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Werwolf-Spuk

Werwolf-Spuk

Titel: Werwolf-Spuk
Autoren: Jason Dark
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Geheimnissen Preis, abgesehen von einem leisen Rascheln in Bodennähe. Ansonsten herrschte Stille.
    Nur über eines wunderte sie sich. Sie verstand das Verhalten der Wölfe nicht, die seit einigen Sekunden eine ungewöhnliche Unruhe zeigten. Der eine saß nicht mehr auf der Bank, und der andere hockte auch nicht mehr am Boden, sondern zog jetzt seine Kreise, wobei das leise Tappen seiner Füße zu hören war.
    Die Tiere lenkten Maxine von ihrem eigenen Schicksal ab. Sie wollte herausfinden, warum sich die Tiere so verhielten. Ihr Knurren hatte sich ebenfalls verändert. Es kam der Frau viel bedrohlicher vor. Irgendetwas musste sie stören.
    Dann fiel ihr noch etwas auf. Die beiden Tiere schauten weniger auf sie als in die Höhe. Es war schon komisch, dass sie die Köpfe so gut wie möglich zurückdrückten und den Blick ihrer kalten Augen nach oben richteten.
    Was gab es dort zu sehen?
    Nichts. Abgesehen vom Dach der Hütte, aber das bildete für die Wölfe bestimmt kein Ziel. Trotzdem blieb die Unruhe bestehen.
    Von Morgana Layton war auch nichts zu sehen. Maxine wollte sich auch keine weiteren Gedanken über diese Person machen, sie hatte genug mit sich selbst zu tun, denn jetzt geschah etwas, mit dem sie schon länger gerechnet hatte und vor dem sie sich auch fürchtete.
    Der Wald lüftete sein Geheimnis.
    Die vier Männer gaben sich keine Mühe, leise zu sein, als sie ihr Versteck verließen. Die Frau sah, dass sie von ihnen nicht eingekreist worden war, denn sie lösten sich genau von einer Stelle aus dem dichten Wald.
    Sie heulten nicht, sie knurrten nicht. Sie trugen auch keine Gewehre. Dafür hing die Kleidung in Fetzen an ihren Körpern herab, die sich während der Verwandlung verändert hatten.
    Es war ein Bild, dass Maxine nie im Leben vergessen würde. Keine Menschen und auch keine richtigen Tiere, die da in das gelbliche Licht des Mondes traten.
    Sie waren schaurig anzusehen, und die Tierärztin fühlte sich in einen Gruselfilm versetzt. Bestien mit Wolfsköpfen. Mit halb offen stehenden Schnauzen, aus denen gelblicher Geifer tropfte. Dichtes dunkles Fell, das auch die Gesichter bedeckte, wobei es die Augen freiließ, die der Beobachterin vorkamen wie glänzende Knöpfe.
    Unheimlich sahen sie aus. Gefährlich und schrecklich. Das Menschliche in ihnen war vergangen. Jetzt gab es nur noch das nackte Tier und der Wille, Menschen zu beißen.
    Die hellen Zähne schimmerten innerhalb der offenen Schnauzen. Der Atem strömte wie der Dampf eines Geysirs aus ihren Nasenlöchern, und mit jedem Schritt verkürzten sie die Entfernung zwischen ihnen und dem Opfer.
    Die beiden echten Wölfe hatten sich hingehockt. Sie setzten damit ein Zeichen und überließen ihren mächtigeren Artgenossen das Feld.
    Sie gingen langsam. Sie bildeten eine Reihe. Sie ließen sich Zeit, und Maxine Wells wusste, dass Ihre Chancen, noch ein normaler Mensch zu bleiben, immer weiter sanken...
    Ich kämpfte mich vor!
    Genau das war die richtige Beschreibung für das, was ich tat. Es war kein normales Gehen oder Laufen, sondern tatsächlich ein Kampf gegen die Natur.
    Dabei hätte ich nicht gedacht, dass der Wald so dicht sein würde. Zwar gab es immer noch Lücken zwischen den Bäumen, nur waren die in diesem verdammten Licht nicht zu erkennen. Das heißt, es gab überhaupt kein Licht, sondern nur dieses tiefe Grau, das dabei war, in die Finsternis überzugehen.
    Die einzige Lichtquelle war der volle Mond. Der Mondschein erreichte in diesem Waldstück nicht den Boden. Meine eigene Lampe schaltete ich nicht ein. Sie hätte mich zu leicht verraten können.
    Ich wusste, dass ich es mit mehreren Gegnern zu tun hatte, für die der Wald das ideale Versteck war. Und wahrscheinlich auch für Morgana Layton. Nach Carlotta’s Beschreibung konnte diese Frau mit den schwarzen Haaren durchaus Morgana sein, die sich so lange verborgen gehalten hatte. Aber den Plan, die Werwölfe zu kontrollieren, den hatte sie noch immer nicht aufgegeben.
    Ich fluchte innerlich. Es war wirklich Wahnsinn, diesen dunklen Wald zu durchqueren. Der Weg war irgendwann zugewachsen, und so kam ich mir beinahe vor wie ein Dschungelkämpfer, der auf der Suche nach einer menschlichen Siedlung war.
    Trotz aller Probleme hätte ich schneller gehen können. Genau das wollte ich auch nicht. Ich hätte zu viele Geräusche verursacht, die sich an dieser Stelle schnell fortpflanzten.
    Also noch die Vorsicht walten lassen und immer mit gespitzten Ohren gehen. Auf Heulen und Schreien
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