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Wenn die Sinne erwachen - Teil 3

Wenn die Sinne erwachen - Teil 3

Titel: Wenn die Sinne erwachen - Teil 3
Autoren: Barbara Winter
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meinem Leben! Bei Tag und bei Nacht! Es schert mich einen Dreck, wie oder was die Leute über uns reden! Ich will dich! Ich werde den Teufel tun, mich oder dich vor der Öffentlichkeit zu verstecken. Wir reiten nachher zu dir und holen deine Sache!“, bestimmte er ungehalten.
    Edan verstand überhaupt nicht was Caras Problem war! Er hatte nie einen Hehl daraus gemacht wie sehr er sie begehrte, und dass er alles daran setzen würde, sie zu seiner Geliebten zu machen! Und jetzt, wo sie es endlich war, führte sich Cara plötzlich wie eine dieser moralisierenden Gesellschafts-Matronen auf!
    Edan verspürte keinerlei Lust sich diesen spießbürgerlichen und erdrückenden Moralvorstellungen zu unterwerfen, die er schon sein Leben lang hasste. Nicht ohne Grund lebte er schließlich in diesem anrüchigen Milieu und nahm dabei bewusst einen schlechten Ruf in Kauf.
    Dieses Leben zwischen Gosse und Beletage gefiel ihm außerordentlich gut und hatte sich für ihn oft genug bezahlt gemacht. Wie ein Seiltänzer bewegte er sich zwischen der hellen und der dunklen Seite der Gesellschaft, immer die Vorteile nutzend, die ihm die jeweilige Seite gerade bot. Bettler, Säufer, Stadtpolitiker oder Bankier – jeder hatte ihm etwas zu bieten!
    Was war am Leben einer Mätresse so schlimm? Die meisten Männer in New Orleans hatten eine. Manchmal mit, manchmal ohne Einwilligung der Gattin.
    Es war zwar auch in New Orleans nicht gerade üblich, offen und in Sünde mit einer Geliebten im gleichen Haus zusammenzuleben, aber das scherte Edan herzlich wenig. Er wußte nur zu gut, dass er genug Geld, Macht und Einfluss hatte, um sich darüber hinwegsetzen zu können. Diesbezüglich war ihm sein schlechter Ruf sogar überaus hilfreich!
    New Orleans war nun mal die Stadt der Sünde und das French Quarter war ihr heiß pulsierendes Herz!
    „ Dir bleibt keine andere Wahl, Edan! Entweder, wir spielen das Spiel nach meinen Regeln ...!“ Cara verstummte vielsagend. Es war nicht nötig den Satz zu vollenden.
    „ Oder?“ In Edans Augen begann es immer stärker zu funkeln.
    „ ... oder wir lassen es, wie es war!“ Cara wußte nur zu gut, dass sie die besseren Karten in der Hand hielt. Dennoch sah sie mit Unbehagen, wie sich Edans Augen langsam zu schmalen Schlitzen verengten.
    „ Willst du mich etwa erpressen?“, fragte er mit gefährlich leiser Stimme. „Wir haben eine Abmachung, Cara!“
    „ Richtig! Ich putze und wasche für dich und ich tanze Lundu mit dir! - Nicht mehr und nicht weniger!“ Sie sah, wie sich seine Augen noch mehr verdunkelten. Die kleine, pochende Ader an seiner Schläfe ließ nichts Gutes erahnen.
    „ Ich habe so viel Geld und Einfluss, dass es völlig egal ist, was die Leute über dich oder mich reden! Also? - Was bezweckst du wirklich mit diesem kleinen Erpressungsversuch, Cara?“
    Edan hatte Mühe seinen Ärger zu bändigen. Er mochte es ganz und gar nicht, dass sie ganz offensichtlich versuchte, ihm ihren Willen aufzuzwingen! Warum war dieses Weib immer nur so anstrengend und widerspenstig?
    „ Du hast mich nicht verstanden, Edan! Ich will weder dein Geld, noch deinen Einfluss! Ich will einfach nur bleiben, wer ich bin! Cara Riordan! Was ich unter allen Umständen vermeiden möchte ist, dass ich als Anhängsel eines halbseidenen, gefährlichen Revolvermanns und Kartenspielers gelte, der immer mit einem Bein auf der falschen Seite des Gesetzes steht! Dein ganzes Geld und dein ganzer Einfluss schützen mich nicht davor, dass die Leute mich eine Hure nennen werden und mein Ruf für immer ruiniert sein wird! - Ich muss schließlich auch an meine Zukunft denken!“ , fauchte Cara ihn an. Edans Augen waren mittlerweile nachtschwarz geworden.
    „ Welche Zukunft?“ , fragte er gefährlich leise.
    „ Sei nicht naiv, Edan! Wir werden schließlich nicht für immer … ! Na, du weißt schon!“ Cara rang nach den richtigen Worte. Edan sah sie schweigend an. Sein Gesicht war nur noch eine bedrohliche, finstere Maske.
    „ Ich will irgendwann einen Drugstore eröffnen!“, fuhr Cara aufgebracht fort, sein versteinertes Gesicht tapfer ignorierend. „Aber als deine ehemalige Geliebte kämen wohl kaum die zahlungskräftigen, feinen, weißen Ladies in meinen Laden! Dein schlechter Ruf macht mir schlichtweg meine Zukunft kaputt!“
    Bei ihren heftigen und verletzenden Worten presste Edan schweigend die Lippen zusammen. Er musterte sie misstrauisch und ohne dass er es verhindern konnte, stieg langsam ein böser Verdacht in ihm
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