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Wenn Frauen zu sehr lieben

Wenn Frauen zu sehr lieben

Titel: Wenn Frauen zu sehr lieben
Autoren: Robin Norwood
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Auseinandersetzung verstrickt sind, bleibt oft wenig Zeit oder Aufmerksamkeit für die Kinder in der Familie übrig. Infolgedessen verzehrt sich das Kind nach Liebe, ohne dabei zu wissen, wie es ihr trauen und sie akzeptieren soll. Zugleich hat es das Gefühl, diese Liebe nicht zu verdienen.
    Nun komme ich zum ersten Teil des Satzes. Ein Elternhaus ist dann gestört, wenn mindestens einer der folgenden Punkte zutrifft:
    Missbrauch von Alkohol und/oder anderen Drogen (legale wie zum Beispiel Medikamente oder illegale)
Zwangsverhalten wie zwanghaftes Essen, Arbeiten, Putzen, Spielen (um Geld), Einkaufen, zwanghafte Durchführung von Diäten oder sportlichen Übungen und so weiter. Bei diesen Beispielen handelt es sich sowohl um Suchtverhalten als auch um eine Krankheit mit fortschreitender Tendenz, deren schädliche Wirkung unter anderem darin besteht, dass sie aufrichtige Bindungen und wirkliche Intimität in einer Familie zerstört oder von vornherein verhindert.
körperliche Gewalt gegen Ehepartner und/oder Kinder
unangemessenes Sexualverhalten eines Elternteils dem Kind gegenüber, das von verführerischem Auftreten bis zum Inzest reichen kann
ständiges Streiten und ständige Spannung
länger andauernde Perioden, in denen die Eltern sich weigern, miteinander zu sprechen
Eltern, deren Ansichten oder Wertvorstellungen äußerst gegensätzlich sind oder die sich mit einander widersprechenden Verhaltensweisen der Loyalität ihrer Kinder versichern wollen.
Eltern, die miteinander oder mit ihren Kindern konkurrieren
ein Elternteil, der keine echte Beziehung zu anderen Familienmitgliedern herstellen kann, ihnen deshalb bewusst aus dem Weg geht, sie dabei aber für sein eigenes Verhalten verantwortlich macht
extrem starre Festlegungen in Bezug auf Geld, Religion, Arbeit, Zeiteinteilung, Äußerungen von Zuneigung, Sexualität, Freizeit, Hausarbeiten, Sport, Politik und so weiter. Solche rigiden Fixierungen können Aufrichtigkeit und Intimität verhindern, da der Schwerpunkt nicht auf den Beziehungen untereinander liegt, sondern auf dem Befolgen von Regeln.
    Ist ein Elternteil auf eine oder mehrere der hier aufgeführten Verhaltensweisen oder Vorstellungen fixiert, erleidet das Kind Schaden. Sind beide Elternteile daran beteiligt, kann dies sogar noch schwerwiegendere Folgen haben. Oftmals weisen Eltern krankmachende Verhaltensformen auf, die sich gegenseitig ergänzen. Alkoholiker beispielsweise gehen häufig die Ehe mit jemandem ein, der zwanghaft essen muss. Jeder der beiden Partner kämpft dann darum, die Sucht des anderen zu kontrollieren. Oft halten sich die verschiedenen schädlichen Eigenschaften der Eltern gleichsam die Waage: Wenn die Mutter Fürsorglichkeit auf geradezu erdrückende Weise zeigt und der Vater ein sehr erregbarer, abweisender Mensch ist, dann macht das Verhalten des einen es dem anderen jeweils möglich, den eigenen schädlichen Einfluss auf die Kinder weiterhin auszuüben.
    Dysfunktionale Familien existieren in allen denkbaren Variationen, aber sie alle haben etwas gemeinsam: Die Kinder, die in ihnen aufwachsen, sind in unterschiedlichem Ausmaß gefühls- und beziehungsmäßig behindert.
    2. Sie haben selbst wenig Fürsorglichkeit erfahren und versuchen nun, dieses ungestillte Bedürfnis ersatzweise zu befriedigen, indem Sie besonders fürsorglich sind, vor allem Männern gegenüber, die in bestimmter Hinsicht als bedürftig erscheinen.
    Denken Sie einmal daran, wie sich Kinder – vor allem kleine Mädchen – verhalten, wenn sie die Liebe und Anerkennung nicht bekommen, die sie wollen und brauchen. Während ein kleiner Junge vielleicht wütend wird und seine Verletztheit durch irgendeine Form destruktiven Verhaltens ausagiert, wird ein kleines Mädchen sich eher seiner Lieblingspuppe zuwenden. Indem es die Puppe wiegt, ihr gut zuspricht und sich auf einer bestimmten Ebene mit ihr identifiziert, unternimmt das kleine Mädchen den angestrengten Versuch, auf Umwegen die Fürsorglichkeit zu bekommen, die es braucht. Im Grunde tun Frauen, die zu sehr lieben, dasselbe, vielleicht ein wenig subtiler. Fürsorglichkeit wird für uns sehr häufig zum Berufs- oder gar zum Lebensinhalt. Frauen aus dysfunktionalen Familien (nach meinen Beobachtungen gilt das ganz besonders für Familien mit Alkoholproblemen) sind in den so genannten Helferberufen überrepräsentiert, arbeiten als Krankenschwestern, Beraterinnen, Therapeutinnen oder Sozialarbeiterinnen. Wir fühlen uns zu denen hingezogen, die bedürftig
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