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Weltraumpartisanen 14: Kurier zum Mars

Weltraumpartisanen 14: Kurier zum Mars

Titel: Weltraumpartisanen 14: Kurier zum Mars
Autoren: Mark Brandis
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sind, folgen Sie mir.«
    »Aye, aye, Sir. Und geben Sie auf sich acht.«
    Erneut benutzte ich die Wendeltreppe. An ihrem Fuß lagen die nächsten Toten. Offenbar war die Katastrophe so rasch über sie hereingebrochen, daß sie nicht einmal Zeit gefunden hatten, ihre Raumanzüge anzulegen. Kälte und Atemnot hatten sie blitzartig ereilt.
    Ich blieb stehen und betrachtete sie. Einige von ihnen trugen die Uniform einer besonderen Abteilung der Gendarmerie – mit zwei gekreuzten Schlüsseln auf den Kragenspiegeln. Wen mochten sie hier auf der Bastille bewacht haben? Eine Schar gewalttätiger Sträflinge? Einen einzelnen wichtigen Gefangenen? Auf keinen Fall jedoch hatte hier lediglich eine simple Meuterei stattgefunden.
    Auf mich achtgeben? Es war überflüssig. Die Gefahr war längst weitergezogen. Zurückgeblieben waren Tod und Vernichtung. Ich steckte die Pistole ein.
    Nachdenklich betrat ich den Computerraum. Dieser wirkte – zumindest äußerlich, auf den ersten Blick –unbeschädigt. Um so schwerer fiel es mir zu begreifen, wie es zu dieser Katastrophe hatte kommen können.
    Ich stand vor einem Wunderwerk der Technik.
    Der stationäre Festungscomputer SPARTAKUS (Super) genoß bei unseren Militärs einen legendären Ruf. Bislang waren davon nur einige wenige Exemplare zur Auslieferung gelangt, um vornehmlich dort installiert zu werden, wo sich die neuralgischen Punkte des interplanetarischen Verteidigungsringes der EAAU befanden. Wieso man ein solch kompliziertes und kostspieliges Gerät ausgerechnet auch auf der Bastille installiert hatte, entzog sich vorerst meiner Beurteilung.
    Unlängst erst hatte ich routinemäßig auch die Daten und Werte von SPARTAKUS studiert:
     … ist gegenwärtig das modernste Gerät dieser Art. Da SPARTAKUS in der Kombination mit der entsprechenden Artillerie in der Lage ist, bis zu 24 angreifende Objekte (d. h. im Fall von bemannten bzw. unbemannten Kampfschiffen ein komplettes Geschwader) zu orten und mit der erforderlichen zeitlichen Vorleistung wirksam zu bekämpfen, bietet er der damit ausgestatteten Station hundertprozentigen Schutz.
    Das Kommando der Strategischen Raumflotte hatte nichts unversucht gelassen, einen von Umfang und Gewicht her reduzierten, für den Einbau in schnellfliegende Schiffe geeigneten Nachbau von SPARTAKUS zu entwickeln. Bislang waren alle diese Versuche gescheitert. Die Vielzahl von gleichzeitig ablaufenden Funktionen widersetzte sich dem Bestreben, sie in einen Block von verringertem Umfang und Durchmesser zu pressen.
    Weshalb SPARTAKUS in diesem besonderen Fall versagt hatte, entdeckte ich, als ich die Sicherungen untersuchte. Nicht eine einzige war mehr heil.
    Die Schlußfolgerung lag auf der Hand: Der Computer war im Zustand plötzlicher, schlagartiger Überlastung heißgelaufen.
    Jedoch: wie hatte es zu einer solchen Überlastung kommen können? Und welcher Art waren die Angreifer gewesen? Lauter Fragen, auf die es vorerst keine Antwort gab.
    Der Lautsprecher im Helm knackte. »Sir?«
    »Ich bin im Computerraum, Lieutenant.«
    »Ich glaube, ich habe da was entdeckt.«
    »Und was?«
    »Eine Kassette, Sir. Einer der Toten hielt sie in der Hand. Es könnte sich um eine Notiz oder Aufzeichnung handeln.«
    »Schön, bringen Sie sie mit.«
    Wenig später betrat auch Lieutenant Xuma den Computerraum. Vor dem Gerät blieb er stehen, betrachtete es und schüttelte dann den Kopf.
    »Das ist doch nicht möglich, Sir.«
    Er reagierte auf die gleiche Weise wie ich: mit Fassungslosigkeit und Unglauben. Das Vertrauen in die Unfehlbarkeit der Technik – das Fundament unseres Berufs –wurzelte tief.
    »Sie stehen vor dem Beweis, Lieutenant. SPARTAKUS hat seinen Meister gefunden.«
    Lieutenant Xuma seufzte: »Und keine Spur, Sir?«
    »Keine Spur.«
    Lieutenant Xuma reichte mir die Kassette. Sie war von der üblichen Form und Größe. Ich klappte den Helmdeckel auf und ließ sie einrasten. Eine mir unbekannte Stimme wurde hörbar: » Hier spricht der Kommandant von Bastille. Wir werden angegriffen. Ein Schiff. Sehr schnell, sehr wendig. Nationalität: unbekannt. Es könnte sich um einen Taurus -Zerstörer neuester Serie handeln. SPARTAKUS eröffnet das Feuer.«
    Eine Pause folgte, dann erklang die Stimme des Kommandanten erneut: » Es ist nicht zu fassen … das Schiff manövriert SPARTAKUS aus! Soeben erreicht mich die Meldung, daß SPARTAKUS zu ermüden beginnt. Gütiger Himmel, womit haben wir es zu tun? Die Station liegt unter schwerem Beschuß.«
    Wieder eine
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