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Wenn plötzlich die Angst kommt: Panikattacken verstehen und überwinden (German Edition)

Wenn plötzlich die Angst kommt: Panikattacken verstehen und überwinden (German Edition)

Titel: Wenn plötzlich die Angst kommt: Panikattacken verstehen und überwinden (German Edition)
Autoren: Roger Baker
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einem solchen Tag, an dem Angst und Depression so nah sind, etwas Schreckliches geschehen? Diese Frage gibt einen wichtigen Hinweis darauf, was das nächste Experiment sein sollte – dasselbe bewusst an einem »schlechten« Tag in Angriff zu nehmen! Wenn die Betreffenden entdecken, dass Panik auch dann ungefährlich ist, dann nimmt das den »schlechten« Tagen viel von ihrer Macht; sie werden auch seltener.
    Das Tempo, mit dem die einzelnen Betroffenen ihre Experimente in Angriff nehmen, wird von Mensch zu Mensch variieren – der eine möchte vielleicht wie Terry gleich mit dem schwierigsten beginnen, während andere es bevorzugen, den Schwierigkeitsgrad nur ganz langsam zu steigern. Das sollte jeder so machen, wie es ihm am liebsten ist. Wichtig ist dabei allein, dass die Betreffenden mit jedem Experiment etwas Neues über Panik lernen.

TEIL V
Der normale Panikpatient

17. Möglichkeiten, Schwierigkeiten und Grenzen
    Warum sollte jemand all die Schmerzen und Ängste auf sich nehmen, die diese persönlichen Experimente mit sich bringen? Die Patienten müssen ja gerade das tun, wovor sie am meisten Angst haben, und das kann manchmal sehr quälend sein. Lohnt es sich denn überhaupt?

Wozu das alles?
    An dieser Stelle möchte ich die Resultate auflisten, die durch die beschriebene Therapie meist erzielt werden:

    –  Die Panikattacken treten seltener auf.
    –  Die Panikattacken sind längst nicht mehr so schwer.
    –  Selbst wenn es noch gelegentlich zu Panikattacken kommt, empfinden die Betroffenen diese zwar als unangenehm, jedoch nicht mehr als beängstigend.
    –  Die Betroffenen fühlen sich entspannter; sie brauchen nicht mehr gegen die Panikattacken anzukämpfen.
    –  Das ausgeklügelte System von Vermeidungsstrategien, Sicherheitsmaßnahmen und »Lebensrettern« beginnt sich allmählich aufzulösen.
    –  Die allgemeine Stimmung der Betroffenen bessert sich; sie werden mutiger und neigen weniger zu Depressionen und Furcht.
    –  Sie sind nicht länger von Tranquilizern oder Stimmungsaufhellern abhängig.
    –  Sie kommen wieder besser mit ihrem Leben zurecht und können sich persönlich weiterentwickeln. (Beachten Sie jedoch, dass durch die Heilung des Patienten seine Beziehungen zu anderen Menschen aus dem Gleichgewicht geraten können – andere müssen sich vielleicht erst an seine größere Unabhängigkeit gewöhnen.)
    –  Die Betroffenen erleben eine innere Befreiung, die sich positiv auf ihre Sozialkontakte, ihr Berufsleben, ihr Sexualleben und ihre Freizeitgestaltung auswirkt.

Und was ist, wenn ich nicht die Kraft habe, solche persönlichen Experimente zu machen?
    Das bleibt ganz der Entscheidung des Einzelnen überlassen. Jeder Mensch ist anders, und was für den einen gut ist, muss nicht zwangsläufig auch für den anderen gut sein. Vielen Menschen ist es schon genug, wenn sie theoretisch gut über Panikattacken informiert sind; andere hingegen müssen alle Erfahrungen selbst machen.
    Möglicherweise hat ein Patient einfach zu viel Angst, um sich auf irgendein Experiment einzulassen, oder er ist nicht davon überzeugt, dass es notwendig ist. In einem solchen Fall kann es besser sein, darauf zu verzichten. Manche machen einen Versuch und müssen es dann aufgeben – sie sollten auf keinen Fall denken, dass sie versagt hätten.
    Oft brauchen Betroffene bei diesen Experimenten viel Unterstützung durch ihnen nahe stehende Bezugspersonen.
    Häufig ist die fachkundige Anleitung und Begleitung durch einen Therapeuten erforderlich. In solchen Fällen reicht ein Selbsthilfebuch einfach nicht aus. Was sollten diese Menschen tun? Sie brauchen wahrscheinlich die persönliche Betreuung und sachkundige Hilfe eines in kognitiver Verhaltenstherapie ausgebildeten klinischen Psychologen und eventuell auch eine medikamentöse Behandlung.
    Die Betroffenen sollten zunächst den Rat ihres Hausarztes einholen und ihn gegebenenfalls darum bitten, sie an einen Psychotherapeuten zu überweisen (allerdings muss man hierbei häufig mit Wartezeiten rechnen).
    Der Therapeut wird dann dem Patienten in einem Erstgespräch Gelegenheit geben, sich ausführlich zu seinem Problem zu äußern. Oft kann er schon zu diesem Zeitpunkt erkennen, warum der Betreffende mit dem in diesem Buch beschriebenen Ansatz keinen Erfolg hat, und eigene Lösungsvorschläge anbieten. Natürlich hat jeder Therapeut seine eigene Methode, und nicht alle arbeiten mit demselben Ansatz wie ich. Es hat aber viele Vorteile, von Mensch
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