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Wenn Alkohol zum Problem wird

Wenn Alkohol zum Problem wird

Titel: Wenn Alkohol zum Problem wird
Autoren: Michael Soyka
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12 %. Auch ist der Anteil der Abstinenten mit 11 % bei den über 50-Jährigen höher, am niedrigsten dagegen bei 21–24-Jährigen (5,5 %). Allerdings gibt es auch Alkoholkranke, die erst im Alter beginnen, mehr zu trinken, weil sie mit veränderten Lebensbedingungen (Berentung, Krankheit, Partnerverlust) nicht zurechtkommen.
    INFO
    Hängt der Alkoholkonsum mit der sozialen Schicht zusammen?
    Die Unterschiede im Trinkverhalten sind über die einzelnen Sozialschichten nicht so groß, wie häufig angenommen wird. Angelernte und ungelernte Arbeiter einerseits, Unternehmer, Selbstständige und Freiberufler andererseits trinken etwas mehr Alkohol als andere. Zwar sind die unteren sozialen Schichten im Durchschnitt etwas mehr von Alkoholismus betroffen, die Unterschiede sind aber nicht erheblich.
Was passiert mit dem Alkohol in unserem Körper?
    Da Alkohol ein gutes Lösungsmittel ist, werden auch viele Medikamente in Alkohol gelöst.
    Alkohol (Aethylalkohol) hat die chemische Formel C 2 H 5 OH und ist eine farblose, brennend schmeckende Flüssigkeit. Er ist sowohl in Fetten als auch in Wasser löslich und entsteht in ganz geringer Konzentration auch im menschlichen Körper.
Bei vollem Magen wird Alkohol langsamer aufgenommen
    Alkohol wird über die Schleimhäute in Magen und Dünndarm aufgenommen (20 % des Alkohols werden im Magen, 80 % im Dünndarm resorbiert). Alles was die Entleerung des Magens verzögert oder verlangsamt, beeinflusst auch die Aufnahme des getrunkenen Alkohols. Geringe Mengen Alkohol könnenschon nach zehn Minuten aufgenommen und im Blutkreislauf gemessen werden. Die Aufnahmegeschwindigkeit hängt von der Konzentration des alkoholischen Getränks ab. Generell gilt, dass konzentrierte Alkoholika schneller resorbiert werden als weniger konzentrierte. Eine Reihe anderer Faktoren spielt für die Aufnahme eine Rolle. So werden Getränke mit hohem CO 2 -Gehalt (Kohlensäure), speziell Sekt und Weißbier, besonders rasch aufgenommen.
    INFO
    Wie schnell gelangt der Alkohol ins Blut?
    Die Geschwindigkeit der Alkoholaufnahme ins Blut (Resorption) hängt von verschiedenen Faktoren ab:
Trinkweise (langsam, schnell, »überstürzt«),
Art des Getränks (kohlensäurefreies oder -haltiges Getränk, hoher oder niedriger Alkoholgehalt),
Füllungsstand des Magens (Trinken auf nüchternen Magen oder während der Mahlzeiten).
    30 bis 60 Minuten nach der Aufnahme findet sich im Blut die höchste Konzentration.
Im Gehirn landet besonders viel Alkohol!
    Alkohol wird mit dem Blut rasch im Körper verteilt und erreicht auch das Gehirn, überwindet also die sogenannte Blut-Hirn-Schranke. Je stärker der Anstieg der Blutalkoholkonzentration (BAK), umso empfindlicher reagiert das Gehirn auf die Alkoholwirkung.
    Alkohol überwindet auch die Plazenta und geht in die Milch stillender Frauen über.
Prinzipiell wird Alkohol in alle Gewebe- bzw. Körperteile verteilt, die Konzentration ist aber unterschiedlich hoch. Die Verteilung hängt insbesondere von der Durchblutung und vom Wassergehalt der einzelnen Gewebe ab.
Im Gehirn ist die Alkoholkonzentration besonders hoch!
Etwa 60-90 Minuten nach der Aufnahme von Alkohol ist die Verteilung im gesamten Körper abgeschlossen.
Nicht der gesamte Alkohol, der getrunken wird, wird auch vom Körper aufgenommen. Es gibt ein sogenanntes Resorptionsdefizit, das zwischen 10-30 % liegt.
Alkohol wird in der Leber abgebaut.
    Mit dem Blutstrom landet der Alkohol auch in der Leber, wo er über verschiedene Stoffwechselwege abgebaut wird. DerLöwenanteil des Abbaus erfolgt über das Enzym Alkoholdehydrogenase (ADH): Aus Alkohol wird so Acetaldehyd. Dieser ist giftig und wird daher, wiederum über ein weiteres Enzym – die Acetaldehyddehydrogenase (ALDH) –, rasch weiter abgebaut.
    Die biologische Aktivität der ADH ist genetisch bedingt. Die ADH ist eigentlich kein einzelnes Enzym, sondern ein ganzes System aus einer größeren Anzahl verschiedener Enzyme. Diese ADH-System kann durch verschiedene Medikamente und Substanzen gehemmt werden, seine Aktivität und somit der Alkoholabbau lässt sich aber nicht künstlich steigern. Bildlich gesprochen kann man sich das so vorstellen, dass eine voll aktive ADH wie ein geöffneter Wasserhahn ist. Man kann den Wasserhahn abdrehen (blockieren), aber nicht über die maximale Drehung hinaus öffnen, also den Alkoholabbau nicht beschleunigen.
    Da in einer Stunde 0,1– 0,15 Promille abgebaut werden, dauert es bei einem Angetrunkenen mit 1–1,5 Promille mehr als zehn
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