Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Weltraumpartisanen 16: Pilgrim 2000

Titel: Weltraumpartisanen 16: Pilgrim 2000
Autoren: Mark Brandis
Vom Netzwerk:
raschen Griffen - als wäre er nicht der Mann, den ich bisher kannte, sondern einer seiner kampferprobten Vorfahren. Ich stellte keine Fragen. Wahrscheinlich wußte er nicht einmal selbst, woher ihm diese Kenntnisse auf einmal zuflossen. Viele Generationen lang hatten sie in ihm geschlummert, nun, da er sie brauchte, waren sie zur Hand.
    Mein Pilot schien unter starken Schmerzen zu leiden, doch sein Bewußtsein war ungetrübt.
    »Worauf warten wir, Sir ?« erkundigte er sich, während ich mit wachsender Unruhe auf die Uhr sah.
    »Wir brechen sofort auf«, erwiderte ich, »Lieutenant Xuma und Sergeant Caruso erkunden lediglich, ob es nicht noch einen anderen Weg zur Schleuse gibt als die Straße .«
    Captain Romen nickte.
    »Verstehe, Sir Auf der Straße könnte es das reinste Spießrutenlaufen werden. Was sind das nur für Menschen, die hier leben !«
    »Keine Ahnung«, erwiderte ich. »Und ich hege auch kein Verlangen danach, sie näher kennenzulernen .«
    Er runzelte ein wenig die Stirn.
    »Ziemlich unangenehme Sache, Sir?«
    »Es hat für Sie und mich schon schlimmere Situationen gegeben«, antwortete ich. »Alles hängt jetzt davon ab, ob wir einen kühlen Kopf behalten .«
    »Nun«, bemerkte Captain Romen, »Kopf hin, Kopf her - eine Pistole wäre mir fast ebenso lieb .« Er brachte es trotz seiner Schmerzen fertig zu lächeln ,wie er da die bunte Waffengalerie meines Haufens musterte. »Sir - man sollte es kaum glauben, daß die Steinzeit schon ein paar Jährchen zurückliegt .«
    Ich ging auf seinen Scherz nicht ein, denn über den Disteln sah ich einen fuchsroten Haarschopf auftauchen. Die Kundschafter kehrten zurück.
    »Dann los !« sagte ich. »Wer zuletzt an Bord der Kronos ist, gibt einen aus .«
    Die vier Bahrenträger griffen zu: Lieutenant Torrente und Lieutenant Stroganow, die beiden kräftigsten, am Kopfende, Lieutenant Levy und Lieutenant Simopulos am Fußende.
    »Absetzen !« sagte ich.
    »Sir !« widersprach Lieutenant Levy.
    »Absetzen !« wiederholte ich.
    Sergeant Caruso war ganz offensichtlich auf der Flucht. Mit überschnappender Stimme schrie er uns etwas zu - doch auf die große Entfernung hin blieb, was immer das auch war, unverständlich. Gleich darauf wurde er eingeholt von Lieutenant Xuma . Mir fiel auf, daß beide Männer sich im Laufen immer wieder umsahen. Ich selbst vermochte hinter ihnen nichts, was einem Verfolger glich, zu entdecken.
    Sergeant Caruso kam herangetaumelt und brach in die Knie. Er war in Schweiß gebadet. Seine Lungen keuchten. Seine Stimme klang schrill:
    »Sir... die Straße zur Schleuse...«
    Ich wandte mich an Lieutenant Xuma . Dabei blickte ich in ein vor Entsetzen grau gewordenes Gesicht. »Was ist los, Lieutenant? Vor wem laufen Sie davon ?«
    Auch Lieutenant Xuma rang nach Luft.
    »Ratten, Sir.«
    »Verdammt, vor ein paar Ratten läuft man nicht davon! Was ist wirklich los ?«
    Lieutenant Xuma kam zu sich.
    »Sie scheinen nicht zu begreifen, Sir! Ein Heer von Ratten! Tausend, zweitausend, vielleicht auch zehntausend. Und alle groß wie die Hunde. Die ganze Straße ist von ihnen blockiert. Ist das ein Anblick! In der Hölle kann's nicht widerlicher sein .«
    Erschöpft lehnte sich Lieutenant Xuma gegen den Pfeiler. Der Ekel würgte ihn.
    Ich sah mich um. Meine vier Männer an der Bahre blieben stumm. Offenbar ging es ihnen nicht anders als mir, der ich zwischen jähem Begreifen und Ungläubigkeit schwankte.
    In der Tat: Wohin hatte es uns verschlagen?
    Die Luft begann auf einmal zu vibrieren. Ein hoher schriller Ton, wie ich ihn noch nie zuvor gehört hatte, kam über die Felder gezogen und fegte meine letzten Zweifel hinweg. Er hörte sich an wie das durch Mark und Bein gehende Pfeifen einer verstimmten gigantischen Orgel. Ich brauchte nicht lange zu überlegen, um seine Bedeutung zu erraten, und im gleichen Augenblick überlief es mich kalt.
    Die Armee der Ratten stieß ihren Kriegsschrei aus. Ich zwang mich zur Ruhe.
    »Nun mal der Reihe nach, Lieutenant !« sagte ich. »Die Straße, so behaupten Sie, ist von den Ratten gesperrt. Soll das heißen, daß es für uns kein Durchkommen gibt zur Schleuse ?«
    Lieutenant Xuma hob langsam wieder den Blick. »Ausgeschlossen, Sir .«
    »Und in welche Richtung bewegt sich diese... Rattenarmee?«
    »Genau auf uns zu, Sir, Sie sollten das gesehen haben -überall wimmelt es von ihren ekelhaften Kundschaftern. Man könnte glauben, dieses Viehzeug verfügte über so etwas wie Verstand .«
    Ich dachte an die Ratte, die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher