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Wen die Sehnsucht besiegt

Wen die Sehnsucht besiegt

Titel: Wen die Sehnsucht besiegt
Autoren: Jude Deveraux
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hinüber. »Sie ist schön, nicht wahr? « Als Axia in seine Hand biß, ließ er ihre Lippen los, aber nicht ihren Körper. »Autsch! Warum habt Ihr das getan? « »Ich würde noch mehr tun, wenn Ihr… «
    Wieder hielt er ihr den Mund zu. »Ich sagte doch, ich will mich nicht an Euch vergreifen. Glaubt mir, ich bin nur hierhergekommen, um die Maidenhall-Erbin durch das Land zu geleiten. «
    Endlich verstand sie, warum er sich so merkwürdig benahm. Er wollte diese Frau begutachten, und es war nur natürlich, daß er Frances - die keinen lumpigen Heller besaß - für die Erbin hielt. Immerhin kleidete sich die Kusine eleganter als die Königin, und sie führte das Leben einer reichen Frau. Mit anderen Worten, wenn sie eine Nadel fallen ließ, rief sie eine Dienerin und befahl ihr, sie aufzuheben.
    Axia nickte.
    »Werdet Ihr schweigen, wenn ich meine Hand entferne? « Wieder nickte sie.
    Da ließ er ihren Mund los, und gleichzeitig lockerte sich der Griff des Arms, der ihre Taille umklammerte.
    Sofort befreite sie sich und sprang davon, aber er warf sie zu Boden, und sein großer, schwerer Körper preßte ihr fast die Luft aus den Lungen. Nachdem sie sich von ihrem Schrecken erholt hatte, starrte sie ihn verwundert an. Er war nicht nur schön, sondern göttlich - ein Märchenprinz.
    Und Jamie musterte eine hübsche junge Frau, nicht so schön wie die Erbin, aber sie besaß ein ausdrucksvolles Gesicht mit großen braunen Augen, von dichten Wimpern umgeben, eine zierliche Nase, glänzendes dunkelbraunes Haar und einen zauberhaft geschwungenen kleinen Mund. Furchtlos erwiderte sie seinen Blick, als wollte sie ihn herausfordern. So hatte ihn noch keine Frau angesehen, und das faszinierte ihn. Was ihre übrigen körperlichen Merkmale betraf - wenn ein Mann diese vollen Brüste, die schmale Taille und die sanft gerundeten Hüften betrachtete, mußte es ihn in den Fingern jucken.
    Verwirrt runzelte Axia die Stirn. Warum hatte ihr Vater einen so schönen Mann beauftragt, sie ins Haus ihres Bräutigams zu bringen? Sonst heuerte er immer häßliche Männer an, die eine reiche junge Frau nicht reizen würden. Und für sein Geld wollte er immer nur das Beste haben. Wie Frances behauptete, waren schöne Leute zu nichts zu gebrauchen. Sie schienen zu glauben, allein schon ihre Gegenwart würde genügen. Und nun sollte dieser schöne, nutzlose Mann eine reiche Erbin eskortieren?
    »Würdet Ihr mir bitte zuhören? « fragte er, und sie spürte, wie seine Hand von ihrer Taille nach oben wanderte. Noch nie war sie einem so glühenden Blick begegnet, aber sie wußte instinktiv, was der Mann beabsichtigte.
    »Wenn Ihr mich anfaßt, schreie ich«, warnte sie ihn in eisigem Ton.
    »Normalerweise widerstrebt es mir, Frauen zu vergewaltigen«, erwiderte er gekränkt, als hätte sie seinen Stolz verletzt.
    »Dann nehmt Eure Hände weg und steht auf! «
    »Ach ja… « Sein Lächeln mußte schon viele Frauen betört haben. Aber die Maidenhall-Erbin wurde von allen hübschen jungen Männern verführerisch angelächelt. Allerdings galt dieses besondere Lächeln nicht ihr, sondern einer Frau, die er mit ihr in Verbindung brachte. Er erhob sich noch immer nicht. »Werdet Ihr schweigen? «
    »Nur wenn Ihr mich endlich von Eurem Gewicht erlöst! Ich bekomme keine Luft. «
    Nur zögernd glitt er von ihr herunter. Als sie diesmal zu fliehen versuchte, hielt er ihren Rock fest. »Besitzt Ihr denn gar kein Ehrgefühl? «
    »Oh, doch! « Ihre braunen Augen funkelten wütend. »Wenn ich mit ehrenwerten Leuten zu tun habe! Ihr, Sir, seid nicht befugt, Euch hier aufzuhalten. «
    »Nun, ich bin nur einen Tag früher dran, das ist alles. « Seine Hand strich erneut über Axias Körper, und ihre Augen verengten sich.
    »Wenn Ihr mich nicht loslassen wollt, erzähle ich Euch gar nichts«, drohte sie und rümpfte die Nase, als fände sie seine Berührung widerwärtiger als alle Sünden der Welt. Ihre Worte schienen ihn zu schockieren. Zweifellos pflegten alle Frauen seine Wünsche zu erfüllen. Da sie einen Großteil ihres Lebens mit Frances verbracht hatte, kannte sie die Macht der Schönheit. Stundenlang konnte Axia mit den Gärtnern über die Frage streiten, wie ein Apfelbaum gestutzt werden sollte. Frances brauchte nur heranzuschlendern, mit den Wimpern zu klimpern und zu verkünden, nach ihrer Meinung müsse man die Zweige so oder so abschneiden. Sofort stolperten die Männer über ihre eigenen Füße, um zu gehorchen. Im Kräutergarten hatte ein
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