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Wenn der Tod mit süßen Armen dich umfängt

Wenn der Tod mit süßen Armen dich umfängt

Titel: Wenn der Tod mit süßen Armen dich umfängt
Autoren: C. J. Lyons
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Presserummel auf dich zukommt.«
    Maria blickte zu Boden, zögerte mit einer Antwort. »Ich will mich einfach vergewissern, dass es Michael gut geht. Und meine Mutter kennenlernen – meine richtige Mutter. Allerdings …« Sie hob den Kopf, reckte das Kinn und sah Caitlyn fest in die Augen. »Werde ich danach woanders studieren. Vielleicht in Toronto. Ich bin noch nicht sicher. Und im Hauptfach will ich zu forensischer Anthropologie wechseln. So kann ich Itzel helfen, den Tempel zu schützen und gleichzeitig den Opfern meines Vaters und ihren Familien Gerechtigkeit zukommen lassen. Das ist das Mindeste, was ich tun kann.«
    Caitlyn lächelte, voller Hochachtung für das Mädchen. »Wenn du irgendetwas brauchst, weißt du ja, wo du uns findest.«
    Gemeinsam schauten sie Maria nach, die wieder in den Geländewagen stieg und sich in den regen Verkehr am Flughafen einfädelte.
    »Sie packt das schon«, sagte Caitlyn seufzend.
    Jake legte ihr einen Arm um die Schultern. »Ja. Das wird sie.«
    Wenngleich niemand sie bei ihrer Ankunft am Flughafen Baltimore empfing, war es doch zum allerersten Mal kein einsames Gefühl, nach Hause zu kommen. Da sie kein Gepäck hatten, konnten sie Hand in Hand durchs Gedränge schlendern, quer durch all die vielen Menschen, die ihren eigenen Sorgen nachgingen und von einem Abfluggate zum nächsten eilten.
    Jake kaufte sich noch alberne Socken an einem kleinen Kiosk, ein Paar mit Giraffen, deren lange Hälse sich um den Bund wanden, und ein weiteres mit aufgedruckten Smileys.
    »Muss ich mir Sorgen machen?«, zog Caitlyn ihn auf. Denn ganz offensichtlich waren diese Mitbringsel nicht für sie gedacht.
    Ein betrübter Ausdruck legte sich auf sein Gesicht. »Ein Geschenk für meine Nichte. Und für eine Freundin in ihrem Alter.«
    »Das kleine Mädchen mit Kuru?«
    »Creutzfeldt-Jakob«, verbesserte er sie automatisch. Dass er an solche Kleinigkeiten dachte, die ihr nie in den Sinn gekommen wären – ihr wurde warm ums Herz. »Meinst du, sie werden jemals ihre Krankheit zu Carreras Klinik zurückverfolgen? Vielleicht könnte ihre Familie dann endlich ihren Frieden finden.«
    Das entzog sich ihrer Beurteilung, also blieb ihr nichts übrig, als mit den Schultern zu zucken. »Die Autopsie hat zumindest gezeigt, dass Carrera selbst unter der Krankheit litt, aber wer weiß, woher er sie hatte.«
    »Wahrscheinlich während der Arbeit an einer seiner …« Er unterbrach sich. Wie sollte er die Frauen nennen, die Carrera aus Gier und im Namen der Wissenschaft verstümmelt hatte? Patientinnen jedenfalls nicht. »… einem seiner Opfer«, beendete er dann den Satz.
    Sie gingen schweigend weiter, ohne Eile und in behaglichem Schweigen. Sie waren in ihrer eigenen Welt versunken, wie durch eine Blase vom geschäftigen Treiben der sie umgebenden Reisenden getrennt.
    »Fühlt sich irgendwie gut an«, sagte sie.
    »Nach Hause zu kommen?« Er drückte ihre Hand und lächelte sie an. »Ja. Das tut es.«
    Als ihre Handys gleichzeitig schellten, war der Bann gebrochen. Caitlyn wünschte, sie hätte das verdammte Ding im Tempel verloren, aber so viel Glück war wohl zu viel verlangt.
    Jake ließ ihre Hand los, um den Anruf anzunehmen.
    »Die Staatsanwaltschaft?«, fragte sie, besorgt darüber, was sein kleiner Ausflug möglicherweise für Folgen für seine Karriere haben würde.
    Er schüttelte den Kopf, während er zuhörte.
    »Ja? Wie ist es gelaufen? Tatsächlich?« Sie konnte ihm anhören, dass es sich um gute Nachrichten handelte.
    Die würde sie wohl kaum erhalten. Ihr Anrufer war Assistant Director Yates. »Tierney, Sie sind wieder da.«
    »Ja, Sir.«
    »Wollte Ihnen nur sagen, gute Arbeit. Hector Alvarado hat die guatemaltekische Regierung davon überzeugen können, den Vertrag zur Bekämpfung des Drogenhandels zu unterzeichnen, wegen dem wir in Verhandlungen steckten.«
    Sie strahlte. Vielleicht war es Hector doch ernst damit gewesen, dass er sich Marias Vertrauen in ihn ab jetzt würdig erweisen wollte. »Das freut mich zu hören, Sir.«
    »Und BioRegen baut gerade ein Kontrollgremium für den weltweiten Gewebehandel auf, damit so etwas niemals wieder geschieht.«
    Dann hatte Hector sich also doch nicht geändert. Seine eigenen Interessen kamen nach wie vor an erster Stelle. »Also wird sich die Firma keiner Anklage stellen müssen?«
    »Wofür? Soweit wir wissen, wurde kein amerikanisches Gesetz gebrochen, und dass sie für die Übertragung dieser unaussprechlichen Krankheit verantwortlich sind,
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