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Welt ohne Sterne

Welt ohne Sterne

Titel: Welt ohne Sterne
Autoren: Joe Haldeman
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angeordnet. Beim ersten Anzeichen von physischer Gefahr werden sie hinuntergebeamt. Captain Kirk und seine Leute werden gegenwärtig, bis man sie zur Vernehmung fortbringt, in einer Zelle festgehalten.
     
    Ein Wärter öffnete die unsichtbare Tür, schob ein Tablett mit fünf Schüsseln hinein und zog sich hastig wieder zurück.
    Fähnrich Moore nahm eine der Schüsseln auf und roch daran. Er verzog das Gesicht. »Ich hatte sowieso keinen großen Hunger.«
    »Wir brauchen es glücklicherweise auch nicht«, sagte McCoy und kam mit dem medizinischen Tricorder heran. »Sie können uns ja Proviant herunterbeamen. Aber ich bin neugierig.«
    Er stellte den Tricorder auf Nährstoffbestimmung und gab eine Probe des Essens neben den Sensor. Er studierte den Schirm. »Unschädlich«, brummte er. »Außer man ißt es eine ganze Woche hintereinander. Es enthält Spuren von Arsen.«
    Sie riefen die Enterprise und baten um Essen.
    Während sie die herabgebeamte Marschverpflegung verzehrten, kehrte der Wärter zurück und nahm die vollen Schüsseln wieder mit. Er breitete die Flügel aus und zuckte die Schultern, während er etwas mit gutturaler Stimme sagte. Moore ahmte ihn nach und antwortete mit »wuga-wuga«.
    »Ernsthaft«, Larousse schaute die anderen an, »die Sprache der Wärter und Wachen klingt ganz anders als die, die der Blaubändige benutzte, wenn er sich mit uns unterhielt. Seine war sanfter und hatte einen seltsam pfeifenden Ton.« Er versuchte ein musikalisches Zischen durch die Zähne.
    »Wie ist das möglich?« wunderte sich Kirk und öffnete vorsichtig die Reißverschlußpackung mit der Pfirsichnachspeise. »Selbst wenn sie sich bei ihrem Abflug noch verschiedener Sprachen bedienten, sollte man doch meinen, daß sie innerhalb von dreitausend Jahren auf eine gemeinsame umgestiegen wären.«
    »Vielleicht hängt es irgendwie mit Tradition zusammen, möglicherweise verschiedene Sprachen für verschiedene Arbeitsbereiche? Auf der Erde benutzte man im Kirchendienst ja auch viele Jahrhunderte lang Latein, obgleich der größte Teil der Kirchgänger kein Wort davon verstand.«
    »Oder möglicherweise haben die verschiedenen Gesellschaftsklassen jeweils eine andere Sprache«, meinte Wilson.
    »Das gab es auch auf der Erde.« Larousse nickte. »Vor der ersten russischen Revolution sprach die Aristokratie französisch.«
    »Ich möchte wetten, daß es weniger kompliziert ist«, warf McCoy ein. »Ein Extraplanetarier, der einem englischsprechenden Paar zuhört, könnte vielleicht auch glauben, daß die beiden sich verschiedener Sprachen bedienen – ein hochklingendes Geschnatter und ein tiefes Gequassel. Möglicherweise sind es nur individuelle Unterschiede in Stimmhöhe und Aussprache.«
    »Das glaube ich nicht«, widersprach Larousse. »Das würde einen Linguisten nicht täuschen.«
    Wilsons Kommunikator summte. Er schaltete ein. »Situationsreport, Sir«, bat eine Stimme. Die Enterprise rief genau alle zwanzig Minuten.
    »Sit-Rep negativ«, meldete Wilson und schaltete das Gerät wieder aus. Er lächelte. »Und wie würden Sie diese Sprache nennen?«
    »Sicheritisch«, brummte McCoy. »Ihr Burschen erinnert mich …«
    Sechs Wachen marschierten durch die Tür. Ihre Bewaffnung war eindrucksvoller als die des Trupps, der sie gefangengenommen hatte. Sie trugen Speere und etwas Schleuderähnliches, mit dem sie offenbar nadelscharfe Pfeile schießen konnten. Der Chatalia mit den drei blauen Halsbändern betrat die Zelle hinter ihnen, mit dem Übersetzer in der Hand. »Kommen Sie.«
    Sie folgten ihm schweigend. Im Lift schaute er auf den Übersetzer und bemerkte zu niemandem im besonderen: »Ich habe mit dieser Maschine experimentiert. Sie ist sehr gefährlich – weshalb wurde sie konstruiert?«
    »Damit man sich mit anderen unterhalten kann, deren Sprache man nicht kennt«, erklärte Kirk.
    »Soviel verstehe ich auch. Aber weshalb?«
    Kirk blickte Larousse fragend an. Der Linguist war ebenfalls verblüfft. »Ich fürchte, wir begreifen den Sinn Ihrer Frage nicht.«
    Die Lifttür öffnete sich. »Sie werden noch weitere Fragen zu beantworten haben.« Sie kamen von hier aus nicht auf einen Korridor, sondern direkt in ein großes Zimmer.
    Alle vier Wände waren mit einem Mosaik aus polierten Keramikfliesen bedeckt, in die vereinzelt glitzernde Kristalle, möglicherweise Edelsteine, eingesetzt waren. Die verschiedenen grellen Farben wirkten aufdringlich und bildeten Muster, die dem menschlichen Auge nicht zusagten. Die Decke
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