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Weltraumpartisanen 13: Countdown für die Erde

Weltraumpartisanen 13: Countdown für die Erde

Titel: Weltraumpartisanen 13: Countdown für die Erde
Autoren: Mark Brandis
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Verbindungen aufrechterhielt, und den Captain, weil dieser nicht unausgeruht an den bevorstehenden schwierigen Start gehen durfte.
    Das Tageslicht war gleißendes Feuer; es fiel aus einem samtschwarzen Raum über uns her und verwischte sofort alle Konturen.
    Torrente und Simopulos verließen die Medusa in Richtung auf den Großen Bären; schon bald entschwanden sie hinter der Krümmung des Horizonts. Lieutenant Stroganow und ich gingen in die entgegengesetzte Richtung. Die Verbindung zwischen den beiden Gruppen brach ab; nur über die Funkerkabine der hochaufragenden Medusa ließ sie sich notdürftig und auf Umwegen aufrechterhalten.
    Wie recht ich getan hatte, die nächtliche Suche abzubrechen, sah ich jetzt: Die Oberfläche des Helins war mit tiefen Kratern gesprenkelt und von scharfgratigen Rissen durchzogen; dazwischen erhoben sich übermannshohe Felsen, die aus einem mir nicht bekannten Gestein bestanden. Hier und da, in den Felsen eingebettet, erkannte ich blinkende Elemente; ich schenkte ihnen keine Beachtung. Die wissenschaftliche Bestandsaufnahme, die Battington eigentlich hatte vornehmen wollen, hatte Zeit. Meine Aufmerksamkeit galt anderen Dingen: Spuren eines Aufpralls und den Trümmern des Dingis.
    Alle fünf Minuten galt es, eine kurze Ruhepause einzulegen. Wir verschnauften im Stehen. An Hinsetzen war nicht zu denken; beim Aufstehen verausgabte man sich erneut. Kein einziges Mal blickte ich dabei auf die Uhr. Das Marschieren war qualvoll genug; es durfte nicht ausarten in einen Wettlauf mit der Zeit. Auf diesem fremden Himmelskörper blieben Ruhe und Besonnenheit unsere einzigen Verbündeten.
    Wonach wir Ausschau hielten - Lieutenant Stroganows falkenäugiger Blick erfaßte es noch vor dem meinen. Der Navigator blieb plötzlich stehen und hob langsam und schwerfällig die Hand.
    „Sir!"
    „Ich sehe."
    Wir hatten einen Felsen umrundet, und nun lagen in einiger Entfernung vor uns die unförmig zerfetzten Überreste eines Dingis.
    Wir waren auf den Ort der Katastrophe gestoßen; nun galt es nur noch herauszufinden, wo sich unser 1. Bordingenieur befand. Weit dürfte er kaum gegangen sein, und auf kurze Distanz mußte er mich, falls er noch lebte, selbst mit schwach und müde gewordenen Batterien hören.
    „Lieutenant Xuma - bitte melden Sie sich!"
    Mehrmals hintereinander sandte ich diesen Ruf hinaus in den Äther; ich bekam keine Antwort.
    Lieutenant Stroganow hatte sich erneut in Bewegung gesetzt; er näherte sich dem Wrack, wobei sein Blick jeden Krater und jeden Riß in der Oberfläche prüfte.
    Ich rief die Medusa:
    „Hallo, Captain."
    „Hallo, Sir."
    „Wir sind auf das Dingi gestoßen und suchen jetzt die Umgebung ab. Sie können Torrente und Simopulos zurückrufen."
    „Aye, aye, Sir! ... Augenblick, Sir."
    Ich wartete. Lieutenant Stroganow war beim Wrack angelangt. Er bückte sich langsam, hob etwas auf und stemmte sich dann ebenso langsam wieder in die Höhe.
    Die Medusa meldete sich: „Hallo, Sir."
    „Hallo, Captain."
    „Ich verstehe nicht ganz, Sir ... Torrente hat sich soeben gemeldet. Er und Simopulos müssen ebenfalls an der Unfallstelle sein. Jedenfalls haben sie Lieutenant Xuma gefunden. Er lebt. Aber es war buchstäblich höchste Eisenbahn. Zwei, drei Minuten später - und sein Ofen wäre aus gewesen."
    Ich warf einen raschen Blick auf Lieutenant Stroganow. Er hatte sich mir zugewendet. Er winkte. Hörte er etwa nicht, was ich hörte?
    Nie in meinem Leben hatte eine Stimme süßer geklungen. Die Angst um Lieutenant Xuma war ausgestanden. Das verhaßte Protokoll brauchte nicht länger geschrieben zu werden. Das Risiko der Landung auf diesem verdammten Ding hatte sich gelohnt.
    Aber - wo waren Torrente und Simopulos? Und wo war Lieutenant Xuma?
    „Hören Sie noch, Medusa?"
    „Ich höre, Sir."
    „Wo - sagten Sie - ist Lieutenant Xuma aufgefunden worden?"
    „Direkt neben dem Dingiwrack, Sir. Zum Glück ist er an Ort und Stelle geblieben."
    „Roger, Captain. Ich melde mich wieder."
    Auf einmal begriff ich, was Lieutenant Stroganow offenbar vor mir schon erkannt hatte: dies Dingiwrack, auf das wir gestoßen waren, war nicht das gesuchte. Es bedurfte einer zusätzlichen körperlichen Anstrengung, umgesetzt in zwanzig, dreißig Schritte, um meine Vermutung zur Gewißheit werden zu lassen. Alles war anders als beim Medusa-Dingi: die Form, das Material, die Konstruktion. Dieses Dingi war wenigstens zwei Jahrzehnte alt.
    Lieutenant Stroganow reichte mir ein kleines
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