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Wenn der Hunger erwacht (German Edition)

Wenn der Hunger erwacht (German Edition)

Titel: Wenn der Hunger erwacht (German Edition)
Autoren: Rhyannon Byrd
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aber er hatte keine Ahnung, was er damit anfangen sollte. Auf welche Art könnte er es als Waffe einsetzen? Er hoffte, es würde sich vielleicht in einen Degen verwandeln oder einen Ninja-Wurfstern. In irgendetwas, das er auf das Monster schleudern konnte. Oder es würde in Flammen ausbrechen wie ein Feuerball. Aber nichts dergleichen passierte.
    Eine Waffe des Feuers? Von wegen.
    „Du kannst gar nicht gewinnen“, zischte die Kreatur und schlich im Kreis um ihn herum. Ian drehte sich, damit der Casus immer vor ihm blieb. Sollte er noch länger warten? Oder den Dark Marker in die Tasche stecken und sich auf seine Krallen und Reißzähne verlassen?
    „Darauf habe ich viel zu lange gewartet“, krächzte der Casus. Seine langen Hauer leuchteten im bleichen Mondlicht, das durch die schweren Sturmwolken drang. „Viele Jahrhunderte lang … konnte ich mir nur vorstellen, wie es sich anfühlen würde, dich auseinanderzunehmen, Merrick. Das kleine bisschen Metall wird mich jetzt nicht aufhalten.“
    Komm schon … komm schon …, dachte Ian und rieb mit dem Daumen über die Kerben auf dem Kreuz. Er konnte nur noch auf ein Wunder hoffen.
    „Aber ich werde dich nicht sofort töten“, fuhr der Casus mit bösartigem Lächeln fort. „Ich werde dir alle Knochen brechen, aber du wirst gerade noch lange genug leben, um mit ansehen zu müssen, wie ich mir deine Blondine vornehme. Dann erst kriege ich das von dir, was ich haben will.“
    Seine Wut war kaum noch zu bändigen und Ian gab ein kehliges Grunzen von sich. Der Casus sprang auf ihn zu und schlug mit den Klauen auf ihn ein. Ian verteidigte sich mit seinen Krallen, schlitzte ihm die Haut auf, Blut spritzte heraus, doch diese unmenschliche Kreatur ließ nicht von ihm ab. Ian brauchte beide Hände zum Kämpfen und wollte das Kreuz in die Tasche stecken, als der Casus mit seinen langen Klauen auf sein Handgelenk zielte. Das Kreuz flog in hohem Bogen aus seiner Hand, ins Gras. In der nächsten Sekunde riss der Casus ihm die Brust auf, und er schrie auf vor Schmerz.
    „Meins“, stieß er hervor und warf ihn zu Boden, durch den Aufprall entwich die Luft aus seinen Lungen. Ian versuchte, ihn abzuschütteln, aber es war einfach nicht möglich. Der Merrick war stark und kräftig, aber der Casus war größer und stärker. Er schnappte nach seiner Kehle, Ians Muskeln zitterten vor Anstrengung, als der Merrick ihn mit all seiner Kraft auf Abstand halten wollte, aber es reichte nicht. Das Monster grub ihm die Reißzähne tief in die Schulter, riss Fleisch heraus. Ian brüllte vor Schmerz, aber diese tödlichen Zähne rissen wieder und wieder an seinen Muskeln.
    Mit weit aufgerissenen Augen blickte Ian dem Tod ins Gesicht, sein Herz zerbrach bei der quälenden Gewissheit, dass er versagte und Molly nicht retten konnte. Plötzlich warf der Casus den Kopf zurück und heulte leidend. Ian glotzte ungläubig Molly an, die mit riesigen Augen im gespenstisch weißen Gesicht zurückwich. Das Messer steckte jetzt in der Schulter des Monsters.
    „Lauf wieder rein!“, schrie er, aber der Casus wirbelte schon herum, holte aus, versetzte ihr einen machtvollen Schlag mit der Rückhand, und sie flog auf die feuchte Erde. Ian schrie ihren Namen, versuchte wieder auf die Füße zu kommen. Seine Schulter war nur noch eine zerfleischte Masse, Ströme von Blut flossen an ihm herunter. Der Casus sprang auf Molly, presste sie zu Boden. Ian unterdrückte den quälenden Schmerz und hechtete los, aber plötzlich drehte sich alles, und er lag mit dem Gesicht nach unten und ausgestreckten Armen und Beinen wieder auf der Erde.
    Mollys Schreie gellten durch die Luft, als der Casus sie unter seinem grauenvollen Körper begrub. Über die Schulter warf er Ian ein boshaftes Lächeln zu. „Stirb nicht, Merrick. Noch nicht. Erst sollst du die Show genießen.“
    Ian schob sich über das regennasse Gras, wild entschlossen, sie zu retten … oder bei dem Versuch zu sterben. Er hatte kaum einen halben Meter geschafft, als in seinem Augenwinkel glänzendes Metall aufblitzte. Er streckte die Hand, suchte mit blutigen Fingern verzweifelt den feuchten Boden ab. Endlich fanden seine Fingerspitzen das Kreuz, er packte es und umklammerte es mit der Faust … und endlich gab der Dark Marker seine Macht frei. Wie ein Stromstoß raste ein Brennen seinen Arm empor, strahlte auf seinen ganzen Körper aus, das Kreuz wurde zu Feuer, und Ian brüllte vor Schmerz. Im nächsten Augenblick schoss neue Energie durch ihn hindurch, er
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