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Wen die Sehnsucht besiegt

Wen die Sehnsucht besiegt

Titel: Wen die Sehnsucht besiegt
Autoren: Jude Deveraux
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mir an, wenn ich Euch helfe? « Mit Geld ließ sich eine Erbin nicht ködern. Das pflegte sie zu verschenken.
    »Reichtümer, die Eure kühnsten Träume übertreffen würden. «
    Ah, dachte sie, das Maidenhall-Gold - und Silber und Ländereien und Schiffe und Lagerhäuser, mit herrlichen Schätzen gefüllt.
    »Nein, seht mich nicht so an! « bat er. »Wirklich, ich möchte Euch nichts antun. Ich versuche nur… « Zögernd hielt er inne, um sie forschend zu mustern.
    »Wollt Ihr sie für Euch gewinnen? « Verwirrt hob er die Brauen, und da wußte sie, daß sie richtig geraten hatte. Natürlich war er nicht der erste. Tausende wollten das Maidenhall-Gold heiraten. Doch sie mochte ihm die Illusion nicht rauben, er wäre als erster auf diese gute Idee gekommen. Warum hat Vater einen so attraktiven Mann angeheuert, fragte sie sich erneut. Einen Mann, der sich einbildet, die Frauen würden sich darum reißen, seine Wünsche zu erfüllen? »In der Tat, Ihr seid sehr ehrgeizig«, meinte sie lächelnd. »Ist sie denn nicht verlobt? «
    »Nun ja… «, geistesabwesend zog er einen kleinen Dolch aus seiner Scheide, und Axias Herz schlug schneller. Doch ihre Angst war unbegründet, denn er schien gar nicht zu merken, daß eine Waffe in seiner Hand lag.
    »Oh, ich verstehe«, erwiderte sie. »Ihr wollt sie auf der Reise umstimmen und ihre Liebe erringen. «
    »Glaubt Ihr, das wird mir gelingen? « Ehrliche Besorgnis schwang in dieser Frage mit.
    Beinahe hätte sie mitfühlend seinen Arm getätschelt. »Frances wird Euch sicher liebgewinnen«, prophezeite sie und amüsierte sich über ihre Lüge. Natürlich haßte Frances alles, was ebenso schön war wie sie selbst. Deshalb zog sie es vor, sich mit häßlichen Menschen oder Gegenständen zu umgeben, damit ihre Schönheit noch besser zur Geltung kam. »Also seid Ihr hierhergekommen, um die Maidenhall-Erbin zu heiraten? Ist Eure Familie in Not geraten? «
    Seine Augen strahlten. »Oh, ich wußte es ja - Euch kann ich vertrauen. Als ich Euch da stehen sah, den Pinsel in der Hand, spürte ich’s sofort - Ihr seid vertrauenswürdig. Gewiß werden wir die besten Freunde. Werdet Ihr sie auf der Reise begleiten? «
    »O ja. Wir sind Kusinen. «
    »Auch ich habe reiche Vettern und Kusinen«, verkündete er lächelnd.
    »Ich weiß noch immer nicht, wer Ihr seid. «
    »James Montgomery, Earl of Dalkeith. Ein Titel, aber keine Ländereien, kein Gold. Und Ihr seid Mistress…? « »Maidenhall. Axia Maidenhall. «
    »Ein ungewöhnlicher Name für eine ungewöhnliche Lady. Nun, was muß ich tun, um die Erbin zu beeindrucken? Ein Geschenk? Sonette, die ihre Schönheit besingen? Seltene Früchte? Vielleicht gelbe Rosen? Sagt es mir! Stellt mir die schwierigste aller Aufgaben! Nichts ist unmöglich. « »Gänseblümchen«, erwiderte sie, ohne lange zu überlegen. »Die schlichtesten aller Blumen? «
    »Ja, denn Frances verabscheut alles, was mit ihrer Schönheit wetteifert. Rosen wären Rivalinnen, und Gänseblümchen bilden den perfekten Rahmen für ein funkelndes Juwel. «
    »Ihr seid sehr klug, nicht wahr? «
    »Nun, eine Frau in meiner Position muß ihren Verstand gebrauchen, um zu überleben. «
    Lächelnd nickte er ihr zu. »Das verstehe ich. «
    »Ein Umhang, mit Gänseblümchen gefüttert. Den legt Ihr um Frances’ Schultern, während sie träumerisch die Augen schließt. Ist das nicht romantisch? «
    »Ja, sehr. « Nachdenklich schaute er sie an. »Sagt Ihr mir auch die Wahrheit? «
    »Ich schwöre es bei allen Heiligen - die Maidenhall-Erbin liebt Gänseblümchen. «
    »Und warum seid Ihr bereit, mir zu helfen? «
    Axia senkte schüchtern den Kopf. »Werdet Ihr mir erlauben, Eure verarmte Familie zu porträtieren? «
    »Gewiß«, versprach er. »Und ich werde Euch gut bezahlen. Ich habe eine Zwillingsschwester. «
    Welch ein eitler Bursche, dachte sie und blickte immer noch zu Boden, um ihre Gedanken zu verbergen. Er glaubt doch tatsächlich, ich würde meine eigene Kusine verraten, nur um irgendeine charakterlose Schönheit zu malen. »Mylord, Ihr erweist mir eine große Ehre. «
    »Ihr dürft mich Jamie nennen. « Um seine Großmut zu bekunden, beugte er sich vor, wollte ihren Mund küssen, aber sie drehte den Kopf zur Seite, und so streiften seine Lippen nur ihre Wange.
    »Das gehört nicht zu unserer Abmachung«, mahnte sie und hoffte, den gleichen arroganten Ton anzuschlagen wie Frances, als sie an diesem Tag ihren zwölften Verehrer abgewiesen hatte. »Noch nicht! « fügte sie
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