter der Nacht

Titel: Wes - Wächter der Nacht
Autoren: Suzanne Brockmann
Vom Netzwerk:
schaute ihn auf ihre typische Art an, so als versuchte sie, ihm in den Kopf zu schauen und seine Gedanken zu lesen. Gut, dass sie das nicht konnte. „Melero, meine ich.“
    „Der Junge ist ein totaler …“, Wes suchte kurz nach einer gesellschaftsfähigen Bezeichnung, „… Idiot.“
    Brittany lächelte ihn an. „Du wolltest aber was anderes sagen.“
    „Ich bemühe mich um eine anständige Wortwahl.“
    „Das finde ich nett.“
    Gott, ihr Lächeln war einfach umwerfend! Wes zwang sich, nicht ständig daran zu denken, was er heute Nacht alles nicht mit ihr anstellen würde. Genug der Selbstquälerei! Er konzentrierte sich wieder auf das Gespräch. „Melero hat sich einfach wie ein Volltrottel benommen. Das passt auch – Volltrottel.“
    „Ich bin ihm schon ziemlich häufig begegnet“, gab sie zurück, und ihre Augen wurden ein wenig schmal. „Ich weiß recht gut, dass er zu extrem idiotischem Verhalten neigt. Aber Andy weiß das auch. Was genau hat dieser Junge zu Andy gesagt, dass er so wütend reagiert hat?“
    „Es ging um ein Mädchen“, antwortete Wes, unsicher, wie viel er ihr verraten durfte.
    „Dani?“
    „Ja, genau.“
    „Sie ist Andys Freundin.“
    „So viel habe ich verstanden“, erwiderte er.
    „Was hat er gesagt?“, hakte sie noch einmal nach.
    Wes umschrieb und fasste zusammen. Ihm war an diesem Nachmittag eine ganze Menge zu Ohren gekommen, was er nicht wiederholen wollte. Es ging ihn ja auch gar nichts an. „Melero hat Andy gesagt, dass er, na, du weißt schon, mit ihr geschlafen hat. Er hat es nur sehr viel weniger taktvoll ausgedrückt.“
    „Kann ich mir vorstellen.“ Brittany lachte verärgert. „Und Andy hat ihn nicht einfach stehen lassen? Was für ein Blödmann! Das Mädchen himmelt ihn an. Sie hat nur Augen für ihn. Ein nettes Mädchen. Zu wenig Selbstbewusstseinfür meine Begriffe, aber was soll’s, sie ist ja noch jung. Kann alles noch kommen. Ich hoffe nur …“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich bin mir nicht sicher, ob sie zu Andy passt, und es täte mir sehr leid für sie, wenn sie schwanger würde. Ich predige nahezu rund um die Uhr, dass er Kondome benutzen soll. Er rollt nur noch mit den Augen.“
    „Hm, ja, ich glaube, diese Sorge kannst du von deiner Liste streichen. Zumindest vorerst.“ Wes trank sein Bier aus, bevor ihm wieder einfiel, dass er eigentlich zum Essen bei einer Flasche hatte bleiben wollen. Mist. „Offensichtlich will Dani es sehr, sehr langsam angehen.“ Ach, warum sollte er Brittany nicht gleich alles erzählen? Es ging ihn zwar nichts an, aber offenbar sprach Andy mit seiner Mutter nicht über solche Dinge. „Sie ist eine bekennende Jungfrau.“
    Brittany ließ ihre Gabel sinken. „Wie bitte?“
    „Sie ist noch Jungfrau, und offenbar hat sie keine Hemmungen, das jedem zu erzählen. Sie lässt alle Welt wissen, dass sie nicht die Absicht hat, mit einem Jungen zu schlafen, bevor sie wirklich so weit ist.“
    „Alle Achtung! Gute Einstellung. Ich hatte keine Ahnung, dass sie so viel Rückgrat hat.“
    „Aber jetzt erzählt Melero jedem, dass er sie entjungfert hat, und …“ Großer Gott, was redete er da eigentlich? Und dann noch ausgerechnet vor Cowboys Schwägerin. „Er hat sich mehr als vulgär ausgedrückt, okay? Als ich hörte, was er gesagt hatte, hätte ich ihn am liebsten selbst an die Wand geklatscht.“
    „Genau das hast du getan.“
    Sie schaute ihn so eindringlich an, wie Mrs Bartlett, seine Lehrerin in der dritten Klasse, es getan hatte, und er musste lachen. Junge, Junge, er hatte seit Jahren nicht mehran die selige Mrs B gedacht. „Ja“, sagte er. „Nein. Das habe ich erst getan, als er etwas anderes sagte.“
    „Und das wäre?“
    Es würde ihr nicht gefallen. „Ich bin zum Höhlenmenschen mutiert“, entschuldigte er sich vorab. „Es tut mir leid, dass ich mich vor deinem Jungen so verhalten habe. Ich habe ihm damit einen falschen Eindruck vermittelt, aber als dieser kleine Dreckskerl anfing zu lachen und sagte, du seiest heiß und stündest als Nächste auf seiner Liste …“
    Einen winzigen Augenblick sah Brittany überrascht aus. Dann lachte sie, und ihre Augen sprühten Funken. „Süßer, das war doch nur ein Dummer-Jungen-Spruch! Und deine Mutter auch … Der Junge ist ein Volltrottel und ein Schulhofschläger, aber keine wirkliche Bedrohung für mich. Und selbst wenn er es wäre, könnte ich mich gut selbst gegen ihn wehren. Das kannst du mir glauben.“
    „Ja, das ist mir sofort an dir
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher