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Wer zuerst kommt, küsst zuerst

Wer zuerst kommt, küsst zuerst

Titel: Wer zuerst kommt, küsst zuerst
Autoren: Susan Mallery
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unterhielten, wusste er nur wenig von ihr. Sie war seine Tochter und praktisch eine Fremde.
    „Erde an Dad“, sagte sie. „Bist du noch auf diesem Planeten?“
    „Entschuldige. Ich habe nachgedacht.“
    „Über …?“
    „Darüber, dass ich dich besser kennen sollte.“
    Unerwartet stiegen ihr Tränen in die Augen. „Ich dachte, das willst du gar nicht.“
    „Doch.“
    Sie lächelte und berührte mit den Fingerspitzen flüchtig ihre Wangen. „Ich auch.“
    Seine Brust fühlte sich komisch an. Eng. Als könnte sie die Gefühle, die darin saßen, nicht alle fassen. Er wäre gern aufgestanden und gegangen, weil dieser liebevolle Mann nicht er war. Aber er wollte Kendra nicht wehtun. Ihm hatte nie etwas daran gelegen, ihr Vater zu sein … zumindest bis jetzt nicht.
    „Wie geht es Lexi?“, fragte sie. „Ich habe gedacht, sie kommt vielleicht mit zum Essen. Was ist? Warum guckst du so?“
    „Wie gucke ich denn?“
    „Was ist passiert?“
    Er dachte an das leere Haus. „Nichts ist passiert.“
    Kendra vergrub das Gesicht in ihren Händen, dann sah sie ihn an. „Nein, nein, nein. Sag mir nicht, dass du Schluss gemacht hast. Da-ad. Sie ist toll. Du darfst ihr natürlich nicht sagen, dass ich das gesagt habe, aber es stimmt. Ich mag sie. Ich dachte, ihr zwei versteht euch gut. Warum hast du Schluss gemacht?“
    „Hab ich ja gar nicht. Sie ist gegangen.“
    „Weil du irgendwas angestellt hast.“
    Er hatte sich wie ein Mistkerl und Vollidiot verhalten. Er hatte sie verloren. „Es ist vorbei.“
    „Muss es das denn? Kannst du es nicht wieder kitten?“
    Die Abmachung widerrufen? Ihr sagen, dass er was Festeswollte? Dass sie die erste Frau war, mit der jeden Morgen auf zuwachen er sich vorstellen konnte?
    „Die Sache ist kompliziert.“
    Sie sackte auf ihrem Stuhl zusammen. „Das sagt ihr Erwachsenen immer, aber in Wahrheit heißt es nur, dass ihr Mist gebaut habt und es nicht zugeben wollt. Sag ihr, dass es dir leidtut. Sag ihr, dass du es nie wieder tun wirst.“
    „So einfach ist das nicht.“
    „Kann es aber sein. Bei mir hat es ja auch geklappt.“
    Er legte seine Hand auf ihre. „Du warst ja auch bereit, mir eine Chance zu geben.“
    „Das ist Lexi auch. Dad, ich meine es ernst. Du musst auf mich hören. Sie ist was Besonderes. Lass sie nicht einfach gehen. Fahr zu ihr.“
    Das hatte er ohnehin vorgehabt. „Mache ich.“
    „Heute. Jetzt.“
    „Ich warte noch, bis wir fertig sind mit essen.“
    Sie musterte ihn. „Dann fährst du zu ihr? Versprochen?“
    „Ja.“
    „Und du bringst die Sache wieder in Ordnung?“
    „Ich werde es versuchen.“
    „Gib dir Mühe.“
    Um kurz nach vier am Nachmittag klopfte Cruz an Lexis Tür. Sie hatte ihn erwartet. Sie hatte gewusst, dass er auf eine Erklärung bestünde. Das Problem war nur, dass sie immer noch nicht wusste, was sie sagen sollte. Die Wahrheit? Es wäre durchaus sinnvoll gewesen, ihm zu gestehen, dass sie in ihn verliebt war und zufällig auch noch ein Kind von ihm erwartete, aber konnte so ein Gespräch überhaupt gut ausgehen? Wollte sie wirklich, dass er ihr das Herz herausriss? Aber vielleicht wäre es ja gut, die Sache hinter sich zu bringen. Dem Schmerz ins Gesicht zu sehen und weiterzuleben.
    Wenn das Leben doch nur Randbemerkungen hätte.
    Er sieht gut aus, dachte sie, als sie die Tür öffnete. Im Anzug fand sie ihn umwerfend, aber in Jeans und T-Shirt brachte er ihren Körper zum Winseln.
    Sie hatte ihn immer gewollt, hatte sich sexuell immer gehen lassen können. Doch zu spüren, wie sich die Erde bewegte, reichte noch lange nicht für eine Beziehung. Zumindest nicht auf lange Sicht.
    Sie trat zur Seite, um ihn hereinzulassen, schloss dann die Tür und folgte ihm ins Wohnzimmer.
    Er setzte sich nicht.
    „Ich habe den Scheck und deinen Ring gefunden“, begann er. „Ist das deine Art, Dinge zu beenden?“
    Sie nickte. „Ich war nicht in der Stimmung, eine Nachricht zu schreiben.“
    „Es tut mir leid. Das mit Sabrina. Ich hätte weder mit ihr tanzen noch zulassen dürfen, dass sie mich küsst. Es hatte keine Bedeutung. Das schwöre ich dir.“ Er ging langsam zum Fenster und wieder zurück. „Das ist ein klassischer Männersatz, aber in diesem Fall stimmt er.“
    „Ich weiß.“
    „Sie ist eine alte Freundin. Ich bin nicht an ihr interessiert. Ich war nie ernsthaft an ihr interessiert.“
    „Ich weiß.“
    Er ging auf sie zu. „Du glaubst mir?“
    Sie nickte. „Es ist einfach passiert. Ich finde zwar nicht, dass es gut für
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