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Wenn dein Lächeln mich umarmt

Wenn dein Lächeln mich umarmt

Titel: Wenn dein Lächeln mich umarmt
Autoren: Jessica Stein
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Freundin kam keine Antwort. Das Zimmermädchen hatte inzwischen das Frühstück und die Morgenzeitung gebracht. Ines starrte auf ein Foto im Innenteil der Zeitung. Mit einem gr o ßen Artikel wurde über die Wohltätigkeitsveranstaltung berichtet. Eines der Fotos zeigte Stefanie und Sebastian Molhagen wie sie sich küssten.
    Stefanie beugte sich über ihre Freundin. Ihre Augen weiteten sich vor Entsetzen. "Wer tut denn so etwas?", stammelte sie. "Wer hat uns denn fotografiert?" Der Text, der unter dem Foto stand, trieb ihr die Schamröte in die Wangen. "Sebastian Molhagen, ve r heiratet und Vater von zwei Kindern, mit Stefanie von Ahrenberg, seiner neuesten Entdeckung."
    "Ich würde verlangen, dass Molhagen das richtig stellt", sagte Ines, "sonst hängt dir das noch in zehn Jahren nach. Unter U m ständen könnte es sogar deine Karriere ruinieren."
    "Wenn Torben dieses Foto sieht..." Stefanie griff nach ihrem Handy. "Auch in Italien gibt es deutsche Zeitungen. Ich muss ihm davon erzählen, bevor es ein anderer tut." Mit zitternden Fingern wählte sie die Nummer ihres Freundes, aber er meldete sich nicht. Ihr blieb nichts anderes übrig, als auf seiner Mailbox zu hinterla s sen, dass er sie anrufen sollte.
    Sie stürzte hastig eine Tasse Kaffee hinunter und griff nach i h rer Handtasche.
    "Was hast du vor?"
    "Ich suche sofort Molhagen auf. Um diese Zeit ist er vermu t lich unten im Fitness-Raum."
    "Soll ich mitkommen?" Ines stand auf.
    Stefanie schüttelte den Kopf. "Nein, das muss ich allein erled i gen." Sie nahm die Zeitung an sich. "Vielleicht hat er den Artikel noch gar nicht gelesen."
    "Das glaube ich nicht. Männer wie er lesen die Zeitung, kaum, dass sie herausgekommen ist", meinte Ines. Besorgt blickte sie ihrer Freundin nach. Als sich hinter Stefanie die Tür geschlossen hatte, rief sie Simon Willenbrink an. Er hatte gerade erst die Ze i tung bekommen.
    Wie Stefanie richtig vermutet hatte, hielt sich Sebastian Mo l hagen im Fitness-Raum auf. Er war dabei, seine Sachen zusa m menzupacken, um zum Duschen zu gehen. Das Unterhemd, das er über roten Sporthosen trug, war schweißgetränkt. Um den Hals hatte er lose ein Handtuch geschlungen.
    "Willst du dich entschuldigen?", fragte er, kaum, dass Stefanie den Raum betreten hatte. "Nur zu, ich bin bereit, dir noch einmal zu verzeihen." Er streckte ihr die Hand entgegen.
    "Ich wüsste nicht, für was ich mich entschuldigen sollte." Sie bedauerte, dass sich außer ihnen niemand im Fitness-Raum au f hielt. "Haben Sie den Artikel über den gestrigen Abend gelesen."
    "Habe ich." Er lachte höhnisch auf. "Sind wir nicht ein schönes Paar?"
    "Sie müssen das bei Zeitung richtig stellen, Herr Molhagen." Stefanie dachte nicht daran, ihn weiter mit dem Vornamen anz u reden. Sie blieb außerhalb seiner Reichweite stehen. "Man muss eine Gegendarstellung bringen."
    "Ich denke nicht daran, irgendetwas richtig zu stellen", erklärte er. "An und für sich solltest du froh über das Foto sein. Eine schlechte Presse ist immer noch besser als gar keine Presse. Und was deinen Auftritt von gestern Abend betrifft, so berauschend ist er ja leider nicht gewesen."
    "Mein Auftritt interessiert mich nicht, Herr Molhagen!" Stef a nie warf die Zeitung auf die Bank, neben der er stand. "Bringen Sie das in Ordnung!" Sie senkte die Stimme. "Ich könnte auch zur Zeitung gehen und meine Version der Geschichte erzählen."
    "Soll ich jetzt vor Furcht erstarren?" Erneut lachte er. "Mir ist es völlig egal, was man über mich schreibt. Ja, geh nur zur Ze i tung. Wirf dich den Journalisten zum Fraß vor. Betroffene Hunde bellen bekanntlich." Molhagen stieß die Zeitung mit einer einzigen Handbewegung von der Bank. "Ich muss ve r rückt gewesen sein, jemanden wie dir aus Mitleid eine zweite Chance zu geben. Kaum Talent, aber mich erpressen wollen."
    Stefanie sah ein, dass er unter keinen Umständen zu einer G e gendarstellung bereit sein würde. "Sie sind wirklich das Letzte!", stieß sie hervor. "Ich will nie wieder mit Ihnen zu tun haben."
    "Da gibt es Verträge", bemerkte er ruhig. "Und eines darfst du mir glauben, Stefanie, ich kenne keine Skrupel. Also, leg dich nicht mit mir an." Er drehte sich um und ging pfeifend in Richtung D u schen.
    Stefanie lehnte sich gegen die kühle Wand. Ihr war schwindlig. Erschöpft schloss sie für einen Moment die Augen. Wie ha t te sie nur jemals einem Mann wie diesem Molhagen vertrauen kö n nen?
    Als sie ins Foyer kam, wurde sie dort schon von Ines und S i mon
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