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Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8

Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8

Titel: Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8
Autoren: Lynsay Sands
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bewegen, weil sie nicht wusste, ob sie das überhaupt konnte oder ob sie gelähmt war. Dann aber biss sie die Zähne zusammen und versuchte eine Hand zu heben. Erleichtert atmete sie aus, als sie merkte, dass sie doch dazu in der Lage war. Thomas hatte ihr versichert, bis Sonnenaufgang würde ihre Wirbelsäule verheilt sein, dennoch war sie von der Angst geplagt worden, irgendetwas könnte schiefgehen, und sie würde die nächsten Jahrhunderte gelähmt verbringen müssen. Sie wusste, es war albern, aber welche Angst war schon rational?
    Ein Aufschrei war aus dem Erdgeschoss zu hören, und unwillkürlich verharrte sie mitten in ihrer Bewegung und lauschte angestrengt. Als dann aufgeregtes Gerede folgte, unter das sich beschwichtigende Stimmen mischten, kam sie zu dem Schluss, dass alles in Ordnung war. Sekundenlang hatte sie befürchtet, Blondie könnte sich befreit und jemanden verletzt haben, aber nach dem Tonfall der gedämpften Unterhaltung zu urteilen, war das jetzt nicht mehr anzunehmen.
    Sie setzte sich auf, sah sich um und beugte sich dann zur Seite, um ihren Morgenmantel vom Boden aufzuheben. Erst als sie ihn angezogen hatte, schlug sie die Bettdecke um, da sie fürchtete, jemand könne ins Zimmer kommen, während sie nackt dastand. Ihr Quartier war inzwischen förmlich überlaufen, so viele von Thomas’ Verwandten hatten sich dort eingefunden. Sie zog den Gürtel zu und ging zu ihrem Koffer, blieb aber auf halber Strecke stehen, als sie ihr Spiegelbild in der Schranktür erblickte.
    Ihre Augen erfassten das Bild, das sich ihr dort bot, und nach kurzem Zögern zog sie den Gürtel wieder auf, da sie neugierig darauf war, was die Wandlung aus ihr gemacht hatte. Zu ihrer Enttäuschung hatte sich nicht viel getan. Sie war nicht fünfzehn Zentimeter gewachsen, und ihr Busen war für ihren Geschmack immer noch viel zu groß. Dennoch wirkte alles etwas straffer, und als sie sich vorbeugte, sah sie, dass ihre Haut absolut makellos war. Ihre Augen hatten eine wunderschöne goldbraune Färbung angenommen, lediglich ihr Haar war weiterhin ein wüstes Meer aus unbändigen Locken.
    Während sie ihr Spiegelbild weiter kritisch musterte, wunderte sie sich über die Tatsache, dass sie sich jahrelang mit allen möglichen Diäten und mit Sport gequält hatte, und dabei war sie gar nicht so weit von ihrer körperlichen Bestform entfernt gewesen. Plötzlich ging die Tür auf, und Thomas kam ins Schlafzimmer, aber Inez schaffte es noch eben, ihren Morgenmantel zu schließen. Ihr Lächeln geriet ins Stocken, als sie seine finstere Miene sah.
    „Oh”, machte er, als er sie vor dem Spiegel stehend entdeckte. „Du bist auf.”
    „Ja”, gab sie zurück und fragte: „Was war das eben unten für ein Trubel? Blondie hatte doch keine schlechten Neuigkeiten zu berichten, oder? Es geht Marguerite doch gut, nicht wahr?”
    „Blondie, wie du ihn so freundlich getauft hast, hat kein Wort gesagt. Vielleicht hätte es geklappt, falls uns mehr Zeit geblieben wäre. Aber irgendwie hat der europäische Rat Wind von der Sache bekommen und jemanden hergeschickt, um ihn abzuholen. Sie wollten sich selbst um ihn kümmern. Unsere einzige Hoffnung war, dass sie ihm ein paar Einzelheiten entlocken, aber er zögerte kurz und fuhr dann verärgert fort, „.... ein paar Stunden später mussten wir erfahren, dass er und seine Eskorte angegriffen wurden. Blondie ist dabei einen Kopf kürzer gemacht worden. Wie es aussieht, wollte jemand verhindern, dass er redet.”
    Inez verzog das Gesicht und fragte: „Und seine Eskorte?” „Der Mann wird überleben, aber er wurde schwer verletzt.” Sie nickte.
    „Gestern Abend hat er mir gesagt, sein Auftrag sei, uns hier in York festzuhalten und von Marguerites Fährte abzubringen. Er hatte es auf mich abgesehen, weil ich auf immer neue Ideen kam, die uns aus York weggeführt hätten.” Leise fügte sie hinzu: „Ich hätte versuchen müssen, ihm mehr zu entlocken.”
    „Inez, der Mann wollte dich umbringen”, machte er ihr klar. „Das war nun wirklich keine günstige Gelegenheit, um dem Feind Informationen zu entlocken. Außerdem ist es sowieso nicht mehr wichtig.”
    „Nicht?”
    „Nein”, erklärte Thomas ihr, während sein Gesichtsausdruck etwas von der Traurigkeit verlor. „Tante Martine hat für Bastien eine Nachricht bei ihm im Büro hinterlasssen, also hat er sie zurückgerufen, um.... Du weißt gar nicht, wer Tante Martine ist, wie?”, unterbrach er sich, da er ihren ratlosen Blick bemerkt
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