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Weltraumpartisanen 11: Operation Sonnenfracht

Titel: Weltraumpartisanen 11: Operation Sonnenfracht
Autoren: Mark Brandis
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gingen die Lichter wieder an. Der Leiter der SEB, der Portugiese Manoel Braga, ergriff das Wort.
    „Unter dem Eindruck der Katastrophe von San Francisco habe ich diese diesbezüglichen Unterlagen noch einmal zur Hand genommen. Dabei habe ich festgestellt, daß die Menschheit, falls die Gefahr vermehrter und verstärkter Erdbeben tatsächlich anhält, auf einer tickenden Zeitbombe sitzt. Exakt gesagt, wurden aufgrund des soeben dokumentierten Abkommens in den neunziger Jahren drei Komma vier Milliarden Liter hochgiftigen Atommülls im Krater des Kibo eingelagert und im Jahre 1995 mit einer gigantischen Betonplatte verschlossen ... "
    Meine Erschöpfung war wie fortgeblasen. Ich lauschte Bragas Ausführungen mit wachsender Beklemmung.
    Strontium 90 und Cäsium 137 mit einer Halbwertszeit von fast dreißig Jahren und einer daraus resultierenden Quarantänezeit von sechshundert bis tausend Jahren... Plutonium 239 mit einer Halbwertszeit von vierundzwanzigtausend Jahren und einer daraus resultierenden Quarantänezeit von mindestens zweihundertfünfzig-tausend Jahren...
    „Zum Vergleich, meine Herren: der Neandertaler hat vor nur fünfundsiebzigtausend Jahren gelebt!"
    Die Gefahrenwerte ... Plutonium: schwache Strahlung. Aber bereits das Einatmen eines Stäubchens führt unweigerlich zu Lungenkrebs und Siechtum.
    Cäsium: sehr starke Strahlung, kann nur mittels dicker Schutzschilde aus Blei oder Beton isoliert werden. Strontium: sehr starke Strahlung. Gelangt es in den Körper, so deponiert es sich in den Knochenzellen und bestrahlt von dort aus das Nachbargewebe.
    „Meine Herren, es ist jetzt weder die Zeit noch der Ort, die Frage aufzuwerfen, wer dafür die Verantwortung trägt, daß dieses tödliche Erbe bis heute noch nicht ausgeräumt worden ist ... viel wichtiger ist es, daß wir uns dieser teuflischen Substanzen entledigen, bevor sie Gelegenheit bekommen, Schaden anzurichten.
    Diesbezüglich habe ich dem Minister ein älteres Gutachten meiner Behörde unterbreitet ... "
    Braga verlas das Gutachten. Es umfaßte mehrere Seiten.
    Punkt eins: Anbohren des Kibo-Kraters und Verlegung einer Pipeline.
    Punkt zwei: Abtransport der giftigen Substanzen zur Sonne mittels unbemannter Raumfahrzeuge.
    Ein gigantisches Projekt.
    Wer sollte es finanzieren? Wer durchführen ? Man würde Jahre benötigen, um diese angesammelten Massen nach und nach zur Sonne zu schießen. „- ich habe daher beschlossen, um einer globalen Katastrope vorzubeugen, die Operation Sonnenfracht unverzüglich in Angriff zu nehmen -" Ich schrak aus meinen Überlegungen hoch. Der Minister sprach.
    „- das Projekt unterliegt strengster Geheimhaltung. Es genießt Vorrang vor allen anderen zur Zeit laufenden Projekten. Ich lege seine Ausführung, soweit es um die Erdarbeiten geht, in die Hände der Armee, die hier vertreten ist durch Colonel Chemnitzer, soweit es um den Transport geht, in die Hände der VEGA, die hier vertreten ist durch Direktor Harris... Und damit, meine Herren, kommen wir zu den Einzelheiten."
    Colonel Chemnitzer von den Pionieren stand auf. In seiner maßgeschneiderten Uniform, elegant, selbstsicher und blendend aussehend, verkörperte er Zoll um Zoll den neuen Offizierstyp des Heeres.
    „Meine Pioniere, Exzellenz, werden sich geehrt fühlen -"
    Chemnitzer schätzte die Zeit, die er brauchte, um die Erdarbeiten zu bewältigen, auf acht Wochen. Sechs
    Wochen wurden ihm bewilligt. Nach ihm erhob sich John Harris. Er faßte sich, wie es seine Art war, kurz.
    „Exzellenz, um 3,4 Milliarden Liter fortzuschaffen, benötigt man bei einer durchschnittlichen Frachtkapazität pro Schiff von rund 20 Millionen Liter an die hundertachtzig Flüge. Konkret gesagt: man benötigt hundertundachtzig unbemannte Schiffe, denn keines dieser Schiffe wird von der Sonne zu uns zurückkehren. Diese Armada muß erst aufgebaut werden. Sechs Wochen sind dafür eine verdammt kurze Zeit. Dennoch -aufgrund der Dringlichkeit des Projekts - nimmt die VEGA den Auftrag an. Verantwortlicher Operationsleiter ist Commander Brandis."
    Ich erstarrte. Dann protestierte ich. „Sir, das ist doch nicht Ihr Ernst! Als Müllkutscher habe ich nicht die geringste Erfahrung."
    Harris nickte.
    „Niemand von uns hat sie. Aber getan werden muß die Arbeit. Wir sitzen auf einer tickenden Zeitbombe. Sie haben es selbst gehört, Commander. Und da Sie mein bester Mann sind -"
    Harris schob mir einen Zettel zu. „Was ist das?" fragte ich.
    „Ein vorläufiger Überschlag über Ihre Armada,
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