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Wenn Frauen nicht mehr lieben

Wenn Frauen nicht mehr lieben

Titel: Wenn Frauen nicht mehr lieben
Autoren: Eva Julia Fischkurt
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als müsse die erwachsene Frau sich heute immer noch vor der Infiltration des Bösen in das Gute –
    und umgekehrt – schützen. Denn warum sonst landet alles Schlechte beim Mann, alles Gute bei der Frau? Gleich-wohl Frau dann, unter dem Deckmantel der Gleichberechtigung, das Männliche anstrebt oder dem Mann das wegnehmen will, was sie bei ihm bekämpft.
    Mit Spaltungen kommen wir nicht weiter. Denn Männer sind abhängig vom weiblichen Prinzip – und Frauen vom männlichen Prinzip. Ein ganzheitlicher Umgang des Men-199

    schen mit sich selbst und der Materie verlangt einen Abschied von den zahlreichen Spaltungsmechanismen, unter denen unsere Gesellschaft heute leidet. Psyche und Körper müssen in einem Zusammenhang gesehen werden.
    Die Trennung von Körper und Psyche – die insbesondere von der Frauenseite eingefordert wurde mit dem Ziel der Gleichmachung von Mann und Frau – wird den Frauen in ihrer körperlichen, geistigen und seelischen Natur nicht gerecht. Frauen sind von Grund auf anders strukturiert als Männer. Aufgrund biologischer Unterschiede – zu denen nicht zuletzt auch die hormonellen gehören – haben Mann und Frau unterschiedliche Begabungen, Talente, Fähigkeiten, Stärken und Schwächen. Beide Geschlechter haben ihre Grenzen und Möglichkeiten. Nicht anzuerkennen, daß man gewisse Dinge nicht kann, weil man entweder Mann oder Frau ist, hieße auch, Geschlechtsunterschiede – eine zentrale psychische Entwicklungsaufgabe der Kindheit –
    zu leugnen, eine pathologische Lösung für die Unfähigkeit, Unterschiede zu tolerieren. Unterschiede nicht zur Kenntnis zu nehmen bedeutet das Verharren auf einem einfachen, undifferenzierten Niveau.
    Männer müssen Frauen unterstützen, sowohl das weibliche wie das männliche Prinzip zu leben. Indem sie etwa ihr Töchterchen mit hinaus in die Welt nehmen und ihr zeigen, wie man männlich an eine Sache herangehen kann. Und Frauen müssen den Männern und vor allem ihren Kindern in frühen Jahren das weibliche Prinzip vorleben und spiegeln.
    Männliches und weibliches Prinzip sollen gleichwertig nebeneinander stehen und einander befruchten. Wie aber sollen Männer für unsere Welt neue Ideen erzeugen – etwa dringend notwendige innovative Techniken zur Umwelt-verbesserung erfinden –, wenn Frauen sie dabei nicht unterstützen? Wenn weiterhin am Mann herumgemeckert 200

    wird, statt zu sehen, was das Männliche für eine lebbare Zukunft auf diesem Planeten noch alles leisten könnte.
    Es geht zudem nicht an, den Frauen weiterhin
    »Erwünschtes« anzudenken. Die Frauen sind aufgerufen, sich neu zu definieren. Und sich eben nicht auf Kosten der Männer – als die besseren, besonneneren, gewaltloseren Wesen – hochzujubeln, um das private Ego aufzupolieren.
    Wir stehen am Ende des Jahrhunderts immer noch unter dem Einfluß der 68er-»Revolution«. Die Infragestellung von Werten war notwendig. Diese Bewegung hat es aber bis heute nicht zustande gebracht, neue, brauchbare Werte zu schaffen. Sie hat abgerissen, ohne wieder aufzubauen.
    Die Folgen: Wir leben heute in gesellschaftlichen Formen eines extremen Individualismus.
    Unsere Kultur stagniert. Sie erzeugt nichts, weil Mann und Frau nicht zusammen, sondern gegeneinander arbeiten. Ein gemeinsamer Aufbau aber wäre dringend nötig.
    Ein Beispiel: »Kinder oder keine, bestimmen wir alleine« – ein Frauenspruch aus den siebziger Jahren. Dieser weibliche Individualismus war nur der Anfang eines ganzen Rattenschwanzes solcher Egoforderungen, die den Mann zur Seite stellen. Die 68er-Bewegung – eingeflossen in unsere Lehrmittel, Rechtsgebung, Sozialstaat etc. –
    vermittelt kein Wurzelwissen. Diese Ideologie ist geprägt von einer Leugnung der Generationenunterschiede, ein unlineares und kein vertikales Denken. Es zählt nur, was jetzt ist. Unsere Väter und Mütter vergessen wir. Auch die nächsten Generationen sollen für sich selbst zusehen.
    Hauptsache, man lebt seine Lust und seinen Frust im Moment total aus.
    Männer und Frauen sollen gleich sein, Polarität soll abgeschafft werden. Der Eros aber ist weg, und damit die 201

    Spannung zwischen den Geschlechtern. Notabene.
    Spaltung ist etwas anderes als Polarität. In der Spaltung ist der Eros verschwunden. Die Spaltung zerstört die Verbindung, den Energiefluß zwischen den beiden Polen, so daß keine Ganzheit mehr möglich ist.
    In unserem Schulsystem können wir die Blüten dieser Entwicklung heute sehen. Jeder schaut nur noch für sich selbst. An
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