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Wenn Frauen Männer buchen: Roman (German Edition)

Wenn Frauen Männer buchen: Roman (German Edition)

Titel: Wenn Frauen Männer buchen: Roman (German Edition)
Autoren: Eva Völler
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einen speziellen Ausdruck dafür gab. Ihm fiel auch ein, wie die Wikinger ihr Paradies nannten – Walhalla. Der Begriff, den Valerie suchte, hörte sich so ähnlich an. Eddie war sicher, ihn schon gehört oder gelesen zu haben, aber er konnte sich nicht daran erinnern. Unbestimmter Ärger machte sich in ihm breit.
    »Sie hat keine zwei Zöpfe, sondern nur einen«, meinte er, bloß um etwas zu sagen.
    »Sie könnte sich aber zwei machen«, gab Valerie spitz zurück.
    »Das interessiert mich ehrlich gesagt nicht die Spur.«
    »Wieso hast du ihr dann hinterhergeglotzt?« Valerie war offenbar nicht bereit, die Sache auf sich beruhen zu lassen.
    »Das bildest du dir doch nur ein, Kleines.«
    »Sag nicht Kleines zu mir. Ich bin nicht klein. Außerdem hab ich’s gesehen. Du hast sie angestarrt, genau wie alle anderen Blödmänner hier in dem Laden!«
    »Musst du so schreien?«, gab Eddie verärgert zurück. »Warum steigst du nicht auf den Tisch und hältst ein Schild hoch, damit auch ja alle es mitkriegen!«
    »Ich wette, es waren ihre Titten«, zischte Valerie. »Ich wusste doch, dass meine dir zu klein sind! Du stehst darauf, wenn eine Frau so große Dinger hat wie diese Wikingertussi!«
    »Dein Busen ist perfekt«, meinte Eddie besänftigend.
    »Wirklich?«
    »Hab ich mich je beschwert?«
    »Nein, aber du hast auch nicht gesagt, dass er toll ist.«
    »Er ist toll.«
    Valerie war anscheinend nicht überzeugt. »Das sagst du jetzt nur so. Du hättest es vorher schon sagen können, jederzeit. Zum Beispiel im Bett. Oder wenn ich unter derDusche stehe oder wenn ich mich ausziehe. Aber du hast es nie gesagt. Ich weiß genau, dass es einzig und allein daran liegt, dass ich nur B-Körbchen habe. Und du hast diese alte Scharteke angeglotzt, weil sie D-Körbchen hat!«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Dafür habe ich einen Blick«, behauptete Valerie halsstarrig.
    Eddie seufzte entnervt. Valerie konnte Minuten lang vor dem Spiegel stehen und aus allen Blickwinkeln ihre Brust betrachten. Sie investierte ein kleines Vermögen in BHs mit Gel-Einlagen und Push-up-Effekt, und nach allem, was Eddie bis jetzt so mitgekriegt hatte, besaß sie mehr von den Dingern, als er Socken im Schrank hatte.
    Er würde nie verstehen, warum die meisten Frauen ein solches Getue um ihre Figur machten. Entweder fanden sie sich zu fett oder ihren Busen zu klein. Oder die Beine zu kurz, den Bauch zu dick, die Haare zu dünn.
    »Könnten wir vielleicht über was anderes reden?«
    »Wenn ich meinen ersten Hit lande, lasse ich mir sofort den Busen machen«, verkündete Valerie.
    Eddie hatte keine Lust, das Thema weiter zu vertiefen. »Okay«, sagte er friedfertig.
    »Das hättest du jetzt nicht gesagt, wenn du meinen Busen wirklich gut finden würdest«, fauchte Valerie anklagend.
    »Meine Güte, es ist doch dein Busen, oder? Mach damit, was du willst. Und wenn du streiten willst, such dir gefälligst jemand anders!«
    Er stand auf.
    Valeries Ärger verrauchte augenblicklich. Sie erhob sich ebenfalls. »Wo willst du hin?«, rief sie betroffen.
    »Pinkeln«, sagte Eddie lakonisch. »Setz dich wieder hin. Oder willst du mitkommen und mir Beistand leisten?«
    Die rothaarige Anwältin vom Nachbartisch warf ihm unter ihren perfekt gezupften Brauen einen spekulativen Blick zu. Sie sah gut aus, und unter anderen Umständen hätte Eddie ihr sicher aufmunternd zugelächelt – allein schon deshalb, weil sie von ihrem Lover abgelinkt worden war und eine schwere Zeit durchmachte. Doch im Moment hatte er nur das Bedürfnis, für ein paar Minuten zu verschwinden. Valeries unaufhörliches Genörgel ging ihm auf die Nerven, obwohl ihn sonst weder ihre Eifersüchteleien noch ihre ewige Besorgnis wegen ihres Äußeren sonderlich störten. Normalerweise ließ er sie plappern und tat so, als würde er zuhören. Die meisten Frauen legten Wert darauf, dass man ein offenes Ohr für sie hatte und sie verständnisvoll behandelte. Damit hatte Eddie bis jetzt kaum ein Problem gehabt.
    Heute allerdings lief es nicht besonders. Er hatte sich auf eine heiße Nacht mit Valerie gefreut, doch irgendwie war ihm die Lust vergangen. Der Abend hatte viel versprechend angefangen, aber seit er ins Visier der einzopfigen Blondine geraten war, hatte seine Laune sich aus unerfindlichen Gründen rapide verschlechtert.
    Als er in den Gang einbog, der zu den Toiletten führte, tauchte sie urplötzlich wie aus dem Nichts auf, und es passierte genau das, was Eddie sich vorhin vorgestellt hatte: Sie
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