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Wenn es Nacht wird in Manhattan

Wenn es Nacht wird in Manhattan

Titel: Wenn es Nacht wird in Manhattan
Autoren: Diana Palmer
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mir gesagt, dass er den ganzen Film im Kasten hat. Er hat sogar ein paar Extra-Szenen gedreht – für alle Fälle.”
    “Für alle Fälle?”
    “Nun ja, in ein paar Wochen werde ich ja ein bisschen anders aussehen.”
    Er war gebannt von der Schießerei in dem Western, der gerade über den Bildschirm flimmerte, sodass er ihr gar nicht richtig zuhörte. “Du wirst anders aussehen?”, murmelte er unkonzentriert.
    Sie griff in die Tasche ihrer weiten Bluse und hielt ihm etwas vor die Nase. Es war rosa, weich und sah aus wie ein Söckchen. Ein sehr kleines Söckchen.
    Mit offenem Mund starrte Cash sie an, nachdem ihm klar geworden war, was da vor seinem Gesicht baumelte. Es war ein gestrickter Babyschuh.
    Sie lächelte verschmitzt. “Überraschung.”
    Stürmisch schlang er die Arme um sie, und sein Kuss nahm ihr fast den Atem. Sein Herz klopfte wie wild.
    Sie erwiderte seinen Kuss und lächelte glücklich, weil er so begeistert auf die Neuigkeit reagierte. “Ich bin so glücklich”, weinte sie. “Ich habe es zunächst kaum glauben können – selbst als ich mich jeden Morgen nach dem Frühstück übergeben musste.”
    Er wiegte sie in seinen Armen und musste gegen seine eigenen Tränen ankämpfen. Sein Gesicht an ihren Hals geschmiegt, wiederholte er immer wieder: “Ein Baby, ein Baby …”
    Sie seufzte zufrieden. “Ich hätte gerne Zwillinge wie Judd und Crissy, aber in meiner Familie gibt es keine. Wie sieht es bei dir aus?”
    “Ebenfalls Fehlanzeige.” Er hob den Kopf und schaute sie sehnsüchtig an. “Vermutlich nimmst du keine Bestellungen entgegen, aber ich hätte gern ein kleines Mädchen mit grünen Augen und roten Haaren.”
    Sie lachte durch ihre Tränen. “Und ich hätte gern einen kleinen Jungen mit schwarzen Haaren und dunklen Augen”, flüsterte sie.
    Er lächelte selig. “Ich glaube, wir werden es lieben, egal, was es ist.”
    “Natürlich.” Sie reckte den Kopf und küsste ihn aufs Kinn. “Glücklich?”
    “Ich könnte vor Glück sterben”, erwiderte er mit belegter Stimme.
    “Ich verstehe, was du meinst.” Sie schloss die Augen und schmiegte sich an. Noch nie zuvor in ihrem Leben war sie so selig gewesen.
    Rory machte einen Luftsprung und schrie vor Freude, als er die Neuigkeit erfuhr. “Hurra, ich werde Onkel!”
    Cash lachte. “Sieht ganz so aus”, meinte er und klopfte dem Jungen auf die Schulter.
    “Das ist wirklich fantastisch, Schwesterherz”, sagte er, während er Tippy umarmte. “Meine Freunde werden grün vor Neid sein.”
    “Da wir gerade von Freunden sprechen”, wechselte Cash das Thema. “Möchtest du nächstes Jahr zurück zur Kadettenschule, oder würdest du lieber bei uns wohnen und in Jacobsville auf die Schule gehen?”
    Rory schaute verunsichert drein. “Ich glaube, hier wäre ich doch nur im Weg …”
    “Und ich glaube, du spinnst”, unterbrach Cash ihn. “Wer soll denn dann mit mir angeln gehen? Sie bestimmt nicht”, zeigte er mit dem Finger auf Tippy. “Ihr wird doch schon übel, wenn ich Würmer und Haken nur im gleichen Atemzug erwähne.”
    Tippy würgte und rannte ins Badezimmer.
    “Was hab ich dir gesagt?”, triumphierte Cash. “Das stehe ich nicht allein durch. Du musst einfach bleiben.”
    Rory strahlte übers ganze Gesicht. “Das würde ich auch am liebsten.”
    “Dann sind wir uns ja einig”, meinte Cash und fuhr mit der Hand durch Rorys dichtes schwarzes Haar. “Ich habe mich nämlich an dich gewöhnt.”
    “Ja”, sagte Rory. Er wollte sich den Kloß im Hals nicht anmerken lassen. “Ich habe mich auch an dich gewöhnt.”
    Mit einem feuchten Handtuch vor dem Mund kam Tippy aus dem Bad. “Wenn du noch einmal von Würmern sprichst, hole ich die Eisenpfanne aus dem Schrank”, schwor sie halb amüsiert, halb verärgert.
    Die beiden Männer griffen sich gleichzeitig ans Herz. “Wir schwören!”, versprachen sie wie aus einem Mund. Dabei schauten sie so ernsthaft drein, dass sie trotz ihrer Übelkeit laut lachen musste.
    In den folgenden Wochen wurde die Freundschaft zwischen Tippy und Crissy immer enger. Auch Cash und Rory kamen einander noch näher. Unterdessen beruhigte sich die Situation im Rathaus und im Polizeirevier allmählich, und Cash konnte sich wieder mehr um seine eigentliche Aufgabe kümmern – die Bürger von Jacobsville zu schützen und zu unterstützen. Er war auch im Umgang nicht mehr so distanziert wie zuvor, sondern benahm sich wie ein Mann, der bald Vater werden würde. Seine Kollegen amüsierten sich
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