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Wenn der Hunger erwacht (German Edition)

Wenn der Hunger erwacht (German Edition)

Titel: Wenn der Hunger erwacht (German Edition)
Autoren: Rhyannon Byrd
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sprang wieder auf und stürzte sich mit rasender Wut auf den Casus, riss ihn von Molly herunter.
    Das Kreuz brannte immer heißer in seiner Hand, versengte ihn beinahe, als er mit den Klauen die ledrige Haut des Casus zerfetzte. Das Monster kämpfte sich mit letzter Kraft frei, kroch so schnell er konnte auf allen vieren davon wie ein in die Ecke getriebenes Tier, das pure Entsetzen in den bleichen Augen.
    „Komm zurück, du verdammter Feigling“, knurrte Ian mit der viel zu tiefen und kehligen Stimme des Merrick. Aus den Augenwinkeln sah er, wie Molly wieder auf die Füße kam, vor Erleichterung wäre er fast auf die Knie gesunken. Er würde sie in die Arme nehmen und nie wieder loslassen, für den Rest seines verfluchten Lebens – sobald er dieses Monster erledigt hatte, das sich davonschleichen wollte. Der Wind frischte auf und trug den Geruch seiner Angst in Ians Nase, er musste ihm nur folgen. Die Hitze strahlte von seiner Hand in den Arm, als würde ihm flüssiges Feuer unter die Haut gegossen.
    Er biss die Zähne zusammen, holte tief Luft, und plötzlich konnte er schwören dass es nach … Geißblatt roch. Was zum …
    Du trägst das Zeichen, Ian.
    Die leisen Worte wisperten in seinem Kopf wie eine kühle Brise, und er versuchte zu verstehen, während seine Augen den Casus suchten.
    Du trägst das Zeichen …
    Das Zeichen? Das Kreuz wurde Dark Marker genannt. Marker, Markierung, Zeichen. Und er hielt das Kreuz in der Hand. Aber das Zeichen tragen? Was sollte das bedeuten.
    Plötzlich traf ihn die Erkenntnis wie aus dem Nichts, und er hatte es … er wusste auf einmal genau, was er tun musste. Er entdeckte den Casus in seinem Versteck, sprang auf ihn los und riss ihn zu Boden. Das Biest schnappte mit tödlichen Zähnen nach ihm, aber die konnten ihm nichts mehr anhaben, auch die Klauen glitten nur noch über seine Haut, ohne Spuren zu hinterlassen, so machtvoll war der Schutz des Talismans. Auch seine Wunden, die vor wenigen Minuten noch so erbärmlich geschmerzt hatten, taten gar nicht mehr weh, als ob sie plötzlich verschwunden wären.
    Der Casus wollte sich aus seinem Griff winden, aber Ian war schneller. Er zielte auf seinen Rücken, auf dieselbe Stelle, wo Ian eine Tätowierung des Kreuzes hatte, und knallte den Dark Marker mit voller Wucht darauf. Ein zischendes, knallendes Geräusch füllte die Luft, wie wenn Öl in eine heiße Pfanne gegossen wird, und ein Feuerball umgab seinen Arm, als die Hand mit dem Kreuz die Haut des Casus durchdrang und sich in seinen Körper grub.
    Eine Waffe des Feuers. Großer Gott.
    Den brennenden Arm von sich gestreckt, erkannte Ian verblüfft, dass der graue Körper des Casus von innen zu glühen begann, wie von Lava erleuchtet, immer heller loderte das Feuer in ihm, auf seiner Haut erschienen kochende Blasen. Seine Gliedmaßen zuckten von Krämpfen geschüttelt, als hätte ihn der Blitz getroffen, und Ian versuchte mit gespreizten Beinen, das Gleichgewicht zu halten. Die glühende Hitze drang in den Körper ein, die Flammen wurden immer heißer und heller. Das Monster stieß endlose Schreie aus, bis sein Körper schließlich in einer gewaltigen Explosion zerplatzte.
    Die Druckwelle traf Ian wie eine Kanonenkugel. Er wurde durch die Luft geschleudert, knallte hart auf den Boden, hörte ein fürchterliches Knacken, entsetzlicher Schmerz raste durch seinen Schädel.
    Und dann wurde alles schwarz.

23. KAPITEL
    Als er wieder zu sich kam, roch es nach Schwefel und verbranntem Fleisch, und in seinem Kopf dröhnte ein merkwürdiges Durcheinander verschiedenster Töne.
    „Ian, verdammt noch mal. Wach endlich auf“, hörte er eine tiefe Stimme, dann klatschte eine Hand auf seine Wange. „Komm schon, mach die Augen auf.“
    Die Stimme kam ihm irgendwie bekannt vor, und er hob mit großer Mühe die Lider. Mit vor Schmerz verzogenem Gesicht starrte er in blaue Augen, die etwas dunkler waren als seine eigenen. „Riley?“ Er brachte nur ein Krächzen heraus und fragte sich, ob er halluzinierte. Was machte sein Bruder denn in South Carolina?
    Der Wind fegte Rileys Haar über seine Brauen, in seinem Blick lag tiefe Besorgnis. „Alles in Ordnung? Oder ist irgendwas gebrochen? Das war ja eine ganz schöne Explosion.“
    „Molly?“, keuchte Ian. Der Rest der Frage blieb unausgesprochen, so viel Angst hatte er vor der Antwort. Er wollte sich aufsetzen, aber Riley drückte seine Schultern nach unten. „Langsam, langsam … ihr ist nichts passiert.“ Sein Bruder warf einen
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