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Wenn plötzlich die Angst kommt: Panikattacken verstehen und überwinden (German Edition)

Wenn plötzlich die Angst kommt: Panikattacken verstehen und überwinden (German Edition)

Titel: Wenn plötzlich die Angst kommt: Panikattacken verstehen und überwinden (German Edition)
Autoren: Roger Baker
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gefährlich halten, durchaus angebracht. Sie reagieren genauso auf Gefahr, wie ein gesunder Mensch das tun sollte.

    Das hauptsächliche Problem ist, dass die Betroffenen irrtümlich
    glauben, Panik sei gefährlich. Dem ist abzuhelfen durch

    –  korrekte Information und
    –  persönliche, korrigierende Erfahrungen.

Wiederherstellung und Wiederaufbau
    Sobald die Betroffenen die Angstreaktion zu verstehen beginnen, erscheinen ihnen ihre Panikattacken nicht mehr verwirrend und unlogisch. Plötzlich bekommt alles einen Sinn. Panik bringt viel Leid und Schmerz mit sich; das Leben der Betroffenen dreht sich (fast nur noch) um Panik und Angst. Es ist möglich, das zu überwinden und aus dem beängstigenden Teufelskreis auszubrechen. Man kann lernen, wieder ein normales Leben zu führen und die Aufgaben des Alltags zu bewältigen; allerdings wird dann einiges nach- und aufzuholen sein. Während der Jahre, in denen sich die Betroffenen auf ihre Panikattacken (bzw. deren Vermeidung) konzentriert haben, haben sie oft viel versäumt. Glücklicherweise zieht ihr Problem ihre geistigen Fähigkeiten nicht in Mitleidenschaft – diese überstehen auch die schlimmsten Panikattacken völlig unbeschadet. Konzentrationsfähigkeit, Erinnerungsvermögen, Gelassenheit – nichts von alledem geht verloren, es wird nur zeitweise durch die Angst unterdrückt und kann in vollem Umfang zurückkehren. Wenn Sie selbst ein Panikpatient sind, dann hoffe ich, dass das auch in Ihrem Fall geschieht.

NACHWORT
Meine persönlichen Erfahrungen mit Panikattacken
    Während ich dieses Buch schrieb, geschah etwas Seltsames. Als ich damit anfing, schrieb ich für diejenigen, die unter Panikattacken leiden; ich fühlte mit ihnen und hatte Verständnis für das, was sie durchmachten. Obwohl ich gut über ihr Problem Bescheid wusste, blieb ich innerlich etwas distanziert; ich schrieb das Buch für »sie«, für »die Betroffenen«. Aber mit der Zeit änderte sich das – ich selbst wurde einer von »ihnen«. Zum ersten Mal in meinem Leben erfuhr ich am eigenen Leibe, was es bedeutet, unter Angst- und Panikstörungen zu leiden, und es dauerte neun Monate, bis ich diese Krise überwunden hatte. Ich war mir zunächst nicht sicher, ob ich meine persönlichen Erfahrungen in dieses Buch aufnehmen sollte, aber ich kam zu dem Ergebnis, dass das für andere Menschen, die mit diesem Problem zu kämpfen haben, möglicherweise eine Hilfe sein könnte.
    Das Ganze traf mich völlig unerwartet. Im Nachhinein denke ich, dass ich es eigentlich hätte kommen sehen müssen. Von einem klinischen Psychologen würde man doch erwarten, dass er die Warnsignale seines eigenen Körpers erkennt. Aber das war nicht der Fall. Ich merkte zwar, dass ich unter Stress stand, aber ich dachte, das würde schon wieder vorübergehen, und bald würde alles wieder ganz so sein wie immer.

Eine Nacht, die ich lieber vergessen würde
    Eines Abends, kurz nachdem ich zu Bett gegangen war, stellte ich fest, dass mein ganzes physiologisches System sozusagen in einen anderen Gang geschaltet hatte. Statt dass die körperlichenFunktionen sich verlangsamt hätten und ich schnell eingeschlafen wäre (wie das sonst der Fall war), schien sich alles beschleunigt zu haben – mein Herz schlug schneller, mein Atem ging heftiger, ich schwitzte stark und fühlte mich sehr angespannt.
    Zunächst machte ich mir keine Sorgen und sagte mir einfach: »Entspann dich, das geht schon vorbei.« Aber nach ein paar vergeblichen Versuchen einzuschlafen hatten sich meine körperlichen Funktionen nicht verlangsamt, sondern noch mehr beschleunigt. Das hört sich vielleicht nicht besonders spektakulär oder beängstigend an, aber als es mir nicht gelang, diese Symptome abzuschütteln, begann ich mir doch Sorgen zu machen. Ich weckte meine Frau, um mit ihr zu reden. Ich ging nach unten in die Küche und machte mir heiße Milch. Ich nahm zwei Aspirintabletten – aber ich schwitzte immer noch, sogar immer stärker, und war vollkommen angespannt. Ich konnte nicht mehr richtig atmen, und mein Herz raste.
    Ich nehme an, als Psychologe hatte ich den Vorteil, dass ich diese Symptome sofort als Angst identifizierte und nicht als irgendeine körperliche Störung. Dadurch verschwanden sie aber nicht. Ich warf mich ständig im Bett herum und beschloss schließlich, unten im Wohnzimmer zu schlafen. Ich sah ein bisschen fern, weil ich hoffte, mich dadurch abzulenken, und nach einem weiteren Becher heißer Milch versuchte ich noch
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