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Weltraumpartisanen 12: Alarm für die Erde

Titel: Weltraumpartisanen 12: Alarm für die Erde
Autoren: Mark Brandis
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versprechen, Ruth. Die Wahrscheinlichkeit spricht dafür, daß wir nichts finden werden.“
    Nichts. Überhaupt nichts.
    Wie im Falle Monnier.
    Harris - spürte ich - war tief erschüttert. Bevor er mich verließ, sagte er noch:
    „Ich weiß, Ruth, Trost zu spenden geht manchmal über Menschenkraft. Ich will es daher auch gar nicht erst versuchen. Aber denken Sie nur daran, was uns dieser Tag - trotz allem - beschert hat! Keine Evakuierungen mehr… kein Gerangel um den Q-Schein… Zeit, um uns eine endgültige, dauerhafte Lösung des Problems einfallen zu lassen. Und irgendwann werden - dank dieses Tages - all diese verpesteten Wüsten wieder blühen.“
    Gern hätte ich mir, was er da sagte, bildlich vorgestellt. Es gelang mir nicht. Die Vision stellte sich nicht ein. Ich wußte nur, daß Harris recht hatte.
    Dieser Tag hatte der Menschheit die Hoffnung zurückgegeben - und mit der Hoffnung den Mut: dieser Tag und die drei Männer in der Alpha V.
    Daheim wanderte ich unruhig und schlaflos zwischen den Erinnerungen an mein Leben mit Mark hin und her. In all den Jahren waren wir mehr voneinander getrennt gewesen als vereint, aber stets hatten wir uns einander zugehörig gefühlt. Und dennoch - was wußte ich von ihm? Was ahnte ich von dem, was in ihm vorging, wenn er -wie es so oft geschehen war - mich allein ließ, um seinem Beruf zu leben?
    An der Wand - über seinem Schreibtisch - hing in einem schlichten Rahmen sein Wahlspruch, den ich angeblich einmal in einem alten, vergilbten Buch aufgestöbert und für ihn unterstrichen haben sollte -die Worte eines inzwischen vergessenen Philosophen, der in irgendeinem der verheerenden Bürgerkriege einer in Ideologien verrannten Epoche zu Tode gekommen war: Woran du glaubst, dafür sollst du leben und sterben. Nie zuvor war es mir aufgegangen, wie sehr diese Worte auf ihn zugeschnitten gewesen waren. Auch diesmal wieder hatte er geglaubt, daß etwas getan werden müßte.
    Und nun, da es getan worden war? Die letzten Nachrichten hatten zuversichtlich geklungen.
    Konstante Meßwerte; Abnahme der Fallouts; spontane Freudenkundgebungen in allen Teilen der EAAU.
    Aksakow: „Wir haben einen großen Erfolg errungen. Aber damit dürfen wir uns nicht zufriedengeben. Nach wie vor steht die Wissenschaft vor der größten Herausforderung aller Zeiten. Die menschliche Intelligenz ist aufgerufen…“
    Es hatte sonst keine Pannen gegeben. Der Berg war und blieb gestopft; die in ihm gespeicherte Energie entlud sich rund tausend Kilometer vom ursprünglichen Schauplatz entfernt in Form einer harmlosen Gas- und Feuersäule ohne die mindeste nukleare Strahlung.
    Ein Kommentator sprach von der aufregendsten Pioniertat in der Geschichte der Geotechnik.
    Auf dem Gebiet der Geotechnik war Mark nie sehr beschlagen gewesen. Sein Herz gehörte den Sternen, seine Liebe den endlosen Räumen.
    Und Stroganow? Und Xuma? Sie waren Männer seiner Art gewesen. Ohne ein schnelles Schiff unter den Füßen hatten sie stets ein wenig wie Fische an Land gewirkt.
    Ich dachte an ihre Frauen, die in dieser Nacht wohl ebensowenig Schlaf fanden wie ich.
    Mascha Stroganow: eine rundliche, mütterliche Person. Jedesmal, wenn ich ihr in die Hände fiel, küßte sie mich ab.
    Was wußte ich über sie? Eigentlich nichts. Sie war eine scheue, ein wenig unbeholfene Frau, die sich nur selten in der Öffentlichkeit zeigte.
    Anders Jane Xuma. Sie war von allen schwarzen Frauen, die ich in Metropolis kannte, die intelligenteste. Ihre Veröffentlichungen über Nationalitätenkunde hatten beachtliches Aufsehen erregt - vor allem jene eine, die sich mit dem ostafrikanischen Volk der Kikuyus beschäftigte, dem sie selbst angehörte. Mir war es stets ein wenig unglaubhaft erschienen, daß ihr Vater ausgerechnet jener John Malembo war, der neuerdings als Anführer der Fliegenden Löwen von sich reden machte.
    Wie trug man an einem solchen Verlust nach nur kurzer Ehe: leichter oder schwerer?
    Als der Morgen über Metropolis graute, stand ich am Fenster und starrte hinaus. Die Stadt begann zu erwachen: zu einem neuen Tagewerk. Diesmal ohne Furcht.
    Ein Anruf kam. Mit zwei, drei raschen Schritten war ich am Gerät. Harris’ übernächtigtes Gesicht tauchte vor mir auf.
    „Ich hoffe, ich habe Sie nicht aus dem Schlaf gerissen, Ruth.“
    „Ich konnte sowieso nicht schlafen, Sir.“
    Harris musterte mich ernst.
    „Ruth, es gibt da etwas Neues. Wir haben das Dingi gefunden, in einer Schlucht der Gallaberge. Der Einweiser
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