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Wenn dein Lächeln mich umarmt

Wenn dein Lächeln mich umarmt

Titel: Wenn dein Lächeln mich umarmt
Autoren: Jessica Stein
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ihn. Liebevoll nahm er sie in die Arme und küsste sie auf die Stirn. Für wenige Sekunden vergaß Stefanie, weshalb er aus London zurückgekehrt war und gab sich ganz dem Glückgefühl hin, das sie durchströmte.
    * * *
    Die Testamentseröffnung erbrachte keine Überraschung. Da Felicitas Baronin von Ahrenberg schon nach dem Tod ihres Gatten zugunsten ihres Sohnes auf Gut Ahrenberg verzichtet hatte, ging der Besitz auf Stefanie über. Nun trug die junge Frau auch offiziell nicht nur die Verantwortung für den Fortbestand des Gutes, so n dern auch für die Menschen, die auf ihm arbeiteten und von ihm abhängig waren.
    Baronesse Stefanie war froh, mit Hartmut von Werntal einen guten, zuverlässigen Verwalter zur Seite zu haben. Sie hatte schon als Kind einen väterlichen Freund in ihm gesehen und wusste, sie konnte sich hundertprozentig auf ihn verlassen.
    Jeden Vormittag saß sie mit Herrn von Werntal im Gutsbüro und ließ sich von ihm die einzelnen Vorgänge und den Gutsbetrieb erklären. Sie bereute, dass ihr Vater sie von den me i sten Arbeiten fern gehalten hatte, damit sie sich auf ihre Gesangskarriere ko n zentrieren konnte. Er war der Meinung gewesen, es würde ausre i chen, wenn sie alles in die Hände des Ve r walters legte. Stefanie dachte anders. Wenn die Angestellten des Gutes sie als neue He r rin über Ahrenberg akzeptieren sollten, musste sie mit allem ve r traut sein und auch mitarbeiten.
    Baronin Felicitas erholte sich langsam vom Tod ihres Sohnes. Sie nahm wieder mehr am Leben teil und ritt sogar, wenn das Wetter es zuließ, jeden Nachmittag aus. Oft begleitete sie Stefanie dabei und sie führten lange Gespräche über ihre Eltern und ihren verstorbenen Bruder.
    "Sollte ich jemals einen Sohn haben, werde ich ihn Volker nennen, Großmutter", versprach sie.
    "Das macht mich froh, Liebes", antwortete die alte Dame. Ein trauriges Lächeln umhuschte ihre Lippen. "Das heißt, vermutlich ist das kein so guter Gedanke. Der Name Volker hat unserer Fam i lie bisher nicht viel Glück gebracht. Mein Vater, der diesen N a men trug, starb im Krieg. Der Bruder deines Vaters, auch ein Vo l ker, überlebte den Scharlach nicht und dein eigener Bruder... Nenn ihn Felix, Steffi, mit diesem Namen verbindet sich ein gutes Omen."
    "Felix, der Glückliche", sagte Stefanie. "Warum nicht?"
    "Wann kümmerst du dich wieder um deine Karriere?"
    "Mir steht momentan nicht der Sinn nach Musik." Stefanie tä t schelte den Kopf ihres Wallachs. "Mir reicht es völlig, für das Gut da zu sein. Ich habe so viel zu lernen. Leider habe ich nicht beize i ten darauf bestanden, mehr über den Gutsbetrieb zu lernen. Jede Magd, jeder Knecht ist mir darin über. Ich bin fest entschlossen, sämtliche diesbezügliche Wissenslücken zu schließen."
    "Es war der größte Wunsch deines Vaters, dich als gefeierten Schlagerstar auf der Bühne zu sehen." Die Stimme ihrer Großmu t ter klang mahnend. "Konzentrier dich auf deine Musik, Stefanie."
    "Irgendwann werde ich das auch wieder tun, Großmutter", ve r sprach die junge Frau.
    Baronin Felicitas brachte ihre Stute zum Stehen. "Stefanie, so ein Talent, wie du es besitzt, sollte nicht vergeudet werden. Du musst dich nicht persönlich um die Belange des Gutes kümmern. Zu was haben wir einen tüchtigen Verwalter? Die Werntals arbe i ten seit Generationen auf Ahrenberg. Hartmut von Werntal wird das Gut so weiterführen, wie es unter deinem Vater, meinem Sohn, gelaufen ist."
    "Bitte gib mir noch bisschen Zeit, Großmutter", bat Stefanie. "Dräng mich nicht."
    Die alte Dame stieß heftig den Atem aus. "Wie du meinst, mein Kind", bemerkte sie spitz und ritt einfach weiter. Stefanie blieb nichts anderes übrig, als ihr zu folgen.
    Gegen Abend kam Ines. Baronin Felicitas hatte sich hingelegt, so saßen die jungen Frauen allein auf der Terrasse beim Tee. Die Köchin hatte am Morgen Eclairs gebacken. Ines bekam glänzende Augen, als eines der beiden Hausmädchen sie servie r te.
    "Eure Köchin kann hellsehen", stellte sie fest, "wie hätte sie sonst wissen können, dass ich heute Nachmittag komme." Sie stieß die Kuchengabel in das Gebäck.
    "Nein, sie kann nicht hellsehen. Ich habe ihr gesagt, dass ich dich erwarte", antwortete Baronesse Stefanie. "Es ist schön, hier zu sitzen und mit dir zu sprechen. Kannst du dir vorstellen, wie sehr ich meinen Vater vermisse? Wie oft am Tag denke ich, ich muss ihm das und das erzählen, dann fällt mir ein, dass er tot ist." In ihren Augen schimmerten Tränen.
    "Das wird
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