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Wen die Erinnerung trügt - Crombie, D: Wen die Erinnerung trügt - Where Memories Lie

Wen die Erinnerung trügt - Crombie, D: Wen die Erinnerung trügt - Where Memories Lie

Titel: Wen die Erinnerung trügt - Crombie, D: Wen die Erinnerung trügt - Where Memories Lie
Autoren: Deborah Crombie
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schaue nur noch mal rasch nach, ob meine Frisur richtig sitzt«, sagte Wendy, die jetzt erste Anzeichen von Anspannung zeigte. »Wir müssen sicher sein, dass sie auf ihrem Posten ist, ehe ich rausgehe.«
    Gemma trat hinaus in den Wintergarten, wo sie den besten
Handyempfang hatte, und rief Kincaid an. »Sie ist auf dem Weg«, sagte sie, als er sich meldete. »In fünf Minuten, hat sie gesagt, und das war vor einer Minute. Sie hat Erika gesagt, sie würde auf der anderen Straßenseite in einem roten Fiat warten.«
    »Okay. Sag Sergeant Chen, sie soll vorsichtig sein, aber sie muss ihr die Chance geben, es zu versuchen.«
    »Das weiß sie«, erwiderte Gemma, doch er hatte schon aufgelegt. Sie sah auf ihre Uhr. Noch zwei Minuten.
    Sie eilte ins Wohnzimmer zurück, wo Wendy gerade aus der Toilette kam, ihre Perücke noch einmal kontrollierte und ihre lange Jacke glatt strich. »Ich komme mir vor, als würde ich zu irgendeinem blöden Vorsprechen gehen«, sagte sie.
    »Die anderen werden direkt hinter Ihnen sein.« Gemma sah noch einmal auf die Uhr. »Es ist so weit.« Und da fiel ihr auf, dass jemand fehlte.
    »Wendy, wo ist Erika?«
    »Sie ist ins Schlaf…«
    Die Haustür fiel ins Schloss.
    »Mist.« Gemma hatte das Gefühl, dass alles Blut aus ihrem Gesicht wich, als sie Wendys Blick erwiderte. »Sie ist uns entwischt …«
    »Ich hole sie zurück«, sagte Wendy und wollte schon zur Tür gehen, doch Gemma hielt sie am Ärmel fest.
    »Nein, sie darf nicht plötzlich zwei Erikas sehen. Bleiben Sie im Haus.«
    Dann rannte sie zur Tür.Wenn sie nur Erika wieder ins Haus zerren könnte – vielleicht hätten sie trotzdem noch genug gegen Ellen in der Hand, um ihr die Absicht nachweisen zu können.
    Doch als Gemma aus der Wohnung kam, sah sie, wie Erika gerade zwischen die beiden Autos trat, die vor dem Gebäude parkten. Und dann war Erika schon auf der Straße, und ein dunkler Schatten kam durch die enge Häuserschlucht von Arundel Gardens direkt auf sie zugeschossen.

    Gemma schrie auf und war mit einem Satz auf dem Gehsteig, doch da explodierte schon alles um sie herum in einem Chaos aus Lärm und Bewegung. Erika schien vom vorderen Kotflügel des Landrover zurückzuprallen und verschwand zwischen zwei parkenden Autos, während im gleichen Moment zwei Fahrzeuge mit quietschenden Reifen von beiden Seiten der Kensington Park Road um die Ecke gerast kamen und die Straße in ihrer ganzen Breite blockierten.
    Der Landrover machte eine Vollbremsung und schlitterte über den Asphalt.Als die Person am Steuer den Rückwärtsgang einlegte und sich umdrehte, konnte Gemma ihr Gesicht ganz deutlich sehen. Ellen Miller-Scott. Sie hatten richtig vermutet.
    Doch da kamen schon zwei weitere Autos aus Richtung Ladbroke Grove herangebraust und bremsten hinter dem Landrover. Ellen Miller-Scott saß in der Falle.
    Während Gemma auf Erika zueilte, flogen die Türen der beiden vorderen Einsatzwagen auf.Vier uniformierte Beamte mit schusssicheren Westen sprangen heraus, schrien: »Polizei, keine Bewegung!«, und gingen mit der Waffe im Anschlag hinter den Autotüren in Deckung.
    Gemma hatte Erika erreicht und kniete sich neben sie. Ihr Mund war ganz trocken vor Angst um ihre Freundin, doch Erika rappelte sich schon wieder auf.
    »Sind Sie …?«
    »Mir fehlt nichts. Nur ein paar Kratzer. Ich...«
    Die Türen auf der Beifahrerseite des hinteren Wagens gingen auf. Cullen stieg vorne aus, Melody hinten. Sie trugen Schutzwesten über ihren Straßenkleidern und gingen mit gezogenen Waffen auf die Fahrertür des Landrover zu.
    Und dann, genau in dem Moment, als Kincaid vom Fahrersitz des hinteren Wagens sprang, sah Gemma, wie Ellen Miller-Scotts blonder Schopf plötzlich abtauchte.
    »Waffe!«, schrie Cullen. »Sie hat eine Waffe!«

    Kincaid und Melody erstarrten in der Bewegung. Ohne den Blick von Ellen Miller-Scott zu wenden, rief Cullen laut: »Nehmen Sie die Hände hoch! Ich will Ihre Hände sehen!«
    Die Zeit schien zwischen zwei Atemzügen stillzustehen, und Gemma hörte das Pochen des Bluts in ihren Ohren. Dann riss sie sich mit einem Ruck aus der lähmenden Trance, schlang die Arme um Erika und schirmte sie mit ihrem eigenen Körper ab, während ihr Herz sich in panischer Angst zusammenkrampfte.
    Da tauchte Ellen Miller-Scotts blonder Kopf wieder über dem Sitz auf, und Doug schrie: »Machen Sie die Tür auf! Lassen Sie mich Ihre Hände sehen! Auf der Stelle!«
    Die Fahrertür des Landrover flog auf, und Cullen schrie Kincaid zu: »Los,
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