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Werden Sie Ihr eigener Glueckspilot

Titel: Werden Sie Ihr eigener Glueckspilot
Autoren: Ute Lauterbach
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Vorwurf vernagle ich mich selbst.
Feinde sind nichts anderes als eine seelische Mülldeponie.
Dank Feind ist man vermeintlich seelisch ausgeglichen.
Solange ich den Sündenbock hüte, komme ich mir selbst kein Stückchen näher.
Bei allem, was der andere inszeniert, habe ich einen Anteil.
Der Sündenbock ist die Selbstverhinderung schlechthin.
Ob ich den Sündenbock oder den Tugendbock pflege, ist völlig egal. Bock ist Bock.
Jeden Sündenbock habe ich selbst an meine Kette gelegt.
Durch das Nachtragen pflege ich den Sündenbock.
Wenn du nicht genau sagst, was du willst, bekommst du es auch nicht und ärgerst dich dann, dass der andere dich nicht versteht.
Meine Sündenböcke sind der Beweis für meine Weigerung, Verantwortung für mein Leben zu übernehmen.
Glücklich ist, wer keine Sündenböcke braucht.
Wir können dem anderen nur gerecht werden, wenn wir vorher uns selbst gerecht geworden sind.
    Integrationsfragen
Was sind meine Lieblingsaussagen?
Welche Sündenböcke habe ich?
Wie sähe der direkte Weg – ohne Ausreden und Böcke – aus?
    Flugsatz: Die natürliche Selbstbejahung im Eigensinn braucht keine Sündenböcke.

|167| Tod
    Sterben heißt ein vollkommen
Anderer werden.
    Fernando Pessoa
     
    Angst vor dem Tod?
    Die Angst vor dem Tod wird in der Philosophie und Psychologie oft als die Basisangst, die sich hinter allen anderen Ängsten
     verbirgt, gesehen. Wenn wir das Wesen der Zeit begreifen – und damit meine ich:
erlebnismäßig
erfassen   –, dann löst sich durch diese Erfahrung die Angst vor dem Tod auf. Zeit nicht als Paketchen von 80 bis 100   Jahren, das wir sozusagen aufbrauchen, um dann in die Erde gesenkt zu werden, sondern als stillstehende Gegenwart. Solange
     wir uns in einem Bewusstsein befinden, das Zeit jedoch als ein solches Paketchen erlebt, sind wir mehr oder weniger bewusst
     im Griff der Angst vor dem Tod. Im »Paketchen-Bewusstsein« müssen wir an den Tod als absoluten Auslöscher glauben, so, wie
     wir an die »Evidenz« aller anderen Oberflächenerscheinungen des Lebens glauben.
    Das »Paketchen-Bewusstsein« ist unsere »normale«, alltägliche, ständige Durchschnittsverfasstheit, ist einfach des erwachsenen
     Menschen Art, das Leben verstandesmäßig zu begreifen. Das macht uns als Menschen geradezu aus, dieses Eingeengtsein auf den
     Verstandesblickwinkel. So sind wir noch und zunächst und zumeist.
    Bezeichnenderweise kennen Tiere und kleine Kinder die Angst vor dem Tod nicht. Diese Angst ist an das Erwachen des Verstandes
     geknüpft. Sie hängt ihm wesensmäßig an. Diese Situation wird noch durch die Selbstschutzfunktion des Verstandes verschärft.
     Will er uns doch ständig schützen; wie unfasslich, wie beleidigend geradezu muss für ihn der Tod sein, der seine Daseinsberechtigung
     mit in den Abgrund reißt.
    |168| Der mit dem Verstand identifizierte Mensch – und das sind wir alle – sitzt so selbstverständlich in seinem Verstandesknast,
     sprich Alltagsbewusstsein, dass er noch nicht einmal merkt,
dass
es ein Knast ist. Der Mensch ist, wie Heidegger Nietzsche interpretierend ausführt, ein Hinübergehender:
nicht mehr
arglos in die Natur eingebundenes Tier und
noch nicht
Übermensch. Das Bekloppte ist, wir wissen und erleben zumeist nicht, dass wir uns in einem solchen Übergang befinden. Dieser
     Übergang ist vollzogen, wenn wir im Sein sind, im, wie Heidegger meint, nicht interpretierenden, also im kontemplativen Gewahren
     dessen, was ist; wenn wir – und sei es nur für einen Augenblick – die überwältigende Erfahrung des Einsseins, des Ewigseins,
     des Außerhalb-aller-Zeit-Seins machen. Wer nur für einen Augenblick wirklich ganz war, der ist hinterher anders.
    Der Tod überzeugt nur unseren Verstand, und solange der Verstandesblickwinkel unser einziger ist, ängstigt uns der Tod.
     
    Navigationssätze
Im Angesichte des Todes springen die Prioritäten an den richtigen Ort.
Im Gewahrsein der eigenen Sterblichkeit verstehe ich, was das Leben eigentlich ist, nämlich für eine Weile eine möglichst
     gute Zeit haben.
Der Tod ist ein Lebenskatalysator.
Angst vor dem Tod ist die Angst vor nicht gelebtem Leben. u Wenn ich es schaffe, mich meinem Glückspiloten anzuvertrauen,
     dann bin ich im Fluss. Und wenn ich im Fluss bin, ist der Tod keine Gefahr.
Eine Sache beenden ist mitunter ein bisschen wie sterben.
Sechs Eier kaufen und eines zerschlagen und sich darüber ärgern; das alles im Angesichte des Todes? Sich über ein zerschlagenes
     Ei zu
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