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Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8

Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8

Titel: Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Etienne immer noch schliefen. Allerdings wäre dann das Licht vermutlich aus gewesen, weshalb sie davon ausging, dass die beiden sich auf den Weg in die Stadt gemacht hatten.
    Die Küchenlampe war anscheinend die einzige Lichtquelle im Haus, die nicht brannte. Inez schaltete sie ein und öffnete den Kühlschrank, der gut gefüllt war. Dummerweise musste das meiste davon erst noch gekocht oder gebraten werden, aber für so etwas war sie viel zu hungrig. Sie entschied sich für ein Stück Käse und ein schottisches Ei, dann schaltete sie den zur Hälfte gefüllten Wasserkocher ein.
    Aus dem Schrank holte sie einen Teller, und kaum hatte sie das Scotch Egg aus der Plastikfolie gewickelt, biss sie ein großes Stück von dem Ei im Hackfleischmantel ab. Aufgewärmt wäre es ihr zwar lieber gewesen, aber es war auch kalt genießbar, und sie war sogar zu hungrig, um die wenigen Sekunden zu warten, die die Mikrowelle benötigt hätte.
    Sie kaute und schluckte gierig, dann widmete sie sich dem Käse, dessen Verpackung sich jedoch nicht so leicht öffnen ließ. Eben wollte sie nach einem Messer greifen, da bemerkte sie einen leichten Luftzug auf ihrer Wange. Als sie sich umdrehte, machte ihr Herz vor Schreck einen Satz, da sie sah, dass die Hintertür einen Spaltbreit offen stand.
    Sie ließ das kleine Küchenmesser liegen und legte stattdessen ihre Finger um das große Fleischermesser, das in der Schublade lag, während sie sich genauer die Tür ansah, die eindeutige Spuren aufwies, dass sich jemand mit Gewalt Zutritt zum Haus verschafft hatte.
    Ein Schlurfen hinter ihr veranlasste sie dazu, sich langsam umzudrehen, während sie die Hand in der Schublade behielt, um weiter das Messer zu umklammern. Ihr Blick wanderte zum Durchgang zur Diele, und es überraschte sie gar nicht so sehr, den blonden, bärtigen Unsterblichen dort stehen zu sehen. Er trug schwarze Kleidung und einen langen Mantel.
    „Deine Verletzungen sind ja schnell verheilt”, erklärte er und musterte ihren rosefarbenen Morgenmantel. „Ich dachte, das Bein wäre gebrochen.”
    „Das habe ich auch gedacht”, gab sie zu und schaute an sich hinunter, dann zog sie den Morgenmantel ein Stück weit nach oben, sodass ihr perfekt verheilter Unterschenkel zum Vorschein kam. Sie drehte das Bein ein wenig, um so darüber hinwegzutäuschen, dass sie das Messer aus der Schublade holte, um es hinter ihrem Rücken zu verstecken. „Ich vermute, es war nur verdreht oder verrenkt.”
    Er betrachtete ihren Kopf und zog verwundert eine Augenbraue hoch. „Und die Platzwunde am Kopf?”
    „Solche Wunden bluten immer ziemlich stark. Aber zum Glück habe ich heute kein Problem damit”, antwortete sie ruhig und dachte gleichzeitig darüber nach, wie bizarr diese Situation eigentlich war. Sie unterhielt sich wie selbstverständlich mit einem Mann, der sie wiederholt attackiert hatte. Inez räusperte sich und fragte: „Hast du mich auch in Amsterdam kontrolliert?”
    Er schüttelte den Kopf. „Das war ein anderer.”
    Sie nickte, stutzte dann aber. „Warum?”
    „Ich würde sagen, weil der Boss es befohlen hat.”
    „Aber warum ausgerechnet ich?”, fragte sie.
    „Ich habe keine Ahnung, aber mein Auftrag lautet, dich und Thomas hier in York festzuhalten und von Marguerites Fährte abzulenken.... und euch notfalls beide zu töten, um das zu erreichen.” Er zuckte mit den Schultern. „Und dir fallen nun mal ständig neue Orte ein, an denen ihr nach ihr suchen könnt.”
    Inez nickte bedächtig. „Dann lebt Marguerite also noch?”
    „Soweit ich weiß”, antwortete er.
    Sie sah ihn schweigend an, aber als er einfach nur weiter abwartend dastand, wurde die Anspannung für sie zu viel, und sie fragte: „Dann bist du hergekommen, um mich zu töten?”
    Plötzlich schlug er eine Seite seines Mantels zurück, darunter kam ein Schwert zum Vorschein. Dieser Anblick und sein bejahendes Lächeln ließen ihr das Blut in den Adern gefrieren. „Warum kontrollierst du mich diesmal nicht?”, wollte sie wissen, da sie mit einem Mal alles daransetzen wollte, diese Unterhaltung so lange wie möglich hinauszuziehen.
    „Ich möchte nicht als Feigling angesehen werden, der vor einer kleinen sterblichen Frau Angst hat”, erwiderte er spöttisch.
    „Indem ich dich nicht kontrolliere und dir das Fleischermesser lasse, das du hinter dem Rücken versteckst, bekommst du deine Chance, dich zur Wehr zu setzen, nicht wahr?”
    Inez zuckte überrascht zusammen und erkannte, dass er sie zwar

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