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Werwolf-Spuk

Werwolf-Spuk

Titel: Werwolf-Spuk
Autoren: Jason Dark
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unfreiwillig in einem Astwerk zu landen und dort festgehalten zu werden.
    Langsam segelte sie über die Baumkronen hinweg. Den Blick hielt sie in die Tiefe gerichtet. Sie wusste nicht genau, was sie suchte. Sie wusste nur, wen sie finden wollte und was.
    Vielleicht um eine Lücke im dichten Geäst oder auch nur ein Loch, durch das sie sich zu Boden schwingen konnte, ohne von einem Baum aus nach unten klettern zu müssen.
    Carlotta ging methodisch vor. Ihre Kreise zog sie immer enger. So konnte es ihr gelingen, das gesamte Gebiet zu beobachten und schließlich eine Lösung zu finden.
    Und die sah sie plötzlich!
    Es war nicht das erhoffte Loch, aber so etwas Ähnliches. Unter ihr gab es ein Gebiet, in dem der Baumbestand zwar noch vorhanden, aber nicht mehr so dicht war.
    Es gab Platz für sie!
    Noch einmal flog Carlotta ihre Kreise. Sie wollte jetzt auf Nummer sicher gehen und nichts falsch machen. Es war auch bisher still gewesen. So hoffte sie, dass die Stille noch anhielt und dann...
    Nein, sie hielt nicht an.
    Sie vernahm Stimmen und Geräusche. Aber sie erkannte, dass eine Stimme Maxine Wells gehörte.
    Plötzlich sah die Welt für sie wieder ganz anders aus.
    ***
    Mit einem leisen Schrei auf den Lippen brach Amos Irving plötzlich zusammen, dass selbst Suko davon überrascht wurde.
    Er war mit seinem Schützling tiefer in den Wald gegangen, ohne ein konkretes Ziel zu haben. Er kannte den Ort nicht, wo sie hinmussten, und auch Amos Irving hatte ihm dabei nicht geholfen.
    Jetzt lag der Mann vor ihm auf dem Boden. Suko hatte damit gerechnet, dass Irving noch länger normal bleiben würde, doch er hatte die Kraft des Mondes überschätzt und den Keim, der in dem Mann steckte. Er wusste jetzt, dass Irving eine schreckliche Phase bevorstand und dass er ihm nicht helfen konnte.
    Der Mann lag auf dem Rücken!
    Noch konnte man von einem Mann oder einem Menschen sprechen. Lange würde es nicht mehr so bleiben. Amos hatte die Augen weit geöffnet und hielt sie etwas verdreht, damit er dorthin schauen konnte, wo der runde Mond durch das dünne Geäst sein Licht warf, aber den Waldboden nicht erreichte, denn irgendwo auf dem Weg versickerte das Licht. Dennoch war es nicht völlig finster wie an Regentagen, ein bleicher Widerschein erwischte auch das Gesicht des Mannes.
    Suko beugte sich vor. Er richtete sich darauf ein, nichts mehr für den Mann tun zu können, obwohl er hoffte, dass dies nicht so weit kommen würde. Aber er zog seine Dämonenpeitsche und schlug den Kreis. Dann steckte er die Waffe wieder schlagbereit zurück.
    Amos Irving atmete. Oder war es bereits mehr? Ein leises Keuchen, vermischt mit einem Heulen? Auch mit der Ruhe war es mit ihm dahin. Sein Körper wurde von leichten Krämpfen erwischt. Dadurch begann er zu zucken, und zwar mit den Beinen und auch den Schultern. Seine Hände verkrampften sich zu Fäusten, und wenige Augenblicke später schleuderte er den Kopf von einer Seite zur anderen.
    Jetzt hatte ihn die Kraft voll erwischt. Es gab kein Entrinnen mehr für ihn. Er warf sich herum, er stand nicht auf. Immer wieder vollführte er die gleichen Bewegungen. Mal nach rechts, dann wieder nach links. Dabei schlug er mit den Armen um sich, als wäre die Erde sein Feind. Er hackte seine Hände hinein. Er schleuderte sie in die Höhe. Mit seinen Krallen riss er den Boden auf, bäumte sich auf und fiel wieder zurück.
    Immer dann, wenn er Suko seinen Oberkörper entgegenstreckte, bekam er ihn besser zu sehen und musste feststellen, dass Irving dabei war, sein menschliches Dasein zu verlieren. Die helle Haut auf dem Gesicht war verschwunden. Das Fell begann zu wachsen. Feines Haar drang durch die Poren und legte sich wie ein Schatten auf das Gesicht der Gestalt. Der Mund verzog sich. Er beulte nach vorn aus, aber es war nicht nur dieser Teil des Gesichts, der sich veränderte. Auch der gesamte Kopf wurde in Mitleidenschaft gezogen.
    Er beulte sich aus, er schob sich in der unteren Hälfte noch weiter hervor, und aus der Nase bildete sich eine Schnauze.
    Der Mensch verwandeltet sich in ein widerliches und auch hässliches Monstrum.
    Vor seinen Lippen schäumte es hell und leicht gelblich. Die Augen hatten ihre Normalität auch verloren. Sie schimmerten jetzt in einem kalten Gelb und sahen aus, als wären sie poliert worden.
    Seine Beine zog er an und drückte sie wieder nach vorn. Es gab bei ihm keine normalen Füße mehr. Sie hatten sich in Pranken verwandelt. Sie rutschten über den Boden, waren verdreht,
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