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Weil Du an die Liebe glaubst

Weil Du an die Liebe glaubst

Titel: Weil Du an die Liebe glaubst
Autoren: Mary Jo Putney
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seinem Bruder die Hand geschüttelt und ihm herzlich gratuliert hatte, umarmte er Catherine. »Willkommen in der Familie.« In seiner Stimme war weitaus mehr Herzlichkeit gewesen als in der von Michael. Er wandte sich an Amy. »Es scheint, als wären wir bald die einzigen, die noch wach sind. Wie war’s, da ich jetzt so eine Art Onkel für dich bin, wenn wir unsere Bekanntschaft vertiefen? Vielleicht findet der Konstabler jemand, der mit uns eine Rundreise auf Skoal macht?«
    »Das würde ich gerne tun«, sagte Amy. »Können wir auch meine Sachen aus Lord Haldorans Haus holen?«
    Davin sagte: »Der Stallmeister wird nur zu gerne zu Diensten stehen. Ich würde es selbst tun, aber… aber ich muß Glynis erzählen, was geschehen ist.« Er schluckte schwer. »Danke, Catherine. Ich bin noch immer überwältigt davon, daß jemand so großzügig sein kann.«
    »Nicht großzügig. Gerecht.« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und hauchte einen Kuß auf seine Wange. »Ich hoffe, du erlaubst uns gelegentlich einen Besuch. Ich habe die Insel sehr liebgewonnen.«
    Er lächelte mit einer Herzlichkeit, die sich auch in seinen wasserblauen Inselaugen niederschlug.
    »Du wirst auf Skoal und in meinem Heim immer willkommen sein.«
    Sie verließen das Schlafgemach des Laird gemeinsam. Nachdem Catherine Amy umarmt hatte, wandte sie sich ab und begleitete einen schweigenden Michael zu dem Raum, den sie miteinander geteilt hatten. Er schien weiter fort zu sein, als zu der Zeit, da sie auf Skoal und er auf dem Festland gewesen war.
    Sie trennten sich, kaum daß sie das Zimmer betreten hatten. Michael ging ans Fenster, um in den sanften grauen Regen hinauszuschauen, und Catherine warf einen Blick in den Spiegel. Gott, sie sah schrecklich aus, hatte dunkle Ringe unter den Augen und das Haar ihres Zopfes war unordentlich. Niemand würde sie jetzt für schön halten.
    Nervös löste sie ihren Zopfund fuhr mit den Fingern durch die verklebten Locken. Sie hatte das Bedürfnis, das Schweigen zu brechen, und sagte: »Das ist das einzige, was du zum Anziehen hast, nicht wahr? Du hast ungefähr dieselbe Größe wie dein Bruder. Meinst du nicht, daß er dir ein paar Kleidungsstücke leihen würde?«
    »Wahrscheinlich.« Er öffnete das Fenster, um die kühle, nach Regen duftende Luft hereinzulassen.

    »Ich muß Lucien eine Nachricht schicken und ihm mitteilen, daß alles in Ordnung ist. Andernfalls wird er in ein paar Tagen hier sein und Skoal völlig auseinandernehmen.«
    Es war als Unterhaltung nicht viel, aber immerhin redete er. Sie schaute auf ihren übergroßen Ehering. Es war ein goldener Siegelring mit etwas darauf, was das Kenyon-Wappen sein mußte. Das Siegel des Herzog, mit dem er ihre Ehe billigte.
    Aber was war mit Michael? Mit leiser Stimme sagte sie: »In den vergangenen Tagen ist soviel geschehen. Es fällt schwer zu glauben, daß wir wirklich Mann und Frau sind.«
    Michaels Atem wurde plötzlich zu einem heftigen Pfeifen, das ihr Blut erstarren ließ. Sie wirbelte herum und sah, daß er gebeugt dastand, sich mit einer Hand an den Bettpfosten klammerte und die andere an seine Brust preßte. »Gütiger Gott, Michael!« rief sie aus. »Was ist mit dir?«
    »Leichter… Asthmaanfall«, keuchte er. »Brauche nur frische Luft.« Es gelang ihm, die zwei Schritte zum Fenster zu machen und die Flügel aufzustoßen, so daß er die kühle Seeluft einatmen konnte.
    Catherine schenkte aus dem Krug auf dem Waschtisch ein Glas Wasser ein und brachte es ihm. »Möchtest du etwas trinken?«
    Er leerte das Glas in zwei Zügen. Nachdem er es ihr zurückgegeben hatte, drehte er sich um und glitt an der Wand hinunter auf den Boden. Sein Gesicht war grau vor Anspannung, und der Puls an seinem Halsansatz pochte wie ein Hammer.
    »Es geht mir gut. Wirklich. Aber, Gott, der zweite Asthmaanfall in einer Woche. Es zerreißt mich.«

    Catherine kniete sich neben ihn und betrachtete sein Gesicht. Sie war Krankenschwester und Ehefrau zugleich. »Der zweite?«
    »Ich hatte einen viel schlimmeren, als Stephen mich in Great Ashburton fand.« Die Haut spannte sich über seinen Wangenknochen. »Und der war fast so schlimm wie der, den ich hatte, als meine Mutter starb.«
    Catherine wurde sich schmerzlich bewußt, daß dieser Anfall durch ihre Bemerkung, sie seien Ehemann und Ehefrau, ausgelöst worden sein mußte. »Ist dies das Ergebnis allgemeiner Erschöpfung und von Streß, oder liegt das daran, daß du nicht mit mir verheiratet sein willst?«
    Er schaute
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