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Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition)

Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition)

Titel: Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition)
Autoren: Rachel Gibson
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anvertrauen konnte. Sie wollte nicht, dass sich das rumsprach. Jedenfalls noch nicht. Der Einzige, dem sie es erzählt hatte, war Vince, und das war ein echtes Versehen gewesen.
    Sie sah vom Computerbildschirm auf. Das Wiedersehen mit Vince war hart gewesen. Allein bei seinem Anblick hatte ihr zerbrochenes Herz von Neuem geschmerzt. Und dann hatte er sie mit mehr Lust und Leidenschaft geküsst, als sie es je zuvor bei ihm erlebt hatte. In diesem Kuss hatte mehr Verlangen gelegen als in allen anderen Küssen zusammen. Wahrscheinlich, weil er noch keinen Ersatz für sie gefunden hatte. Es wäre so leicht gewesen, seinen Kuss zu erwidern, sich von ihm berühren zu lassen und mit ihm nach Hause zu fahren und ihn zu lieben. Er begehrte sie. Das hatte er selbst gesagt, aber Liebe war das nicht. Und sie war fertig damit, Männer zu lieben, die sie nicht so lieben konnten, wie sie es verdiente. Nicht zuletzt der Tod ihres Vaters hatte sie gelehrt, nicht ewig auszuharren und mit angehaltenem Atem auf eine Liebeserklärung zu warten, zu der manche Männer einfach nicht in der Lage waren.
    Es klingelte, und sie wartete darauf, dass Clara Anne die Tür aufmachte. Als es erneut klingelte, stand sie seufzend auf und lief selbst zum Eingang. Sie schwang eine Seite der großen Flügeltür auf, und vor ihr stand Vince. Seine übliche Kluft aus T-Shirt und Cargohose hatte er abgelegt und trug heute eine Khakihose und ein weißes Herrenhemd wie auf Tallys Hochzeit. Alles, was noch fehlte, war eine Krawatte. Er war groß und kraftstrotzend und sah so gut aus, dass sich ihr Magen schmerzlich zusammenzog.
    Er starrte sie mit seinen grünen Augen an, als wollte er alles an ihr auf einmal in sich aufnehmen. Sie überall mit seinem Blick berühren. »Sadie«, war alles, was er herausbrachte.
    Nach einem Schweigen, das sich in die Länge zog, fragte sie: »Warum bist du hier?«
    »Ich bringe dir einen Namen.«
    »Von wem?«
    »Von jemandem, der herausfinden kann, ob du eine Schwester hast.« Er reichte ihr einen Zettel, den er in der Mitte zusammengefaltet hatte. »Er gibt dir so viel oder so wenig Unterstützung, wie du benötigst.«
    »Danke.« Sie nahm den Zettel entgegen und schob ihn in die Gesäßtasche ihrer Jeans. »Aber du brauchtest nicht den ganzen Weg bis hier rauszufahren, um mir das zu geben. Diese Info hättest du mir auch per SMS schicken können.«
    »Das war noch nicht alles.«
    »Was noch?«
    »Bitte mich herein.« Er räusperte sich. »Bitte.«
    Noch nicht alles? Wie konnte er noch mehr wissen? Sie hatte ihm keine weiteren Informationen gegeben. Als sie zögernd beiseitetrat, lief er an ihr vorbei in den Eingangsbereich. Sie drehte sich um und lehnte sich mit dem Rücken an die geschlossene Tür.
    »Als du gestern Abend die Bar verlassen hattest, wollte ich jemanden in den Arsch treten. Ich hab mich beschissen gefühlt und wollte, dass sich jemand anders genauso fühlt. Und früher hätte ich das auch getan.«
    Sadie betrachtete seine Hände und hob den Blick zu seinem unversehrten Gesicht. »Aber gestern nicht.«
    Er schüttelte den Kopf, und ein schiefes Lächeln verzog seine Lippen. »Wenn ich auf der Hochzeit meiner Schwester mit einem blauen Auge aufkreuze, tritt sie mich in den Arsch.« Er verstummte, und sein Lächeln erstarb. »Aber der Hauptgrund war, dass du mich nicht für einen Typen halten sollst, der sich nicht unter Kontrolle hat. Zum ersten Mal in meinem Leben ist mir wichtig, was eine Frau von mir hält. Es ist mir wichtig, was du von mir hältst.«
    Ihr Herz zog sich zusammen, und sie bemühte sich, nichts in seine Worte hineinzulesen, was sie nicht bedeuteten. Es wichtig zu finden, was jemand von einem hielt, war keine Liebe.
    »Als ich dich gestern Abend gesehen habe, dachte ich, wir könnten so weitermachen wie bisher. Dass wir einfach da weitermachen könnten, wo wir aufgehört haben.«
    »Das geht nicht.«
    »Ich weiß. Aber du solltest für mich nie mehr sein als ein One-Night-Stand.«
    »Ich weiß.« Betreten senkte sie den Blick auf ihre Füße. Er hatte für sie auch nie mehr sein sollen als ein Freund mit gewissen Vorzügen. Aber bei ihr hatte sich der Teil mit der Freundschaft in Liebe verwandelt.
    »Aber dann wurde eine Nacht zu zweien und zwei zu dreien und drei Tage zu einer Woche und eine Woche zu zwei Wochen. Zwei Wochen zu zwei Monaten. Ich war noch nie so lange mit einer Frau zusammen wie mit dir.«
    Sie hob den Blick wieder. »Ich soll mich wohl geschmeichelt fühlen, dass du diesmal
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