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Wenn es Nacht wird in Manhattan

Wenn es Nacht wird in Manhattan

Titel: Wenn es Nacht wird in Manhattan
Autoren: Diana Palmer
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über sein plötzliches Interesse an Büchern über Kindererziehung. Ohne dass er ihnen etwas gesagt hätte, konnten sie sich zusammenreimen, was geschehen war. Immer häufiger fand Cash kleine Geschenke auf seinem Schreibtisch, darunter sehr viele hübsche Babyschuhe in allen möglichen Farben. Unter den Gaben waren auch selbst gestrickte Babydecken, Strampelanzüge, Babyrasseln und Löffel. Er war ganz gerührt, mit welcher Begeisterung die Abteilung auf seine baldige Vaterschaft reagierte, allerdings auch ein wenig verblüfft.
    “Das ist doch ganz einfach”, erklärte Judd ihm. “Du wirst demnächst eine richtige Familie haben. Daraus schließen sie, dass du sesshaft werden willst und hier bleiben wirst. Das wiederum bedeutet Jobsicherheit für alle und garantierte Rentenansprüche. Sie hätten dich niemals auf diese Weise akzeptiert, solange sie damit rechnen mussten, dass du eines Tages die Stelle wechselst.”
    Cash war geschmeichelt und sehr darum bemüht, es sich nicht anmerken zu lassen. Aber er grinste stillvergnügt übers ganze Gesicht.
    Im Laufe der folgenden Wochen wurden er und Tippy zu allen möglichen Partys und Gesellschaften eingeladen, und schließlich begannen die Leute, hinter Tippys schöner Fassade die echte und warmherzige Frau zu sehen. Sie und Cash waren Bürger von Jacobsville geworden und nicht länger Geheimnis umwitterte Berühmtheiten. Zum ersten Mal in ihrem Leben waren sie Teil einer großen Familie.
    Und als es eines Tages an einem sonnendurchfluteten Samstagmittag im Frühherbst an Cashs Haustür klopfte, gewann das Wort Familie für ihn eine weitere Dimension. Seine drei Brüder und sein Vater waren in die Stadt gekommen, um ihn zu besuchen.
    Tippy hatte die Tür geöffnet und schaute die Besucher verdutzt an. Der Vater, der silbergraues Haar hatte, war das exakte Ebenbild von Cash – nur eben älter. Die anderen drei Männer ähnelten ihm, wenn auch eher entfernt. Alle vier waren hochgewachsen und wirkten Respekt einflößend. Und sie sahen nicht so aus, als würden sie häufig lächeln.
    “Kann ich Ihnen helfen?”, fragte sie.
    Sie starrten auf ihren runden Bauch und den Ehering am Finger ihrer linken Hand, die sie schützend auf den Bauch gelegt hatte, und warfen sich fragende Blicke zu.
    “Ist Cash zu Hause?”, erkundigte sich der älteste Bruder.
    “Ja. Er spielt mit meinem Bruder im Garten Verstecken.”
    “Und … wer sind Sie?”, wollte der Vater wissen.
    “Ich bin Tippy Grier, Cashs Frau”, antwortete sie schlicht.
    Der Schock stand allen vier ins Gesicht geschrieben.
    “Und du hast gesagt, das sei nur eine von diesen Klatschgeschichten, die die Revolverblätter immer drucken”, knurrte der älteste Sohn den alten Mann an.
    “Hätte doch sein können”, verteidigte der Vater sich.
    Der ältere Bruder, der ebenso dunkle Augen wie Cash, dagegen braunes, mit blonden Strähnen durchsetztes Haar hatte, musterte sie mit unverhohlenen Blicken. “Sie sind schwanger, nicht wahr?”, fragte er unverblümt.
    “Machen Sie sich nichts daraus, er arbeitet fürs FBI”, erklärte der Jüngste grinsend. “Er hat keinen Funken Humor im Leib – genau wie Cash.”
    “Cash hat Humor”, erwiderte Tippy brüsk.
    “Glauben Sie, dass er mit uns sprechen will?”, fragte der Vater verlegen.
    “Natürlich”, antwortete Tippy mit Bestimmtheit. “Wollen Sie nicht hereinkommen?”
    Sie schienen unschlüssig.
    “Es ist schon in Ordnung”, versicherte sie mit einem strahlenden Lächeln und öffnete die Tür ein Stück weiter. “Ich wollte gerade Kaffee kochen und Cash und Rory hereinrufen. Ich habe auch einen Käsekuchen gebacken. Es ist genug für alle da.”
    Zögernd betraten sie das Haus und schauten sich unbehaglich um.
    “Ich sage Cash Bescheid …”, begann sie und hielt inne, als die Männer betreten über ihre Schultern blickten.
    “Nicht nötig”, fiel Cash ein. Er trat zu der kleinen Gruppe und schaute von einem zum anderen.
    Schweigend betrachtete er die Familie, die er seit Jahren nicht gesehen hatte – abgesehen von einem unerwarteten Besuch seines älteren Bruders Garon im Winter vergangenen Jahres. Damals war er als Vermittler gekommen, und nun sah es ganz so aus, als sei er erfolgreich gewesen. Gemischte Gefühle befielen Cash jedoch beim Anblick seiner beiden jüngeren Brüder. Sie hatten sich nach seiner Wiederverheiratung schließlich auf die Seite ihres Vaters geschlagen und Front gegen Cash gemacht.
    Cash nahm Tippy beiseite. “Haben sie sich
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