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Welt Der Elben (1-3)

Welt Der Elben (1-3)

Titel: Welt Der Elben (1-3)
Autoren: Sue Twin
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Schritten näher.
    »Stell es dort ab!«, befahl Lynn und zeigte auf einen dunklen Tisch am Rande des Saales. »Hast du an Teller und Becher gedacht?« Er nickte, stellte das silberne Tablett mit dem Mittagsmahl ab und legte eine Hand auf die Steine in der Tischmitte. Warmes Licht entzündete sich in ihnen und beleuchtete Tisch und Speisen.
    Schließlich winkte Lynn alle an die gedeckte Tafel.
    Das Essen war nicht zu vergleichen mit dem, was Heather gewohnt war. Sie probierte blaue Quatgurken, gelbe Beerentomaten und weiße Salatrosen. Von den Rosenknospen nahm sie einen Nachschlag. Danach dippte sie lila Kartoffeln in grüne Sauce und Fladenbrotstückchen in rote Mojosauce. Zum Abschluss gab es Obstspieße. Dazu grüne Kyrssasauce, die an Waldmeister, Kokos und Vanille erinnerte.
    Fast wie im Schlaraffenland, dachte sie. Oder wie bei Hänsel und Gretel.

12 Zwischen den Zeiten

     
    » D anke für das Essen«, sagte Heather und hoffte, die entspannte Lage für sich nutzen zu können. »Das mit eurer Priesterin tut mir leid. Gewiss findet ihr sie auch ohne meine Hilfe. Denn ich kann leider nicht bleiben. Mein Vater …«, sie schluckte, »sicherlich kann ich ihm eine SMS schicken, aber ich kann ihn nicht belügen. Ich hätte die ganze Zeit Angst, durch einen dummen Zufall kommt heraus, dass ich gar nicht mitgewandert bin.«
    Beruhigend legte Lynn eine Hand auf ihre Schulter. »Du musst deinen Vater auch nicht belügen. Hier bei uns gelten zum Teil andere Naturgesetze. Ein Gesetz nutzen wir nur im Notfall, um kein heilloses Durcheinander anzurichten.« Sie zögerte und überlegte. »Nun, da du aber schon mal hier bist, und auch wieder zurück musst … denke ich, wir können …« Lynn überlegte offenbar, wie sie es erklären sollte. »Wir haben Einfluss auf eine vierte Dimension innerhalb bestimmter Y-Nischen. Es ist ein Geschenk von Aion , nach dem wir auch unsere Welt benannt haben. Ihr Menschen nehmt die vierte Dimension auf der Erde, also auf Tellus, normalerweise nur als Zeit war. Wir werden dich zu gegebener Zeit durch einen solchen Raum zurück zu den Menschen schicken. Und dann kannst du sogar noch deine Wanderung mitmachen.«
    Also doch, ich bin eure Gefangene , dachte Heather und senkte den Kopf. Egal wie höflich ihr es formuliert.
    »Raumzeitspalte«, sagte Tessya. »Genau genommen ist es eine Raumzeitspalte mit einem Zeitverzerrungsfeld.«
    Heather hatte nichts von Tessyas Worten verstanden. Aber sie wollte sich jetzt keine weiteren Sorgen machen und hoffte, irgendwann wieder freigelassen zu werden, um, weiß der Himmel wie, pünktlich zurück zu sein.
    Den Rest des Nachmittags ging Heather mit Zalym und der Amazonenkriegerin , wie sie Tessya heimlich nannte, durch die Siedlung. Der hochgewachsene Vampirtyp Moryn war verschwunden.
    Auf den ersten Blick wirkte der Ort wie ein gewöhnlicher Wald. Ungewöhnlich waren nur die Baumriesen, die hier und dort zu sehen waren. Stämme, Äste und Blätter glichen dem Aussehen von Eichen, Buchen oder Kastanien, waren allerdings doppelt so groß. Es handelte sich dabei um Hausbäume wie Heather erfuhr. Diese hatten in ihrem Inneren eine geräumige Wohnnische, die um ein Vielfaches größer war, als der äußerlich sichtbare Baumstamm vermuten ließe.
    »Sie haben auch diese Y-Nischen!«, sagte Tessya und legte die Hände auf einen Stamm. »Aus den Kronen gelangen über Kanäle Licht und Wärme in die Räume.«
    Interessiert blickte Heather nach oben, sah aber nur Blätter und Äste.
    »Das funktioniert nicht direkt, sondern über eine Zwischendimension, eine Untergruppe unserer Raumzeitnischen …«
    Ihr und eure merkwürdigen Nischen. Unterhalte dich mal mit meinem Physiklehrer darüber, dachte Heather. Sie brauchte dringend eine Pause und hörte kaum noch hin.
    »Über die Wurzeln kommt Wasser herein und in kalten Wintern …«
    Wird sie irgendwann noch fertig mit ihrem Vortrag?, fragte Heather sich. Das war ja schlimmer als in der Schule.
    »Was die Bäume hassen, ist offenes Feuer. Nicht einmal Kerzen sind erlaubt. Willst du dir den Zorn eines Hausbaumes zuziehen, dann entzünde einmal drinnen ein Streichholz. Du wirst dich wundern.«
    »Was passiert dann?«
    »Sie beißen dich!«, flüsterte eine dunkle Jungenstimme dicht an ihrem Ohr. Moryn hatte sich von hinten angeschlichen.
    »Pass auf, dass sie dich nicht beißen!«, drohte Tessya.
    »Lynn ruft uns. Wir müssen entscheiden, was mit dieser Menschenkröte passieren soll. Mein Vater ist auch da. Kommt!« Das
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