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Wenn Kinder um sich schlagen

Titel: Wenn Kinder um sich schlagen
Autoren: Ruediger Penthin
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werden können.
    â€¢ Daher benötigen pubertierende Jugendliche den familiären Rückhalt in besonderem Maße: elterliche Verlässlichkeit, elterliche Liebe, elterliche Ehrlichkeit, Klarheit und Konsequenz.
    â€¢ Eltern sollten weiterhin wissen, was ihre Kinder machen, mit wem sie verkehren, wann sie sich wo aufhalten. Klare Absprachen, die bei Verletzung auch faire logische Konsequenzen nach sich ziehen, sind wichtig. Diese Absprachen beziehen sich auf innerfamiliäre Regeln, die mitunter von Monat zu Monat mit zunehmender Reife der Jugendlichen im gemeinsamen guten Gespräch neu ausgehandelt werden müssen.
    â€¢ Eltern sollten versuchen, gerade auch in problematischen Situationen mit Lehrern und Lehrerinnen zusammenzuarbeiten . Denn Schule verliert in dieser Lebensphase für die Jugendlichen massiv an Bedeutung. Lustlosigkeit, Bequemlichkeit und Interesselosigkeit sind Gefahren, die mitunter die gesamte schulische und ausbildungsbezogene Entwicklung gefährden und damit auch den gesamten Lebensweg.
    â€¢ Eltern sollten ihr Kind dabei unterstützen, Hobbys aufrechtzuerhalten und nach alternativen Freizeitaktivitäten zu Fernsehen, PC, Spielekonsolen und »Handyaktivitäten« zu suchen.
    â€¢ Eltern sollten das tägliche gute gemeinsame Gespräch anbieten, ihren Kindern wohlwollend zuhören, mit dem »erhobenen Zeigefinger« zurückhaltend sein, ihren Kindern aber auch immer wieder ihre eigenen elterlichen Meinungen und Positionen mitteilen, andererseits die Leine immer weiter locker lassen, damit die Jugendlichen ihre Erfahrungen machen können. Eltern dürfen und müssen weiterhin der »wohlwollende Chef« sein, sollten diese Rolle jedoch mit der Pubertät immer weiter zurückfahren. Die Vorgaben des Jugendschutzgesetzes sollten beachtet werden, denn bis zum 18. Geburtstag ihrer Kinder tragen Eltern letztlich die Verantwortung. War die Beziehung zu den Kindern jedoch schon vor der Pubertät belastet, besteht eine große Gefahr, dass Eltern und Kinder den Draht zueinander verlieren und die Jugendlichen eine problematische weitere Entwicklung nehmen.
    Daher ist es extrem wichtig, von Geburt an daran zu arbeiten, eine gute Beziehung zu den eigenen Kindern zu entwickeln. Dabei kann dieses Buch helfen. Eltern haben die Aufgabe, darauf hinzuwirken,
    â€¢ dass sie von den Kindern als vertrauenswürdige und achtenswerte Personen wahrgenommen werden können (das geht nur, wenn Eltern auch darauf achten, dass es ihnen selber gut geht und sie sich auch selbst und ihre Kinder achten),
    â€¢ Tagesstrukturen (gemeinsame Mahlzeiten, gemeinsame Aktivitäten, gemeinsame Rituale zum Beispiel vor dem Zubettgehen) aufzubauen,
    â€¢ Regeln zu entwickeln, dies mit fairen Mitteln konsequent einzufordern,
    â€¢ täglich positive Zeit mit den Kindern zu verbringen, täglich gute gemeinsame Gespräche zu führen,
    â€¢ das Kind zu begleiten, es so viel wie nötig zu unterstützen, aber auch so viel wie möglich zu fordern,
    â€¢ Verantwortung und Aufgaben im täglichen Miteinander zu übertragen,
    â€¢ dass tägliches Vorlesen in der Kleinkind- und Kindergartenzeit durch die Eltern, tägliches Vorlesen in der Grundschulzeit durch die Kinder stattfindet,
    â€¢ die Kinder dabei zu unterstützen, zwei oder drei Hobbys zu entwickeln, an denen ihr Herz hängt (sportlich, musisch-künstlerisch, zwischenmenschlich), und diesbezüglich Durchhaltevermögen einzufordern,
    â€¢ täglich Gelegenheit zum Spiel mit Gleichaltrigen draußen und zur körperlichen Bewegung zu geben,
    â€¢ wenig Fernsehen, wenig PC-Beschäftigung, wenig Beschäftigung mit Spielekonsolen usw. durchzusetzen und Kindern Alternativen in der Freizeitbeschäftigung aufzuzeigen,
    â€¢ zu wissen, was das Kind wann mit wem wo macht,
    â€¢ selbst ein gutes Vorbild zu sein.
    Wenn Eltern dies alles vor der Pubertät gelingt, dann haben sie all das getan, was ihrem Kind hilft, diese schwierige Entwicklungsphase gut durchzustehen. Und wenn es doch drunter und drüber geht: Holen Sie sich professionelle Hilfe, so früh wie möglich!

7
    Schutzfaktoren außerhalb der Familie
    Regen Sie in Ihrem Wohnort die Einrichtung eines » sozialen Tisches « an, an dem Teilnehmer aus dem Amt für Soziale Dienste (Jugendamt), aus Kommunalverwaltung, Kindergärten, Schulen, Beratungsstellen, Kirche und Polizei zusammenarbeiten. Eine solche
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