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Weiter so, schwarze Sieben

Titel: Weiter so, schwarze Sieben
Autoren: Enid Blyton
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durch.
    Georg hatte die Sprache wiedergefunden. »Lassen Sie mich los!« sagte er empört. »Natürlich bin ich kein Halb starker! Ich beschatte nur jemanden, nur – nur so zur Übung.« Ich glaube dir kein Wort«, sagte der Mann. »Von der Bushaltestelle an bin ich dir nachgegangen, du kleines Scheusal. Ich hab' gesehen, wie du dich da und dort versteckt hast, wie du um die Ecke geschlichen bist – immerzu hinter dem alten Herrn mit dem Koffer her. Komm mit! Jetzt gehen wir zur Polizeiwache. Da kannst du deine Geschichte erzählen!« Nun bekam Georg es wirklich mit der Angst zu tun. Er versuchte sich loszureißen, aber der Mann hielt ihn zu fest.
    »Bitte nicht zur Wache«, bat Georg. »Meine Mutter würde sich so darüber aufregen. Kommen Sie doch mit mir nach Hause. Ich sage Ihnen meinen Namen und meine Adresse und gehe mit. Dann sehen Sie, daß ich ein anständiger Junge bin und kein Halbstarker. Nicht mal im Traum würde ich jemanden verfolgen, um ihn auszurauben.« Na gut. Gehen wir zu dir nach Hause«, sagte der junge Mann grimmig. »Und dann werde ich mich mal mit deinem Vater unterhalten, junger Mann. Was dir fehlt, ist eine ordentliche Tracht Prügel!
    Und so mußte der arme Georg den ganzen Heimweg neben ihm hertrotten, und so fest packte der junge Mann ihn beim Kragen, daß er beinahe nicht atmen konnte.
    Hause ging es auch nicht gerade sehr erfreulich ab. Der junge Mann brachte es fertig, aus dem harmlosen Abenteuer eine sehr, sehr ernste Sache zu machen. Seine Mutter war entsetzt, sein Vater wütend.
    »Ich wollte niemandem etwas antun«, sagte der arme Georg nun schmollend. »Ich habe nur Peters Befehl ausgeführt – Peter ist der Anführer unseres Bundes, der Schwarzen Sieben. Wir haben nur so verschiedenes geübt für den Fall, daß uns irgendein Geheimnis begegnen würde. Sonst nichts. Ich sollte jemanden beschatten, und das habe ich getan. Aber es war nichts Schlimmes dabei!«
    »Aha«, sagte sein Vater. »Und nun ist Schluß für dich mit diesem Geheimbund, Georg. Wenn man dich nach Hause bringen und dir vorwerfen kann, daß du einen harmlosen alten Mann verfolgt hast, noch dazu mit einem Gummiknüppel und mit geschwärztem Gesicht, dann kann ich nur sagen, dieser Geheimbund bringt dich vom rechten Wege ab.«
    »Du hast recht«, sagte seine Mutter. »Er muß austreten.« Georg sah seine Eltern völlig entsetzt an. »Aber Vater! Mutter! Ihr versteht das nicht. Ich kann unmöglich einfach nicht zur Schwarzen Sieben gehören. Die anderen würden mich gar nicht gehen lassen. Ich muß dabeisein!« Das reicht, Georg«, sagte sein Vater kurz. »Keine Widerrede. Wenn du jetzt nicht still bist, bekommst du eine ordentliche Tracht Prügel. Wasch dir jetzt den Ruß vom Gesicht – und morgen sagst du deinem Geheimbund Bescheid, daß du nicht mehr dazugehörst. Hast du mich verstanden?«
    »Ja, Vater«, antwortete Georg entsetzt und kläglich. Dann sagte er kraftlos gute Nacht, warf dem jungen Mann noch einen finsteren Blick zu und verließ das Zimmer. Er ob er die Tür zuwerfen sollte, entschied sich dann aber dagegen. Für Wutausbrüche hatte sein Vater gar nichts übrig. Wegen der kleinsten Kleinigkeit schon würde er Georg an diesem Abend verhauen. Da war Türenschmeißen ganz bestimmt gefährlich.
    Armer Georg! Er wusch sein schwarzes Gesicht, zog sich aus und ging zu Bett. Wie gräßlich! Jetzt sollte er nicht mehr zur Schwarzen Sieben gehören! Was würden sie denn nur ohne ihn machen? Ohne ihn wären sie ja nur noch sechs! Vielleicht nannten sie sich dann Schwarze Sechs. S. S. stimmte dann auch noch.
    Oder würden sie vielleicht – schrecklicher Gedanke – je mand anderen an seiner Stelle aufnehmen? Georg war überzeugt, daß er das nun wirklich nicht ertragen würde. Er vergrub sein Gesicht im Kopfkissen und knirschte mit den Zähnen. So ein scheußliches Pech! Er hatte nur getan, was von Peter befohlen worden war, und sehr gut hatte er es außerdem noch gemacht – und da glaubt dieser scheußliche junge Man n, er habe etwas Böses vor, und schleppt ihn nach Hause!
    mußte er zu Peter und Janet und ihnen alles erzählen. Sie würden für Montag abend ein Treffen ansetzen und beraten, was sie ohne ihn tun sollten. Das war dann das letztemal, daß er dabei war. Nie wie der würde er danach an einem der aufregenden geheimen Treffen teilnehmen – nie wieder.
    Wenn ich jetzt noch länger darüber nachdenke, fange ich noch an zu heulen«, sagte Georg wütend. Er hieb mit aller Macht auf sein
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