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Wenn die Demokratie zusammenbricht

Titel: Wenn die Demokratie zusammenbricht
Autoren: Frank Karsten , Karel Beckman
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nicht wahrscheinlich ist, dass sie jemals zurückgezahlt werden. Weitaus schlimmer ist, dass Einrichtungen wie Rentenfonds massiv Staatsanleihen gekauft haben in der Annahme, dies sei ein gutes Langzeitinvestment. Das ist ein grausamer Scherz. Viele Menschen werden niemals die Rente erhalten, mit der sie gerechnet haben, weil das Geld, das sie in ihren Rentenfonds eingezahlt haben, bereits verschleudert wurde.
    Doch trotz all dieser Probleme, die die Demokratie uns beschert, fahren wir fort zu hoffen und zu glauben, dass sich nach den nächsten Wahlen alles ändern wird. Das lässt uns in einem Teufelskreis feststecken: Das System liefert nicht, was es verspricht, die Leute werden frustriert und verlangen Verbesserungen, Politiker schrauben ihre Versprechungen noch höher, die Erwartungen steigen noch mehr, die unausweichlichen Enttäuschungen werden noch größer und so weiter. Die Bürger in einer Demokratie sind wie Alkoholiker, die immer mehr trinken müssen, um betrunken zu werden, jedes Mal mit dem Ergebnis eines noch größeren Katers. Statt zu dem Schluss zu kommen, dass sie dem Alkohol fernbleiben sollten, wollen sie nur noch mehr. Sie haben völlig vergessen, wie sie sich um sich selbst kümmern können, und übernehmen nicht länger die Verantwortung für ihr eigenes Leben.

Warum wir weniger
Demokratie brauchen
    Die Frage ist, wie lange diese Situation fortbestehen kann angesichts der Unzufriedenheit in der Gesellschaft und der Instabilität des politischen und ökonomischen Systems. Viele Menschen merken, dass mit dem System etwas nicht stimmt. Politiker und Meinungsführer beklagen die Zersplitterung der politischen Landschaft, den Wankelmut der Wählerschaft, die Oberflächlichkeit und Sensationsgier der Medien. Die Bürger beschweren sich, dass Politiker ihnen nicht zuhören, dass sie nicht bekommen, was ihnen versprochen wurde, und dass der Kongress eine Farce sei, eine Verhöhnung guter Regierung. Die Schuld für die Probleme geben sie jedoch den falschen Politikern oder Nebenthemen wie Immigration oder Globalisierung, nicht den Mängeln, die dem demokratischen System selbst inhärent sind.
    Die Bürger in einer Demokratie sind wie Alkoholiker, die immer mehr trinken müssen, um betrunken zu werden, jedes Mal mit dem Ergebnis eines noch größeren Katers.
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    In diesem Augenblick weiß niemand so richtig, wohin es von hier aus gehen soll. Jeder ist gefangen in dem Tunnelblick namens Demokratie. Die einzige »Lösung«, die den Leuten einfällt, ist »mehr Demokratie«, das heißt, mehr Staatseingriffe. Junge Leute trinken zu viel Alkohol? Man setze das Mindestalter für den Alkoholkonsum herauf! Die chronisch Kranken werden in Pflegeheimen vernachlässigt? Man schicke mehr staatliche Kontrolleure dorthin! Es gibt einen Mangel an Innovation? Man richte eine staatliche Innovationsbehörde ein! Kinder lernen in der Schule zu wenig? Man ordne mehr Klassenarbeiten an! Die Kriminalität ist im Zunehmen begriffen? Man bilde ein neues Regierungsamt! Man reguliere, verbiete, zwinge, schrecke ab, überprüfe, kontrolliere, verhätschele, reformiere – und vor allem: Man werfe Geld auf das Problem.
    Und was, wenn es alles nicht funktioniert? Irgendwann wird man den Ruf nach einem Großen Führer vernehmen, einem starken Mann, der dem ganzen Gegacker ein Ende macht und Gesetz und Ordnung bieten wird. Das hat eine gewisse Logik. Wenn alles durch den Staat reguliert werden muss, warum soll es dann nicht richtig gemacht werden, durch einen wohlwollenden Diktator? Schluss mit dem ganzen Hin und Her, der Unentschlossenheit, der Streiterei, der Ineffizienz. Aber das wäre ein Geschäft mit dem Teufel. Wir würden Gesetz und Ordnung bekommen, das stimmt. Aber der Preis wäre das Ende von Freiheit, Dynamik und Wachstum.
    Zum Glück gibt es einen anderen Weg, auch wenn es vielen Leuten schwerfällt, sich ihn vorzustellen. Der Weg ist: weniger Demokratie. Weniger Staat. Mehr individuelle Freiheit.
    Wie dieses libertäre Ideal in der Praxis aussehen könnte, ist Gegenstand des letzten Kapitels dieses Buches.

III. Auf dem Weg zu einem neuen politischen Ideal
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    Es ist eine Illusion zu glauben, dass die Probleme, denen sich unsere Gesellschaft gegenübersieht, durch »mehr Demokratie« behoben werden können. Geschweige denn, dass Demokratie das beste aller möglichen Systeme
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