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Wer Mit Schuld Beladen Ist

Wer Mit Schuld Beladen Ist

Titel: Wer Mit Schuld Beladen Ist
Autoren: Julia Spencer-Fleming
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Tracey und nahm ihm die Remington ab.
    »Warum hast du die Waffe abgewischt?«, fragte Tracey.
    »Das verhindert einen positiven Schmauchspurtest«, erwiderte MacEntyre. »Die Cops können dann nicht feststellen, ob die Waffe vor kurzem abgefeuert wurde.«
    Was, zum Teufel? Das war das Verrückteste, was Russ jemals …
    »Er lügt«, sagte Clare.
    »Nimm das Messer«, kommandierte MacEntyre. »Wenn sie redet, benutz es.«
    Tracey ging auf Clare zu. Er hob das Messer.
    »Er hat die Waffe abgewischt, damit man nur deine Abdrücke darauf findet. Er hat einen Plan.« Sie hob die Stimme. »Du hast doch gesagt, dass du immer einen Plan hast, nicht wahr?« Sie senkte die Stimme wieder und sah Tracey direkt an. »Eigentlich hat er sogar zwei Pläne. Erzählt hat er dir den einen, dass ihr beide zusammen abhaut und – was – Banken ausraubt?«
    Tracey schüttelte den Kopf. »Wir wollen uns den Söldnern anschließen«, sagte er. Seine Stimme klang jünger, als es seinem Alter entsprach.
    »Schnauze, Q. Du darfst dem Feind nicht unsere Pläne verraten.«
    Clare starrte Tracey in die Augen. »Von seinem zweiten Plan hat er dir nichts erzählt. Das ist der, bei dem er dich umbringt, es wie einen Selbstmord aussehen lässt und dir die Schuld für alles in die Schuhe schiebt.«
    Tracey zuckte zurück. »Das ist eine Lüge!«
    »Greif in meine Jackentasche«, forderte Clare ihn auf. »Ich habe was aus deinem Truck mitgenommen. Hol es aus meiner Tasche und lies.«
    »Sie will dich reinlegen«, sagte Aaron. »Wem willst du glauben? Ihr oder mir?« Er konnte sich nicht umdrehen und Tracey direkt ansehen, ohne Russ aus den Augen zu lassen, doch er ging rückwärts, bis er mit der Hüfte gegen einen Stahltisch stieß. Sein Blick flackerte zu seinem Freund. »Du und ich, Mann. Wir haben einen heiligen Eid geschworen.« Sein Ton war fast verführerisch. »Wir werden keine Drohnen wie alle anderen. Wir werden die Könige der Erde.«
    »Ich dachte, die Herrscher der Welt«, warf Clare ein.
    »Halt die Klappe, du Nutte! Sonst puste ich dir den Kopf weg!«
    Wahrscheinlich zum ersten Mal in seinem Leben wollte Russ, dass eine Waffe auf ihn zielte, und sei es auch nur, um MacEntyre davon abzuhalten, seine Drohung zu verwirklichen. »Hast du mit Dennis Shambaugh gemeinsame Sache gemacht?«, fragte er schnell.
    »Wer, zum Teufel, ist Dennis Shambaugh?«, fragte MacEntyre.
    »Der Mann, dessen Freundin du umgebracht hast.«
    MacEntyre bedachte ihn mit einem Blick voll verächtlicher Abscheu, so typisch Teenager, dass es beinah aufgesetzt wirkte. »Du begreifst gar nichts, oder? Die Zielperson ist völlig bedeutungslos. Wichtig ist, sich die Macht zu nehmen. Das Blut an den Händen. Wolf zu sein, kein Schaf.«
    Russ zwinkerte. »Du warst nicht in meinem Haus und hast Audrey Keane ermordet?«
    »Wir waren in einem Haus, in dem eine Frau war, allein, ohne Hund oder Nachbarn in der Nähe. Uns war es scheißegal, ob der Name des Opfers Keane lautete oder Weihnachtsfrau. Stimmt’s, Q?«
    Tracey schien an Ort und Stelle erstarrt.
    »Hol den Zettel aus meiner Tasche«, drängte Clare. »Das ist alles.«
    Der Junge spähte über die Schulter zu MacEntyre, dann griff er in Clares Tasche. Er holte einen zerknitterten Zettel heraus, und während er las, begann das Messer in seiner anderen Hand zu beben. Er starrte MacEntyre an. »Das ist ein Abschiedsbrief. Mit meinem Namen drunter!«
    MacEntyre seufzte. »Den muss sie geschrieben haben.«
    Tracey stolzierte auf seinen Freund zu. »Warum, zum Teufel, sollte sie einen Abschiedsbrief für mich schreiben? Warum, zum Teufel, sollte der in meinem Truck liegen?« Er schlug ihn MacEntyre ins Gesicht. »Da drin steht, dass ich für alles verantwortlich bin.«
    »Letzten Endes kann es nur einen König der Erde geben«, sagte Russ. »Alle Übrigen sind Nebendarsteller.«
    »Schnauze«, blaffte Tracey. »Aaron? Ich warte.«
    MacEntyre seufzte erneut, ein tiefes, traurig klingendes Geräusch. »Komm her«, sagte er, während er um den Tisch herumglitt, die Waffe auf Russ gerichtet. »Streich ihn glatt, wir gucken uns das mal an.«
    Tracey stapfte zu MacEntyre hinüber.
    »Stell dich vor mich, damit du mir nicht in der Schusslinie stehst.«
    Tracey funkelte seinen Freund an, folgte aber dessen Anweisung. Er beugte sich vor und legte den Zettel auf die verkratzte Oberfläche der Schlachtbank, plazierte das Messer daneben und glättete das Papier mit beiden Händen.
    MacEntyre ergriff das Messer und stieß es Tracey in
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