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Wenn dein Lächeln mich umarmt

Wenn dein Lächeln mich umarmt

Titel: Wenn dein Lächeln mich umarmt
Autoren: Jessica Stein
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sich meldete.
    "Zuerst möchte ich Ihnen mein herzliches Beileid zum Tod I h res Vaters aussprechen, Stefanie", sagte Sebastian Molhagen. "I n zwischen weiß ich, weshalb Sie Stuttgart so abrupt verlassen h a ben."
    "Ich konnte an diesem Nachmittag nicht singen", erwiderte die junge Frau. "Ich musste zu meinem Vater nach Hamburg und ich bin froh, mich so entschieden zu haben. So konnte ich noch von ihm Abschied nehmen."
    "Wie gesagt, ich kann Sie gut verstehen und aus diesem Grund, möchte ich Ihnen eine zweite Chance geben. Sie besitzen eine ausgezeichnete Stimme. Sie gehören auf die Bühne, Stefanie. Ein Talent wie Ihres darf man nicht verkommen lassen."
    "Also planen Sie einen zweiten Schlagerwettbewerb?" Stefanie hielt unwillkürlich den Atem an.
    "Das weiß ich noch nicht so genau." Molhagen wartete zwei, drei Sekunden, bevor er hinzufügte: "Ich würde gern mit Ihnen drei Titel aufnehmen und sie der Öffentlichkeit vorstellen. Meine Verbindungen zu den Rundfunkanstalten sind so ausgezeichnet, dass man sich auf mein Urteil verlässt und bereit ist, auch unb e kan n ten Sängern eine Chance zu geben."
    Stefanie dachte darüber nach. Es überraschte sie selbst, dass sie sich nicht sicher war, ob sie dieses überaus großzügige Angebot annehmen sollte.
    "Hat es Ihnen die Sprache verschlagen?" Die Stimme des Pr o duzenten klang gereizt.
    "Darf ich darüber nachdenken?"
    "Sie wollen darüber nachdenken, Stefanie?" Molhagen lachte auf. "Mit so einer Antwort habe ich nicht gerechnet. Wenn ich nicht von Ihrem zukünftigen Erfolg überzeugt wäre, würde ich mein Angebot sofort zurückziehen. – Nun gut, denken Sie darüber nach, Stefanie. Wenn ich Sie bitten darf, nicht zu lange. Es gibt Tausende von ju n gen Sängern, die nicht eine Sekunde zögern würden."
    "Danke, Herr Molhagen." Stefanie griff sich mit eiskalten Fi n gern an die Kehle. War sie wirklich dabei, einem Mann wie Mo l hagen eine Abfuhr zu erteilen? Nicht nur ihre Großmutter und ihr Vater, alle Leute die sie kannten, würden sie für verrückt erklären.
    "Wir hören voneinander." Sebastian Molhagen legte auf.
    Ines sprang auf. Sie umfasste die Schultern ihrer Freundin. "Bist du des Wahnsinns, Steffi?", fragte sie fassungslos. "Molh a gen rollt dir einen roten Teppich aus und du stößt ihn derart vor den Kopf?"
    "Du hast selbst gesagt, dass du ihn nicht magst", erinnerte sie die junge Baronesse. "Und ich mag ihn auch nicht."
    "Das eine hat nichts mit dem anderen zu tun", meinte Ines Mi l ler. "Ich kann verstehen, wie elend du dich noch fühlst, trotzdem solltest du versuchen, dir darüber klar zu we r den, was du von de i ner Zukunft erwartest. Wenn dir wirklich nichts mehr an einer Schlagerkarriere liegt, ist es okay und du solltest Molhagen ve r gessen. Wenn du allerdings nicht ganz au s schließen kannst, eines Tages doch wieder zu singen, ruf ihn an und geh auf sein Angebot ein."
    "Ich möchte wenigstens eine Nacht darüber nachdenken", en t gegnete Stefanie. "Immerhin handelt es sich um eine Entsche i dung, die mein restliches Leben beeinflussen wird." Sie stieß Ines sanft gegen die Schulter. "Gib zu, du möchtest nur die Freundin eines international berühmten Schlagerstars sein."
    Ines sah sie ernst an. "Ich bin deine Freundin und werde es immer bleiben. Wie du dich entscheidest, hat nichts damit zu tun." Spontan schloss sie Stefanie in die Arme.
    * * *
    Über eine Woche später fuhr die junge Gutsherrin mit Hartmut von Werntal, seiner Frau Elke und seiner Tochter Marion nach Hamburg. Torben war vor drei Tagen aus London zurückgekehrt. Er war noch nicht auf dem Gut gewesen, weil er sich auf ein Ko n zert vorbereitete, das er an diesem Abend geben wurde. So gern auch Ines sie begleitet hätte, sie hatte keinen Urlaub bekommen.
    Sie stiegen in einem Hotel gegenüber des Hauptbahnhofs ab. Auch Torben wohnte hier. Wie sie an der Rezeption erfuhren, war er bereits ins Theater gefahren.
    Bis zur Vorstellung hatten sie noch Zeit. Baronesse Stefanie zog sich in ihr Zimmer zurück, um sich auszuruhen. Am verga n genen Abend hatte sie bis spät in die Nacht hinein im Arbeitszi m mer ihres Vaters gesessen und die Bücher studiert, die ihr der Verwalter vorgelegt hatte.
    Sie verschränkte die Hände hinter dem Kopf und blickte zur Zimmerdecke hinauf. Mit den Gedanken war sie bei dem Angebot, dass ihr Sebastian Molhagen gemacht hatte. Noch hatte sie keine Entscheidung getroffen, obwohl die Zeit drängte. Molhagen würde nicht wochenlang auf sie
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