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Werwolf-Spuk

Werwolf-Spuk

Titel: Werwolf-Spuk
Autoren: Jason Dark
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Wegen der zerrissenen Kleidung waren die tiefen Wunden auf seinem Körper zu sehen, ebenso wie das Blut, das aus ihnen quoll.
    Die Haare, die sich zu einem Fell verdichtet hatten, grauten ein und verloren ihren Halt. Schließlich waren sie brüchig geworden und fielen ab wie alter Staub.
    Suko schloss dem Mann, der seinen Frieden gefunden hatte, die Augen. Mit diesem schrecklichen Handicap hätte er nicht mehr weiterleben können. Es gab sicherlich andere, die es getan hätten, doch er war dafür nicht geschaffen. Bestimmt hätte er sich irgendwann selbst umgebracht, um seinen Frieden zu haben.
    Suko stand wieder auf:
    Er ging zur Seite, legte den Kopf zurück, schloss die Augen und holte tief Atem. So wollte er sich konzentrieren, denn Suko wusste auch, dass er sich nicht allein im Wald aufhielt.
    Zuerst war nichts zu hören. Keine Stimmen und keine fremden Geräusche, die nicht gepasst hätten. Aber der Wald blieb nicht still. Bereits nach wenigen Sekunden vernahm Suko die Laute.
    Waren es Stimmen? Oder Schreie?
    Es war ihm nicht möglich, dies so genau zu unterscheiden. Aber der Verdacht stieg in ihm hoch, dass sich dort in der Ferne oder auch in der Nähe Dinge abspielten, denen er sich stellen musste.
    Maxine Wells, John Sinclair und auch Carlotta. Diese drei Namen waren jetzt wichtig, und es stand für ihn auch fest, dass Amos Irving nicht der einzige Werwolf gewesen war.
    Suko musste hin.
    Und jetzt nahm er keine Rücksicht mehr darauf, ob er Geräusche verursachte oder nicht.
    Allein das Ziel war wichtig...
    ***
    Maxine Wells rieb über ihre Augen. Es war mehr eine Geste der Verlegenheit, aber das Bild bekam sie nicht fort. Sie hatte sich die vier Wölfe nicht eingebildet. Es gab sie wirklich, und sie wusste auch, dass es keine normalen Tiere waren, sondern Werwölfe.
    Menschen, die sich in Bestien verwandelt hatten. Sie wollten Blut, und wenn sie an sie herankamen, würden sie sie zerreißen.
    Die Tierärztin versuchte es mit einem Selbstschutz. Sie wollte an nichts anderes mehr denken. Nicht an die Angst, nicht an ihr Schicksal, das zum Greifen nahe lag. Noch war die Entfernung zwischen ihnen groß genug. Hinzu kam der finstere Wald, der auch für sie zahlreiche Verstecke bot. Wenn sie schnell genug war, holte sie für sich eine Galgenfrist heraus.
    Es gab noch ein zweites Problem.
    Die nackte Frau mit den beiden Wölfen.
    Maxine wollte in alle Richtungen schauen, aber auch das war nicht zu schaffen. Zu dunkel war der verdammte Wald vor ihr. Er hatte auch die Nackte mit ihren vierbeinigen Leibwächtern verschluckt.
    Der Gedanke an Flucht hatte sie trotzdem nicht verlassen. Hier in der Hütte war ihre Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Draußen konnte sie vielleicht noch etwas tun.
    Durch nichts deutete Maxine an, was sie vorhatte. Urplötzlich startete sie und lief auch nicht zum offenen Eingang hin, sondern blieb an der Seite.
    Der Rand war nicht hoch genug. Nahezu mühelos schaffte sie es, darüber hinweg zu flanken.
    In den letzten Sekunden hatte sie an die vier Wölfe nicht mehr gedacht. Als sie allerdings mit beiden Füßen aufprallte, hörte sie die Bestien.
    Sie fauchten, sie lachten oder heulten. Bei ihnen mischten sich alle Laute. Für Maxine war es schlimm, doch es gab auch einen Vorteil. Sie hatten sich nicht getrennt, um sie einzukreisen. So etwas musste sie ausnutzen.
    Der Wald war so nahe – und doch so fern. Maxine war nur ein paar Schritte gelaufen, da musste sie einsehen, dass sie es nicht schaffen würde.
    Wie aus dem Nichts tauchte plötzlich eine Gestalt auf. Sie sah die nackte Frau vor sich, aber zugleich auch die beiden vierbeinigen Leibwächter. Woher sie gekommen waren, konnte sie nicht erklären, sie waren urplötzlich da und sprangen sie an.
    Die Kraft der beiden Wölfe schleuderte sie zurück, sodass sie ins Stolpern geriet und sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte.
    Der Fall nach hinten kam ihr so lange vor. Sie hatte den Eindruck, zu fliegen, und sie schien doppelte so lange wie sonst in der Luft zu liegen.
    Aber es gab kein Entkommen aus dieser Lage.
    Sie prallte auf den Waldboden.
    Auch wenn sie sich aufrappelte, sie würde keinen Schritt weit kommen. Dieses Wissen machte sie starr. Auf der anderen Seite allerdings arbeitete ihr Gehirn klar und sicher. Es war vorbei. Die vier Gestalten warteten nur darauf, sie zerreißen zu können.
    Es war beinahe unbegreiflich, mit welch einer Leichtigkeit sie sich hinsetzte. Sie kam sogar locker hoch und blieb sitzen.
    Es hatte sich
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