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Wer nach den Sternen greift

Wer nach den Sternen greift

Titel: Wer nach den Sternen greift
Autoren: Barbara Bickmore
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Glück.«
    »Dann gehören Sie also nicht nur zum britischen Hochadel, sondern sind auch noch eine reiche amerikanische Erbin?«
    »Ich dachte, Sie wüssten über mich Bescheid.«
    »Ich weiß, welche Arbeit Sie geleistet haben.«
    »Mehr brauchen Sie auch nicht zu wissen. Du lieber Himmel, ich kann den Milchshake kaum durch den Strohhalm saugen, so dick ist er.«
    »Wenn wir uns hier noch länger aufhalten, verpassen wir den Sonnenaufgang.«
    »Und das können wir bestimmt nicht zulassen, oder?«
    »Nein, das können wir nicht zulassen.«
    »Werden Sie mich küssen?«, fragte Alex.
    Lars lachte. »Jetzt gleich?«
    Alex lächelte. »Das habe ich mich gerade gefragt.«
    »Mir ist der Gedanke auch gerade durch den Kopf gegangen.«
    »Das ist schön, denn ich glaube, dass ich mich darauf freuen könnte, auch wenn ich nicht überzeugt bin, dass etwas noch besser sein kann als dieser Hamburger.«
    Er lachte so laut, dass er Frank Sinatra übertönte.

64
    A ls sie auf den großen Parkplatz am Strand einbogen, war die Sonne noch nicht aufgegangen. Am Horizont färbten sich die ersten Wolken rot.
    Der Parkplatz war leer. »Kein Wunder«, sagte Alex. »Wer kommt schon um halb fünf morgens an den Strand.«
    »Sie wären überrascht«, erwiderte Lars. »Warten Sie.« Er öffnete die Fahrertür. »Um diese Uhrzeit ist es noch ein bisschen frisch.« Er stieg aus, trat an den Kofferraum und holte einen hellroten Anorak heraus. »Hier, ziehen Sie den an. Die Schuhe lassen Sie besser im Auto.«
    Die Jacke war so groß, dass ihr die Ärmel bis weit über die Hände reichten. Er griff nach einem Ärmel und zog sie hinter sich her zum Strand. »Sehen Sie, dort am Horizont wird die Sonne jeden Augenblick aufgehen. Ich wusste, dass wir rechtzeitig hier sind.«
    Goldene Strahlen zogen sich über den tiefroten Himmel, und das Meer, das bis jetzt dunkel gewirkt hatte, wurde auf einmal strahlend blau. Weiße Schaumkronen tanzten auf den Wellen.
    Alex stand ganz still. Man hörte nur das Rauschen der Wellen und das Schreien der Möwen, die über dem Wasser kreisten.
    Und dann lösten sich die Wolken langsam auf, und der Himmel wurde hellblau.
    Lars blickte Alex an, trat hinter sie, schlang die Arme um sie und hielt sie fest, während die Welt um sie herum erwachte.
    Sie lehnte sich an ihn und genoss seine Wärme. Wie lange sie so dort standen, wusste sie nicht, aber schließlich drehte er sie zu sich herum, und ihre Lippen trafen sich zu einem leidenschaftlichen Kuss.
    »Ich glaube«, sagte er anschließend, »ich wusste es schon, noch bevor ich im Saal vor dir stand.«
    »Kennst du den Weg nach Westbury?«, flüsterte sie.
    »Es liegt ungefähr eine Stunde von hier«, erwiderte er und löste sich von ihr. »Was für eine seltsame Frage, wenn ich dich gerade geküsst habe.«
    »Ich habe ein Haus dort. Von hier aus ist es viel näher dorthin als nach New York City, und um diese Jahreszeit ist außer der Haushälterin keiner da.«
    Erneut zog er sie an sich und küsste sie lachend. »Vielleicht kann ich ja das Tempolimit überschreiten.«
    Sie behielt im Auto die Jacke an. Es würde ein heißer Tag werden, aber um diese Uhrzeit war es noch kühl. »Ich bin jetzt seit zweiundzwanzig Stunden wach und überhaupt noch nicht müde«, sagte sie.
    »Ich bin seit zweiundzwanzig Stunden wach und habe mich noch nie lebendiger gefühlt.« Er griff nach ihrer Hand und hielt sie fest.
    »Ich habe so etwas noch nie getan«, sagte sie. »Das musst du wissen.«
    »Ich auch nicht«, erwiderte er. »Aber spielt das überhaupt eine Rolle?«
    »Na ja, vielleicht habe ich es ja doch schon einmal getan. Vor sechzehn Jahren habe ich auf dem Schiff nach Amerika einen Mann kennengelernt und in der ersten Nacht mit ihm geschlafen. Ach nein, es war die zweite.«
    »Etwas für eine Nacht?«, fragte er grinsend.
    »Nein. Es hat dann zehn Jahre gedauert.«
    »Na ja, ich kann nicht behaupten, du hättest mich nicht gewarnt. Und weshalb ist es zu Ende gegangen?«
    »Er ist gestorben«, erwiderte Alex. »Auf der Fahrt zurück nach Frankreich, nachdem er die Kinder an der englischen Küste abgesetzt hatte. Er hat mich dazu gebracht, bei der Rettung der Kinder zu helfen. Wenn ich ihn nicht kennengelernt hätte, wäre mein Leben ärmer gewesen.«
    »Dann kann ich ja nur dankbar sein, dass du ihn kennengelernt hast, sonst hätte Brigitte keine Heldin, die sie bewundern könnte.«
    »Wann ist deine Frau gestorben?«
    »Sie ist 1942 an Pankreas-Krebs gestorben.«
    »Hast du sie
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