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Welt Der Elben (1-3)

Welt Der Elben (1-3)

Titel: Welt Der Elben (1-3)
Autoren: Sue Twin
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gewiesen.«
    »Nein, so war es nicht.«
    »Doch. Sehr wohl. Auch wenn es dir schwerfällt, das zu akzeptieren. Meine drei Wächter hatten keinen Einfluss auf das Geschehen. Und aus einem Grund, den selbst ich nicht kenne, solltest du das Lebensband der Hohen Priesterin Maya finden. Sie ist verschwunden …«
    Die drei Wächter redeten plötzlich in einer fremden Sprache miteinander.
    Lynn hob eine Hand. »Still!«
    Sie verstummten und Lynn sprach weiter. »Aber die Priesterin Maya hat eine Nachricht hinterlassen. Ihr Lebensband. Du bist der Empfänger dieser Nachricht. Und damit ist dir eine außergewöhnliche Verantwortung zugefallen.«
    Endlich schwieg Lynn und sah Heather erwartungsvoll an.
    »Ich bin … doch nur … ein Mädchen«, stammelte Heather. »Was kann ich schon für eure Priesterin tun?«
    Lynn antwortete nicht. Sie stand auf, ging durch die Halle zum Eingang und kam kurz darauf mit dem flackernden Stein zurück, den sie ehrfürchtig wie eine Kerze vor sich hertrug.
    Die drei Wächter rissen bestürzt die Augen auf. Offenbar drohte Unheil und offensichtlich hatten sie das flackernde Licht beim Eintreten in die Halle übersehen.
    »Das ist der Ewige Stein unserer Hohen Priesterin Maya«, erklärte Lynn. »Er ist mit ihr über einen Lebensfaden verbunden. Und dieser droht abzureißen. Maya ist in großer Gefahr. Sie hat ihr Lebensband als Nachricht für dich hinterlassen. Damit hat sie ihr Schicksal in deine Hände gelegt, Heather. Du fragst dich sicher, warum? Das weiß selbst ich nicht. Aber sei dir gewiss, nichts geschieht ohne tieferen Sinn.« Nachdenklich strich sie über den Stein.
    »Ich will nach Hause«, hauchte Heather. Eben noch war sie eine Gefangene und jetzt sollte sie die Kohlen aus dem Feuer holen? Das stank nach einer Falle. Einer völlig Fremden übertrug man doch nicht solche Aufgaben. Offensichtlich waren hier alle verrückt!
    Mit Tränen in den Augen dachte sie an ihre Stiefbrüder. Nur ein paar Ferientage ohne Linus und Niklas hatte sie sich gewünscht. »du bisd eine blöte ku«, hatte Niklas mit ihrem Kajal an die Innenwand des Badezimmerschranks gekritzelt. »Durchgeknallter Affe!«, hatte sie durchs Haus gebrüllt. »Sei bitte nachsichtig mit ihnen«, hatte der Vater gebeten. »Ihre Mutter liegt im Krankenhaus. Und das noch eine ganze Weile. Ich kann ihnen noch nichts über Komplikationen in der Schwangerschaft erzählen.«
    Dann war der Vater mit den Jungs zum Bahnhof gefahren, um Oma Trudi abzuholen. Alles wird gut , hatte sie zu diesem Zeitpunkt noch geglaubt, aber nichts war gut …
    Jemand berührte zart ihre Hand und riss sie aus den Gedanken. Es war Lynn. »Du könntest dich jetzt vielleicht fragen, was du mit unseren Problemen zu schaffen hast. Aber so einfach ist das nicht. Lass es mich erklären. Die Priesterin Maya ist eine der beiden Bewahrerinnen unseres Planetenklimas. Ihr plötzlicher Tod könnte eine Katastrophe bedeuten.« Lynn legte den Stein auf dem Tisch ab.
    »Was soll das alles? Ich kann doch nichts dafür, dass eure Priesterin in Gefahr ist. Ich weiß weder, was ich tun kann, noch wo sie ist. Und ich schwöre, ich habe mit ihrem Verschwinden nichts zu tun.«
      »Begriffsstutzig!« Moryn schlug sich vor die Stirn. Seine Augen funkelten schwarz.
    Tessya nickte und ihre wippenden Locken wirkten wie lodernde Feuerzungen. »Ich teile ungern deine Meinung, aber diesmal liegst du richtig.« Sie blickte zu den anderen. »Wenigstens ist sie nicht gefährlich.« Tessya kicherte, doch es klang bösartig in Heathers Ohren.
    »Schscht!!!« Lynn verengte die Augen zu schmalen Schlitzen. »Sofort Ruhe! Oder ich bestrafe euch.«
    »Bitte, Äh… Ehrwürdige Lynn, warum können nicht andere nach der Priesterin suchen? Ich bin doch erst vierzehn Jahre alt …«
    »Waaas?« Moryns Kopf sackte ruckartig auf die Knie. »Ich glaub es nicht. Die geht ja noch in die Grundstufe.«
    Blödmann, in drei Wochen bin ich fünfzehn, dachte Heather. Und jetzt höre gefälligst auf zu lachen.
    Aus dem Augenwinkel sah sie, dass Tessya grinsend eine Haarklemme zwischen zwei Fingern balancierte.
    Lynn umklammerte Moryns Handgelenk. Offensichtlich war ihr der Geduldsfaden gerissen. »Du gehst jetzt und kümmerst dich um etwas zu essen und zu trinken. Es ist bald Mittagszeit. Bring uns Obst, Gemüse, Fladenbrot und süße Kartoffeln! Dazu Satéspieße. Und zwar die grünen mit den Toppicfasern. Selbstverständlich mit Erdnuss-Avocado-Dip und roter Mojosauce. Ach, und mach bitte Tee! Denke
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