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Weltraumpartisanen 05: Vorstoss Zum Uranus

Weltraumpartisanen 05: Vorstoss Zum Uranus

Titel: Weltraumpartisanen 05: Vorstoss Zum Uranus
Autoren: Mark Brandis
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wir anzubieten haben, ist solide Werkmannsarbeit. Hexerei fällt nicht in unser Ressort. Zehn Tage werden Sie uns schon zubilligen müssen.«
    »Mindestens, Sir«, bestätigte Lieutenant Koskinen. »Die Reparatur ist keine Kleinigkeit.«
    Wir einigten uns auf eine Woche, denn da ich nicht mit Bestimmtheit sagen konnte, dass die VOR in dieser Angelegenheit ihr ganzes Pulver verschossen hatten, hatte ich es eilig, das Terrain zu räumen und den Rückflug anzutreten, um nicht immanövrierunfähigem Zustand das Opfer unliebsamer Überraschungen zu werden. Eine Woche Aufenthalt auf dem Uranus war auch die äußerste Frist, die mir VEGA-Center zubilligen wollte. Einen längeren Aufenthalt gewünscht hätte sich auch Ludmilla Wolska, die sich mit Feuereifer an ihre Arbeit gemacht hatte. Das ganze begehbare Gelände war mit ihren Apparaten und Instrumenten gespickt und mehr als einmal musste ich sie ermahnen, bei ihren Kontrollgängen dem tückischen Mahlstaub nicht zu nahe zu kommen.
    Auch mit Captain van Kerk hatte ich ein längeres Gespräch, wobei ich ihm zu verstehen gab, dass der über ihn verhängte Arrest keinesfalls endgültig aufgehoben war.
    »Es liegt an Ihnen, Captain«, fasste ich zusammen, »ob Sie den Rückflug als freier Mann antreten wollen oder als Arrestant in Ihrer Kabine.«
    »Was, Sir, gedenken Sie damit eigentlich zu erreichen? Auch wenn Sie mich einsperren, bleibt Lieutenant Xuma, was er war und ist: ein Nigger.«
    »Es liegt mir fern«, beschloss ich die unliebsame Unterredung, »auf Ihre Denkweise Einfluss nehmen zu wollen, Captain. Aber wenn ich dieses eine Wort noch einmal aus ihrem Munde höre, wird es kein Pardon mehr für Sie geben.«
    Begriff dieser Idiot denn nicht, dass er drauf und dran war, seine bisher blendende Karriere unwiderruflich zu zerstören? Bislang hatte ich gezögert, den Arrest durch eine entsprechende Eintragung in das Bordbuch zu einem offiziellen Tatbestand werden zu lassen, aber auch der Nachsicht eines Commanders waren Grenzen gesetzt, zumal bei einem Menschen, der sie sich ganz offensichtlich nicht verdienen wollte.
    Viel Ruhe, Wärme und gute Verpflegung brachten unsere beiden Schiffbrüchigen von Tag zu Tag mehr zu Kräften. Smutje Dahlsen tat sein Bestes, um sie, wie er sich ausdrückte, wieder zu richtigen Menschen zu machen: ein Wandlungsprozess, der seiner Meinung nach durch den Magen ging. Aber ungeachtet aller körperlichen Erholung blieb vor allem Commander Scott ein in sich gekehrter, freudloser Mann.
    Vier Tage waren seit seiner Rettung vergangen, als er mich bei einem Besuch ansprach.
    »Ich hörte zufällig, Sir, dass diese Reise gewissermaßen Ihren Testflug dargestellt hat.«
    »Mag sein«, schwächte ich ab, »aber so ungewöhnlich, wie Sie jetzt vielleicht glauben, ist das nicht.«
    Commander Scott schüttelte den Kopf. »Sie sind ein miserabler Lügner, Brandis. Ein unerprobtes Schiff – und dann diese Reise! Ich wäre daheim geblieben und ich bilde mir ein, kein Feigling zu sein.«
    »Über das, was man getan oder gelassen hätte, soll man nie debattieren, Scott!«, gab ich zurück. »Ihr Flug zum Uranus hat Geschichte gemacht.«
    »Sie haben vergessen hinzuzufügen, Brandis«, sagte Commander Scott, »es war eine sehr teure Art und Weise, Geschichte zu machen. Vier Mann meiner Besatzung haben ihr Leben hingeben müssen.«
    »Niemand wäre im Stande gewesen, es zu verhindern«, erwiderte ich eingedenk meiner eigenen Erfahrungen mit den pulsaren Entladungen. »Sie haben nicht den mindesten Anlass, sich Vorwürfe zu machen.«
    »Selbst wenn das zutrifft, wird man von nun an immer mit dem Finger auf mich zeigen!« Commander Scott war aufgesprungen. »Ernest D. Scott – wird man sagen – der Mann, der seine Besatzung verrecken ließ und dann die Stirn hatte heimzukehren! Sie sind zu früh gekommen, Brandis! Eine Woche später – und Sie hätten zwei tote Helden vorgefunden.«
    »Nun«, sagte ich leichthin, »ich bin mit zwei lebenden Helden durchaus zufrieden.«
    » Sie , ja Sie!« Und jetzt war Scott in der Tat der Alte. » Sie sind ja auch der Mann, der Commander Scott aus der Patsche helfen musste! Ihnen wird man zujubeln, nicht mir. Mir wird man alle meine Fehler vorrechnen. Wann und wo hat es schon einen Flug gegeben, auf dem keinerlei fehlerhafte Entscheidungen getroffen wurden? Nur gilt das so gut wie nie als Entschuldigung! Glauben Sie im Ernst, es wird sich noch eine Besatzung finden, die unter mir fliegen will?«
    Er hatte nicht ganz
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