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Welpenalarm! - Scheunemann, F: Welpenalarm!

Welpenalarm! - Scheunemann, F: Welpenalarm!

Titel: Welpenalarm! - Scheunemann, F: Welpenalarm!
Autoren: Frauke Scheunemann
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Heilige Fleischwurst – irgendjemand hat die Kühe aus Norberts Lastwagen rausgelassen!

FÜNFUNDZWANZIG
    V erdammte Scheiße!« Norbert kommt aus der Futterkrippe gerannt. Ob er durch mein Bellen aufmerksam geworden ist oder schlicht aus dem Fenster geguckt und die Kühe gesehen hat, kann ich nicht sicher sagen. Auf alle Fälle reicht ihm ein Blick auf seinen Laster, und er weiß offensichtlich ganz genau, was hier gerade los ist. Er läuft auf die offene Ladefläche zu und fuchtelt wie wild mit den Armen. »Ihr feigen Arschlöcher, dann steht wenigstens dazu, anstatt einfach abzuhauen! Kommt sofort zurück!«
    Hm, ob er denkt, dass die Kühe wirklich wiederkommen, wenn er sie beschimpft? Will er die Rindviecher bei der Ehre packen und glaubt allen Ernstes, dass das funktioniert? Da bin ich skeptisch. Ich glaube nicht, dass die freiwillig wieder einsteigen und fröhlich Richtung Schlachthof fahren. Oder meint er am Ende gar nicht die Kühe?
    Jetzt ist auch Manni rausgekommen und steht neben Norbert. Fassungslos schlägt er die Hände über dem Kopf zusammen. »Meine Güte – was ist passiert?«
    »Hier!« Norbert greift nach einer Art Bettlaken, das irgendwie auf dem oberen Rand des Transporters gelandet ist, und zieht es herunter. »Lies selbst.« Er entfaltet das Laken und hält es Manni direkt vor die Nase. Tatsächlich steht dort in übergroßen Buchstaben etwas geschrieben. Ich hoffe, Manni liest laut, damit Beck und ich auch mitkriegen, worum es hier eigentlich geht.

    »TIERVERRECKER, MORDVOLLSTRECKER!!!« Manni schüttelt den Kopf. »Hä, versteh ich nicht. Wie kommt das da hin?«
    Norbert knüllt das Laken wieder zusammen, er zittert jetzt richtig.
    »Natürlich diese Scheiß-Tierschützer! Die waren hier und haben die Kühe rausgelassen. Haben irgendwie die Bolzen an der Klappenverriegelung geknackt.« Auch Norberts Stimme zittert. Er ist wirklich sehr aufgeregt.
    Manni hingegen wirkt noch skeptisch.
    »Aber woher sollten die denn wissen, dass nun ausgerechnet heute hier ein Viehtransporter auf dem Parkplatz vor Mannis Futterkrippe steht? Ich meine, die kommen hier doch nicht längs, sehen deinen Laster und haben dann zufällig ein Bettlaken und schwarze Farbe dabei.«
    »Woher die das wussten?« Norbert schnaubt wütend. »Ganz einfach: Woher wusstest du denn, dass ich heute komme? Weil ich jeden Mittwochabend hier Pause mache. Die haben mir aufgelauert! Das war von langer Hand geplant!«
    Mittlerweile sind auch Willi und Luisa herausgekommen. Erstaunt betrachten beide die Kühe, die auf der Suche nach der nächsten Weide zwischen den Autos und Lastern hin und her wandern und die Rasenstreifen zwischen den einzelnen Abstellflächen schon mal als kleine Vorspeise nutzen. Weil der Parkplatz eingezäunt ist, schaffen sie es allerdings nicht auf die große Wiese daneben, sondern drücken ihre Nasen nur immer wieder gegen den Zaun und muhen, so, als seien sie selbst erschrocken über die ganze Geschichte. Eine Kuh läuft direkt auf Luisa zu. Die weicht erst einen Schritt zurück, bleibt dann aber stehen und tätschelt der Kuh den Hals.
    »Guck mal, Willi, die Kuh ist ganz zahm! So ein liebes Tier! Ich will nicht, dass es zum Schlachter muss.«

    Norbert, der diese Bemerkung offenbar gehört hat, fährt sofort herum und beginnt, Luisa anzuschreien.
    »Jetzt hör mal zu, kleines Fräulein: Du kannst den Rest nach München von mir aus gerne laufen! Ich lasse mich doch jetzt nicht noch von einem blöden Gör wie dir …«
    In diesem Moment fängt Norberts Laster an, seltsame Geräusche von sich zu geben. Es klingt, als würde er würgen. Ob sich ein Auto übergeben kann? Das würde alles, was ich bisher über Maschinen gelernt habe, auf den Kopf stellen. Wrrrr, wrrrrr, wrrrr  – bilde ich mir das vielleicht ein? Nein, auch Norbert und Manni hören das Geräusch.
    »Nobbi, da ist jemand in deinem Führerhaus!« Die beiden rennen um den Laster herum, ich hinterher. Was für ein spannender Abend!
    »Verfluchte Scheiße, die Scheibe ist eingeschlagen«, schreit Norbert und reißt die Tür auf der Fahrerseite auf – tatsächlich! Da sitzt jemand. Ob Mann oder Frau ist schwer zu sagen, denn der- oder diejenige hat eine schwarze Wollmütze über den ganzen Kopf gezogen. Norbert packt die Person am Ärmel und will sie aus der Kabine zerren.
    »Los, komm da raus, du Verbrecher!«
    Der Schwarzbekleidete wehrt sich und versucht, Norbert abzuschütteln. Jetzt erkenne ich, dass noch eine zweite Person im Führerhaus
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