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Werden Sie Ihr eigener Glueckspilot

Titel: Werden Sie Ihr eigener Glueckspilot
Autoren: Ute Lauterbach
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gibt, was er sucht. Sie dennoch zu nehmen, ist wie ein Handeln wider besseres Wissen,
     eine Art »Notlösung«, die in Wirklichkeit die Not nicht löst, sondern verschärft.
    Die Unbedingtheit der Suche des Süchtigen zeigt sich schließlich auch an seiner Abhängigkeit von der Droge. Das unbedingt
     gewollte Etwas, das die Leere füllen soll, ist so wichtig, dass sein Glück und seine Lebenstüchtigkeit davon abhängen. Tragischerweise
     verschiebt sich diese Abhängigkeit sozusagen vom ursprünglichen Glück auf das »Glück und Fülle« versprechende Ersatzmittel.
     Hier schimmert ein Heilungshinweis auf: Wenn es gelingt, sich seinem ursprünglichen Glück, und das heißt Ganzsein, zu nähern,
     wird die Droge wie von selbst unwichtiger.
    Ich bin davon überzeugt, dass wir uns alle mehr oder weniger bewusst und in unterschiedlichem Ausmaß nach unserem ursprünglichen
     Ganz- und Heilsein sehnen und dass wir gleichzeitig Angst vor der Wiederholung dessen haben, was diesen vollständigen Zustand
     einst beeinträchtigt hat. Das bedeutet: In der Sehnsucht reichen wir unserem Glückspiloten die Hand.
    So sieht es auf der Bewusstseinsskala aus:

    |163|
Eigene Position?
     
    Meine Position im Ankunftsgefühl? Auf der Suche? In der Sucht?
     
    Navigationssätze
Sucht meint: bitte grenzenlos!
Wenn meine Maßnahmen nicht funktionieren, ist meine letzte Maßnahme das Aufgeben aller Maßnahmen.
Mit der Kapitulation beziehe ich eine neue Sicht.
In der Gier ist kein Genuss, sondern Knappheit, weil die Gier uns von der Gegenwart wegzieht.
Indem ich mich nur noch zu jeder vollen Stunde voll fresse, übernehme ich die Steuerung. Dann bin
ich
diejenige, die bestimmt. Das ist der deblockierende Schritt für die Psyche.
Es wird immer das wichtig, wohinter sich ein Mangel befindet.
»Bestenfalls« erleben wir im Vollzug der Sucht ein rauschhaftes Vergessen unserer Leere.
Alles, womit ich mich auf Abstand halte, ist suchtfördernd und alles, womit ich mir selbst näher rücke, suchtmindernd.
Fatalerweise trennt uns die Sucht noch mehr von dem, was sie vorgibt zu suchen.
Durch die Sucht soll der Hauptschmerz abgepuffert werden. Lieber im Abseits des Lebens überwintern, als diesen Schmerz noch
     einmal zu erfahren   …
Der Zwangskranke hat ein Vertrauensdefizit, der Süchtige hat ein Liebesdefizit.
Der Süchtige sehnt sich nach dem Eigentlichen und greift zu dem Uneigentlichen.
Das Bessere ist nicht immer das Angenehmere.
Paradoxe Intervention: Ich sage mir beim Suchtvollzug »Ich mache es aus Freiheit.«
|164| Der Süchtige ist beim Vollzug seiner Sucht oder durch ihre Nebenwirkungen in permanenter Selbstkonfrontation.
Der misslungene Versuch, gegen die Sucht anzugehen, erzeugt Frust, der uns noch süchtiger macht.
Es ist völlig unmöglich, vom eigenen Sinn total erfüllt zu sein und gleichzeitig süchtig zu sein. Denn wenn ich total erfüllt
     bin, dann brauche ich mich nicht mehr abzufüllen. In welcher Form auch immer. Finde Sinn!
    Integrationsfragen
Welche Süchte habe ich?
Welche Suchtmittel nehme ich täglich zu mir?
Habe ich die ersten beiden Fragen unterschiedlich beantwortet?
Was gibt mir meine Droge? Könnte ich ein Loblied auf sie schreiben?
Was deckt mein Loblied auf?
Verweigerte Lebendigkeit begünstigt Suchtverhalten. Daher die Frage: Was halte ich durch meine Süchte auf Sparflamme?
Wie könnte ich voll aufdrehen?
    Flugsatz: Der EigenSinn sagt: »Wenn du mich hast, endet die Suche. Die Sucht löst sich in erfüllter Sehnsucht auf.«

|165| Sündenbock
    Wir verachten vieles, um uns nicht selbst verachten zu müssen.
    Vauvenargues
     
    Wollte ich meine Sündenböcke als Erkenntnis- und Entwicklungsförderer benutzen, so fragte ich sie:
Was werfe ich euch vor?
Welche nicht gelebten Persönlichkeitsanteile verbergen sich hinter meinen Vorwürfen?
Wie könnte ich diese selbst leben, das heißt, was könnte ich mir bei euch abgucken?
    Und dann, wenn ich die entsprechende Info eingesackt hätte, steckte ich meine Energie nicht mehr in die Sündenbockpflege,
     sondern benutzte sie zum Nacheifern. Und ich erfreute mich meiner Lebendigkeit.

    Eigene Position?
     
    Wo ist meine Skalaposition, wenn ich mich an der unmöglichen Art des anderen aufreibe? Wo, wenn ich ihn einfach ignorieren
     kann?
     
    |166|
Navigationssätze
Am Widersacher ist Begegnung mit sich selbst möglich.
Jeder Sündenbock ist ein verkappter Steigbügel.
Solange du glaubst, dass die anderen schuld an allem sind, verpasst du den Steigbügel.
Mit jedem
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