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Welpenalarm! - Scheunemann, F: Welpenalarm!

Welpenalarm! - Scheunemann, F: Welpenalarm!

Titel: Welpenalarm! - Scheunemann, F: Welpenalarm!
Autoren: Frauke Scheunemann
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hockt, sie kniet fast neben dem anderen Menschen und ist daher nur schlecht zu sehen. Wieder beginnt der Laster zu würgen.
    »Gebt euch keine Mühe«, brüllt Norbert, »den kann man nicht kurzschließen! Ohne Schlüssel riegelt der die Dieselzufuhr ab! Raus da, ihr Vollidioten!«
    Aber die beiden denken gar nicht daran. Stattdessen beginnt der eine, von oben auf Norbert einzudreschen.
    »Manni, ruf die Polizei! Das sind gewaltbereite Verbrecher!
« Norbert wehrt sich jetzt nach Kräften, und schon entsteht das schönste Handgemenge. Der Schwarzgekleidete hängt halb aus der Tür heraus und liefert sich mit Norbert eine Art Ringkampf. Luisa hat sich mittlerweile von der Kuh getrennt und steht neben mir, Willi kommt dazu und legt eine Hand auf ihre Schulter.
    »Komm, Luisa, lass uns lieber wieder reingehen. Das sieht hier nach mächtigem Ärger aus!«
    »Aber was machen die denn da?«
    »Siehst du doch, die streiten sich. Komm jetzt weg da!« Willi versucht, Luisa hinter sich herzuziehen, aber die bleibt stehen.
    »Ich glaube, die wollen die Kühe retten. Das finde ich gut!«
    »Luisa, wir haben schon genug Schwierigkeiten! Das Letzte, was wir jetzt brauchen, ist eine Begegnung mit der Polizei!« Wuff, Willi kann richtig energisch werden!
    Bevor Luisa aber auf diese Ermahnung reagieren kann, fliegt plötzlich die Beifahrertür auf, die zweite schwarze Person springt aus dem Führerhaus und stürzt genau auf uns zu. Ehe ich noch richtig begriffen habe, was passiert, packt sie Luisa am Arm und zerrt sie hinter sich her.
    »Komm, Kleene«, ruft die Stimme, die eindeutig einem Mann gehört, »wir beide organisieren uns jetzt ein Auto!«
    Luisa schreit laut auf, Willi springt hinterher, ich belle aufgeregt, kurz: Das Chaos ist perfekt. Selbst Norbert lässt seinen Gegner los und läuft zu uns herüber.
    »Seid ihr jetzt völlig irre? Lass sofort das Kind los!«
    »Das mache ich, sobald wir sicher im Auto sitzen. So lange bleibt sie bei mir.«
    Jetzt klettert auch Norberts Gegner aus dem Laster.
    »He, was soll der Scheiß! Lass das Mädchen los! Das war
so nicht abgesprochen. Ärger mit den Bullen wegen der Tiere kratzt mich nicht, aber das ist zu heftig.« Aha, auch die zweite Person ist ein Mann. Und: Die Verbrecher sind sich offenbar nicht einig.
    »Stell dich nicht so an. Ich lass sie los – wenn wir im Auto sitzen.«
    Luisa fängt an zu weinen, und endlich löst sich bei mir die Schreckstarre. Ich weiß nun genau, was zu tun ist! Ein kurzer Anlauf, ein Sprung – Treffer, versenkt! In dem Moment, in dem ich Luisas Angreifer in den Unterarm beiße, lässt er sie sofort los.
    »Ah, elende Scheißtöle!« Bitte? Und du willst ein Tierschützer sein? Wütend belle ich den Mann an, der soll bloß nicht auf weitere dumme Gedanken kommen. Sonst kriegt er es aber richtig mit mir zu tun! Und ich, Herkules Carl-Leopold von Eschersbach, bin ein Gegner, den man tunlichst nicht unterschätzen sollte!
    »Komm, lass uns abhauen«, ruft ihm sein Komplize zu. Bevor sie diese Idee jedoch in die Tat umsetzen können, fährt ein Polizeiauto auf den Parkplatz und stellt sich den beiden direkt in den Weg. Die schwarzen Männer zögern und scheinen zu überlegen, ob sie trotzdem weglaufen sollen, bleiben dann aber stehen. Zwei Polizisten steigen aus dem Polizeiwagen aus. Manni rennt fuchtelnd auf sie zu.
    »Endlich sind Sie da! Wir haben es hier mit gefährlichen Verbrechern zu tun. Die wollten das Kind entführen!«
    »Erst mal grüß Gott, die Herrschaften«, ruft der ältere der beiden Polizisten. Na, der hat ja die Ruhe weg! Ich winsle aufgeregt. »Was ist denn hier überhaupt los? Was machen die Kühe hier?« Er schaut sich kurz um, spricht dann die Verbrecher an. »Und Sie? Auf dem Weg zum Maskenball? Nehmen Sie mal die albernen Mützen ab!«

    Die Männer tun, wie ihnen geheißen. Die Gesichter, die zum Vorschein kommen, sind noch sehr jung. Eher Jungs als Männer, der eine mit strubbeligen roten Haaren, der andere ist blond.
    Der Polizist mustert sie.
    »So. Und Sie wollten hier Kühe klauen?«
    Beide Jungs schütteln empört den Kopf.
    »Nein! Wir wollten sie befreien!«
    »Befreien?«
    »Genau. Und sie vor einem grausamen Schicksal retten. Diese armen Tiere werden durch die ganze Republik nach Italien gekarrt. Wenn sie sogenanntes Glück haben, werden sie dort geschlachtet. Aber wenn sie Pech haben, droht ihnen ein noch schlimmeres Ende: Dann werden sie in den Nahen Osten verschifft, sind tagelang auf dem Meer unterwegs. Viele
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