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Wenn die Sinne erwachen - Teil 2 (German Edition)

Wenn die Sinne erwachen - Teil 2 (German Edition)

Titel: Wenn die Sinne erwachen - Teil 2 (German Edition)
Autoren: Barbara Winter
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ausgehändigt hatte und er nun
nicht wegen Betrugs, sondern wegen Mordes vor Gericht stand. Ihr
Vater hatte mehr als einmal die Zähne zusammenbeißen müssen, um
ihn nicht einfach im Gerichtssaal kaltblütig zu erschiessen. Umso
erleichterter waren er und Cara, als sie sein Urteil hörten: Zweimal
lebenslänglich! Mit hasserfüllten Augen schrie Devalier Cara zum
Abschied zu, dass er sie suchen und finden würde, um sie dann bei
lebendigem Leib zu häuten und zu skalpieren.
    Mit Nachdruck
verscheuchte Cara die bösen Gedanken an die schreckliche Zeit in St.
Louis. Ihr Vater hatte ihr damals geholfen, jetzt war es ihre Pflicht
ihm zu helfen.
    Cara dachte über Edans
Kuhhandel nach. Er besaß nicht nur die Schuldscheine ihres Vaters,
sondern auch ihr Ehrenwort, dass sie sein Haus einrichten und ihm
weitere zwei Jahre den Haushalt führen würde. Und sie würde ihm
Lundu-Tanzen beibringen!
    Ihr wurde heiß, wenn sie
daran dachte, wie nahe sie sich dabei kommen würden! Die
Vorstellung, wie er sich eng an ihren Rücken schmiegen, seine Hände
über ihre Brüste legen und seine rotierenden Hüften an die ihren
pressen würde… Ihr wurde noch heißer! Schnell fächelte sie sich
mit der Hand Luft zu. Es ist machbar, Cara! , ermunterte sie
sich selbst. Du musst nur ein bisschen einrichten, putzen, kochen,
waschen, tanzen – und nicht in sein Bett kriechen!
    Cara seufzte. Sie ärgerte
sich über ihre eigenwilligen Gedanken und ihr noch viel willigeres
Fleisch. Aber es gab kein Zurück mehr. Edan Chandler hatte Wort
gehalten und die Schuldscheine im Wert von zwanzigtausend Dollar bei
Dale Gordon ausgelöst.
    Cara lief noch immer ein
Schauer über den Rücken, wenn sie an jenen Abend dachte, an dem
Dale Gordon mit dem Sheriff, zwei Deputys und vier seiner
Revolvermänner in einer großen Staubwolke auf den Hof ihrer Eltern
geritten kam.
    Siegessicher und
herablassend hatte der vierschrötige Amerikaner mit den kleinen,
stechenden Augen auf seinem Pferd gesessen und es nicht einmal für
notwendig erachtet, zu fragen, ob die Riordans nicht doch in der Lage
waren, die zwanzigtausend Dollar aufzubringen. Stattdessen hatte er
ihren Vater mit seinem Bulldoggen-Gesicht angegrinst und verlangt,
dass sie alle auf der Stelle den Hof verlassen sollten.
    Ungerührt von Gordons
Aufforderung, hatte Jim Riordan eine Ledertasche auf den Tisch
gestellt und sie langsam geöffnet. Darin lagen, fein säuberlich
gebündelt, zwanzigtausend Dollar!
    Dale Gordon verging das
Grinsen augenblicklich, als er die vielen grünen Geldbündel vor
sich liegen sah. Ungläubig schaute er erst Jim Riordan, dann seine
eigenen Männer an. Nach einer Weile ließ er sich einige
Dollarscheine geben, um sie gegen das Licht zu halten und zu prüfen,
ob sie überhaupt echt waren. Der Sheriff und die Deputys, die ihn
begleiteten, prüften das Geld ebenfalls auf Echtheit. Doch auch
nachdem klar war, dass es sich um keine Blüten handelte, verweigerte
Dale Gordon zur Überraschung aller die Annahme des Geldes.
    „Ich will dein Geld
nicht Riordan! Ich will dein Land!“, knurrte er wütend.
    „Nur über meine
Leiche, Gordon!“, antwortete Jim Riordan ebenso grimmig, wie
entschlossen.
    „Sag das nicht so laut,
Riordan. In New Orleans stirbt es sich verdammt schnell!“ Sein
Blick haftete drohend auf Jim Riordan. Der Sheriff und seine Deputies
wagten es, angesichts so vieler Zeugen, halbherzig gegen Dales
unverhohlene Drohung zu protestieren, doch Gordon brachte sie mit
einer herrischen Handbewegung sofort zum Schweigen. Damit war jedem
klar, wer hier das Sagen hatte.
    Aus den Augenwinkeln nahm
Gordon plötzlich eine Bewegung war und schaute hinüber zum Haus.
Für einen Moment schien er verblüfft zu sein, dann verzogen sich
seine Lippen zu einem bösen Haifischgrinsen.
    Edan Chandler war ganz
langsam aus dem Haus getreten und lehnte sich lässig, ohne ein Wort
zu sagen, an einen der hölzernen Verandapfosten. Hinter ihm tauchten
zwei Herren in dunklen Anzügen auf, gefolgt von Bewembe und Django
Riordan. Die Gewehre der beiden Letzteren zeigten wie zufällig auf
Dale Gordon, der sich daraufhin im Sattel, zu seiner vollen Größe
aufrichtete.
    „Sieh an, wen haben wir
denn da? - Iceman Chandler!“ Die verschlagenen Augen von Dale
Gordon verengten sich zu schmalen Schlitzen. Dunkel begann es in
ihnen zu brodeln.
    Ohne den Blick von Edan
Chandler zu nehmen, klatschte der weiße Amerikaner abfällig in die
Hände: „Touché!“, sagte er mit knarzender Stimme. Er
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