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Weites wildes Land

Titel: Weites wildes Land
Autoren: Shaw Patricia
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mit Ihnen teilen.« »Um Zacks Grundsätzen Genüge zu tun?« »So ungefähr.« »In meinen Augen ist das ein guter Weg«, antwortete Josie. Sie dachte dabei an ihren Sohn. Hatte Logan letztendlich doch ihre Schwierigkeiten aus dem Weg geräumt? Wenn es sein mußte, würde sie ihren Sohn zurückkaufen. Sie schlang sich das Tuch aus der Kleiderkiste um die Schultern und nahm Sam Lims Hand, um eine umgestürzte Palme zu überwinden. Im Himmel gab es wirklich noch einen Gott.    * * * Langsam fuhren die Schiffe in die Bucht ein und warfen weit draußen vor der Küste Anker. Wie drei Seevögel trieben sie ängstlich im aufgewühlten Meer, als ob sie erst das Ausmaß der Gefahr abschätzen müßten. Als endlich Boote zu Wasser gelassen wurden, brachen die Zuschauer an der Küste in Jubel aus. An diesem kleinen Posten ganz am oberen Ende dieses riesigen Kontinents waren Schiffe immer willkommen. Sie brachten Nachrichten von der Außenwelt und die lang ersehnte Post. Doch diesmal waren die Schiffe zudem Zeichen eines Neubeginns. Einige hatten geunkt, daß man nur mit einem Schiff der Marine rechnen sollte. Sicherlich würde Anordnung ergehen, die Siedlung aufzugeben, und nur einige Männer würden zurückbleiben, um das Telegraphenamt betriebsbereit zu halten. »Es ist schon einmal geschehen«, hatten sie gesagt. »Also wird es wieder so kommen. Diese Stadt kostet die australische Regierung mehr, als sie wert ist.« Zuerst kam eine Abteilung königlicher Marineinfanteristen an Land und sah sich neugierig um. Sofort wurden die Soldaten mit Fragen überhäuft, denn die meisten Bewohner befürchteten immer noch, die Siedlung verlassen zu müssen. Sie hielten alles für einen politischen Schachzug, der dazu gedacht war, die Einwohner ohne viel Aufhebens auszusiedeln. Doch bald verbreitete sich die Nachricht, daß die Soldaten gekommen waren, um beim Wiederaufbau zu helfen. Also sahen alle zu, wie sie sich formierten und die Klippen hinaufmarschierten, um die zerstörte Stadt in Augenschein zu nehmen und einen Vorgeschmack auf die sengende Hitze und die schwere Arbeit zu bekommen, die sie erwarteten. Als sich die Menschenmenge zerstreute, suchte Zack Maudie auf, die ungeduldig auf der Veranda des Amtssitzes des Verwalters wartete. Sie hatte das Ereignis unten am Strand versäumt. »Nur wegen dieses verdammten Beins muß ich jetzt nach Perth«, schimpfte sie. »Ich hasse Städte. Und was soll ich dort machen?« »Erst mal wieder gesund werden. Es dauert ja nur ein paar Monate. Wenn du zurückkommst, wirst du Palmerston nicht wiedererkennen. Es heißt, daß zweite Schiff ist mit Baumaterial beladen.« Maudie machte eine wegwerfende Handbewegung. »Palmerston ist mir gleichgültig. Mir geht es nur um Black Wattle. Wirst du Sibell heiraten?« »Warum?« gab er zurück, da er ihr in diesem Augenblick nicht darauf antworten wollte. »Weil Black Wattle mein Zuhause ist, nicht ihres, und ich will sie dort nicht haben.« »Darf ich auch noch ein Wörtchen mitreden?« fragte er freundlich. »Da Cliff tot ist, muß ich mich nun selbst um meine Angelegenheiten kümmern; um meine und um Wesleys.« Sie sprach, als müsse sie sich verteidigen, und er bedauerte sie. Für eine Frau, die das Stillsitzen nicht gewöhnt war, mußte es die Hölle sein, daß sie nun schon so lange an einen Stuhl gefesselt war. »Traust du mir das nicht zu?« fragte er. Sie schüttelte den Kopf. »Mit dir liege ich nicht im Streit, Zack. Aber die Leute reden trotzdem. Es ist schon schlimm genug, daß wir unter einem Dach leben. Doch wo bleibe ich, wenn du heiratest und Kinder bekommst? Irgendwo in einem Hinterzimmer wie eine alte Jungfer.« Sie steigerte sich immer mehr in Wut. »Wesley und ich«, fuhr sie fort, »haben ebensoviel Recht auf die Farm wie du. Genau genommen sogar noch mehr.« Lässig lehnte er sich an einen Pfosten der Veranda. »Das mußt du mir genauer erklären, Maudie.« Sie ergriff die Gelegenheit. »Du hattest deine Chance. Charlotte hat dir sechs Monate Vorkaufsrecht auf Black Wattle gegeben, und du hast es nicht genutzt. Danach wäre Cliff an der Reihe gewesen, also bin ich jetzt dran. Ich tue nur, was Cliff an meiner Stelle getan hätte. Ich nehme mir Black Wattle. Du verlierst nichts. Ich zahle dich aus, und du kannst dir eine andere Farm kaufen.« Da sie Zack nun den Fehdehandschuh hingeworfen hatte, sah sie sehr zufrieden aus. »Du warst eben zu langsam, Zack.« Er seufzte. »Ich weiß nicht, warum alle glauben, daß ich mit geschlossenen
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