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Wenn die Sinne erwachen - Teil 3

Wenn die Sinne erwachen - Teil 3

Titel: Wenn die Sinne erwachen - Teil 3
Autoren: Barbara Winter
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lachte leise über Lillians pikiertes Gesicht. In seiner Stimme schwang jedoch unüberhörbar ein gewisser Stolz mit. Offensichtich gefiel ihm sein Sohn, der mittlerweile die Eclipse verlassen hatte, und sich ihnen in Begleitung einer jungen, hübschen Mulattin näherte.
    „ Mir scheint der Apfel fällt tatsächlich nicht weit vom Stamm. Offenbar hat unser Sohn nicht nur mein Aussehen, sondern auch meine Vorliebe für außergewöhnliche Frauen geerbt!“
    Dieses Mal erntete er einen leichten Rippenstoss für seine freche Bemerkung.
    „ Bitte, John! Reiss dich zusammen. Edan weiß noch nicht, dass du sein Vater bist!“
    „ Soooo? Ich hoffe, er hat nicht nur mein Aussehen, sondern auch meine Intelligenz geerbt ...!“
    Wieder brachte ihn ein kleiner Rippenstoss zum Verstummen.
    Lillian eilte auf Edan zu und wenig später lagen sich Mutter und Sohn in den Armen. John Scott folgte langsam. Er wollte das Wiedersehen der beiden nicht stören. Gespannt wartete er darauf, wie Lillian ihn vorstellen würde.
    „ Oh, Edan! Endlich, endlich habe ich dich wieder!“ Lillian konnte weder das Schluchzen noch die Glückstränen unterdrücken. Erst nach geraumer Zeit gelang es ihr, ihre Gefühle wieder unter Kontrolle zu bringen und ihren Sohn aus den Armen zu entlassen.
    „ Mutter, darf ich dir meine Frau Cara vorstellen!?“ Edan legte fürsorglich seinen Arm um Cara und zog sie schützend an sich. Doch das wäre gar nicht nötig gewesen.
    Lillian wandte sich mit einem freundlichen Lächeln an Cara und sagte mit ehrlicher Wärme: „ Herzlich willkommen in England und in unserer Familie, Cara. Ich denke, ich darf Euch so nennen!“
    Cara konnte nur stumm nicken. Sie war von der Freundlichkeit und der Wärme mit der sie Edans Mutter willkommen hieß, angenehm überrascht. Sie spürte keinerlei Anflug von Arroganz oder Feindseligkeit bei Lillian Scott.
    „ Wo wir gerade dabei sind, möchte ich euch auch meinen Gatten vorstellen!“ Lillian drehte sich mit einem Lächeln zu John um und hakte sich bei ihm unter.
    „ John Scott, Duke of Exeter und ...!“, sie hielt kurz inne, ließ dann ihren Blick bedeutsam zwischen John und Edan hin und herwandern. Die beiden musterten sich schweigend. Es lag eine seltsame Spannung in der Luft.
    Lillian holte tief Luft, um fortzufahren, als Edan ihr mit seiner tiefen, dunklen Stimme ruhig ins Wort fiel: „… und vermutlich mein wahrer Erzeuger. Gehe ich recht in der Annahme, dass Ihr mein leiblicher Vater seid!“
    John Scott schaute zu Lillian und meinte lächelnd: „Siehst du! Er hat nicht nur mein Aussehen, sondern auch meine Intelligenz geerbt!“
    Als John Edans skeptisch nach oben gezogene Augenbraue sah, reichte er ihm die Hand und sagte: „Ja, ich bin Euer Vater. Allerdings weiß ich das auch erst seit Kurzem! Seht es mir also nach. Sicher wollt ihr mehr über Eure Herkunft und über Eure Zukunft erfahren. Ich schage vor, dass wir in mein Stadtpalais fahren und bei einem gemütlichen Dinner alle offenen Fragen klären werden!“

    Wenig später saßen Cara und Edan in einer der beiden Kutschen des Dukes und fuhren in Richtung Stadtpalais, das sich im noblen Stadtviertel Mayfair befand.
    Cara hatte es sich in der Kutsche gemütlich gemacht, indem sie sich an Edans Seite kuschelte und neugierig aus dem Fenster schaute.
    London war so ganz anders als New Orleans. Sie bestaunte die monumentalen Bürgerhäuser, die riesigen Prachtstraßen und immergrünen Parks, das Kopfsteinpflaster, den grau verhangenen Himmel, und es war für sie völlig ungewohnt keine dunkelhäutigen Menschen zu sehen.
    Die einzigen, die etwas dunkler waren, waren die oft vor Dreck starrenden Kinder und arme Leute.
    Cara warf einen nachdenklichen Blick auf Edan, der ebenfalls gedankenverloren aus dem Fenster starrte.
    „ Wie fühlst du dich in deiner alten Heimat?“, fragte sie ihn.
    Edan schaute sie mit seinen schönen, dunklen Augen an. Die Narben in seinem Gesicht zuckten für einen Augenblick.
    „ London ist nicht meine Heimat!“, sagte er ausweichend.
    „ Du weißt genau was ich meine, Edan. Und du weißt auch, welche Fragen über kurz oder lang auf dich zukommen werden!“, tastete sie sich vorsichtig vor.
    Edan antwortete nicht, sondern sah sie nur mit hochgezogener Augenbraue an.
    „ Wir haben alle die gleichen Gedanken und Fragen. Deine Mutter, dein Vater, du und ich!“, versuchte sie ihn aus der Reserve zu locken.
    Aber Edan schwieg weiterhin.
    „ Gut, dann werde ich aussprechen, was jedem von
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